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Razzia in Büro- und Privaträumen – „Der Sumpf der AWO“-Sondersendung heute im hessen-fernsehen

Mit den Worten „Die Schlinge um die AWO in Hessen zieht sich immer enger“ kündigt das hr-Fernsehen seine Sondersendung „Der Sumpf der AWO“ heute um 20.15 Uhr an. Heute hatte die Staatsanwaltschaft Büros und auch private Wohnungen von Mitarbeitern der seit geraumer Zeit wegen diverser Unglaublichkeiten in den Schlagzeilen und im Fokus stehenden AWO-Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden durchsucht.

84 Einsatzkräfte waren nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft bei der Großrazzia im Einsatz, über die bundesweit berichtet wird. 14 Objekte seien durchsucht worden, sechs Privatwohnungen und acht Geschäftsräume in Frankfurt am Main, Wiesbaden, Berlin, Bad Schwalbach und Schöneck . Sichergestellt worden seien Geschäftsunterlagen in schriftlicher und elektronischer Form. Der Verdacht, dass bei hessischen Kreisverbänden des Sozialverbandes im großen Stil betrogen wurde, erhärtet sich.

Im Visier hat die Staatsanwaltschaft „zwei Frauen und vier Männer im Alter zwischen 40 und 63 Jahren“, diese seien teilweise gleichzeitig in den Kreisverbänden Wiesbaden und Frankfurt „zum Teil ehrenamtlich in leitenden Funktionen tätig“. Es gehe um den Verdacht des Betruges zum Nachteil der Stadt Frankfurt im Zusammenhang mit dem Betrieb von zwei Flüchtlingsunterkünften und falsch abgerechneten Personalkosten im hohen sechsstelligen Bereich sowie um den Verdacht der Untreue zum Nachteil der AWO wegen der Vereinbarung und Entgegennahme satzungswidriger Vergütungen beziehungsweise ungerechtfertigter Honorarzahlungen sowie der Gewährung einer überhöhten Dienstwagenpauschale.

Vorstände und Geschäftsführer der Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden haben scheinbar völlig unbehelligt in die eigene Tasche gewirtschaftet. „Der Bundesverband ist empört; der Ruf der AWO als integrer Sozialverband in Gefahr. Doch wie konnte es so weit kommen?“ heißt es in der Ankündigung der heutigen Sendung, die den Fragen nachgehen will: „Welche Kontrollinstanzen haben versagt? Ist unser Steuergeld statt an Bedürftige an nimmersatte Vorstände geflossen? Was steht für die AWO insgesamt auf dem Spiel?“

hessen extra: „Der Sumpf der AWO“. Um 20:15 Uhr im hr-Fernsehen, moderiert von Robert Hübner. (dif/Bild AWO Bundesverband) 

Über den AWO-Skandal hatten anfangs zunächst unter anderem Wiesbadener Kurier und Frankfurter Neue Presse intensiv recherchiert und berichtet, inzwischen sind die Vorgänge, die auch schon zu personellen Konsequenzen geführt haben, bundesweit und international Thema der Berichterstattung, zum Beispiel in der Neuen Zürcher Zeitung NZZ.