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Reflektierte Blicke: Exground Festival rückt das Filmland Iran in den Fokus – Auftakt am Freitag

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Längst schon ist es kein Insiderwissen mehr: Der Iran hat eine aufregende Filmlandschaft. Doch zwischen Indie-Kurzfilm, Box-Office-Hit und Festivalerfolg liegen mitunter Welten. Und oft bekommt das hiesige Publikum die großen Kassenerfolge des Irans nicht zu sehen, während Iranern auch mal das ein oder andere international gefeierte Werk verwehrt bleibt. Zumindest im Kino. Fest steht aber auch, dass das gegenseitige Interesse hoch ist und der filmische Iran nicht an seinen Landesgrenzen aufhört.  Der diesjährige Länderfokus beim Exground Filmfest, das am Freitag startet, berücksichtigt daher auch Filme von Iranern, die im Ausland leben.

Gleichzeitig gilt es hie und dort den „westlichen“ Blick zu reflektieren: Einzelne Kurzfilme von Europäern ergänzen die Auswahl. Es gibt auch eine Podiumsdiskussion, moderiert von Amos Borchert, der auch das Exground-Fokus-Programm kuratiert: „Es geht uns darum, einen breiten, wenn auch keinen abschließenden oder repräsentativen Fokus zu entwerfen. Wir sind und bleiben subjektiv.“

Starke Frauen und Absurdes

Im ersten Doku-Programm stehen starke Frauen im Mittelpunkt, die sich in der oft stark patriarchal geprägten Gesellschaft des Irans zu behaupten wissen. Ein zweites Thema ist der Blick auf die komplexe Geschichte des Landes. Revolution, Wahlen und Redefreiheit werden verflochten mit Gesellschaftsbetrachtungen oder der eigenen Familiengeschichte. Das Kurzfilmprogramm zeigt viel Fantasievolles und Absurdes, von etablierten Filmemachern, aber auch von Studenten. „Wir können nur an der Oberfläche kratzen“, sagen die Festivalmacher, „aber dies zumindest mit großer Lust und im Austausch mit den vielen iranischen Gästen, die nach Wiesbaden kommen.“ Dazu gehören auch die iranische Indie-Rockband Langtunes, die im Kulturpalast auftritt, und die Videokünstler, die im Nassauischen Kunstverein ausstellen.

Auch der diesjährige iranische Berlinale-Beitrag ist bei Exgroudn zu sehen. „Ein wilder, sonnendurchfluteter Noir-Thriller voller Zeit- udn Genresprünge, mit viel Eleganz und kraftvollen Bildern, ebenso stilsicher wie unterhaltsam“, macht Amos Borchert, Kurator der Reihe „Fokus Iran“, Lust auf „The Dragon Arrives“ (Szenenfoto).

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Eröffnet wird Exground am Freitag, 11. November, um 19 Uhr mit dem Film „Valderama“. Voller Stolz trägt der lebensfrohe Valderama Namen und Haarstil seines Vorbilds, des weltbekannten kolumbianischen Fußballers. Als der Junge aus Abadan mit der blonden Lockenpracht wegen einer Gewalttat in die Hauptstadt fliehen muss, begegnet er Forough. Er bekommt von ihr vorübergehend ein Zimmer, und beide freunden sich zaghaft an. Im Kampf mit Armut und Polizei versuchen sie, sich im Moloch Teheran zu behaupten.

Das 29. Exground Filmfest findet, mit sensor als Medienpartner, vom 11. bis 20. November statt. www.exground.com