Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner.
Als Italienerin mit sizilianischen Wurzeln und einem Faible für gute Küche, vor allem für einfache, echte italienische Pasta, hat man es manchmal nicht leicht: „Nirgends findet man das, was man von zu Hause kennt“. Rosa Bertram hat das Problem einfach selbst angepackt und vor wenigen Wochen ihr eigenes Pastarestaurant eröffnet. Das Kochen hat sie „zu Hause am heimischen Herd“ gelernt – „typisches learning by doing, denn quasi unsere ganze Familie ist in der Gastronomie tätig“.
„Butta la pasta“ sagt man in Italien, wenn man auf dem Heimweg ist, „wirf die Pasta ins Wasser, ich bin gleich da“. Dieser Ausruf ist nun nicht nur kreativer Namensgeber des Restaurants, sondern zugleich auch Motto. Pasta ist hier wirklich eine absolute Herzensangelegenheit, angefangen vom Teig (Gries, Olivenöl und Eier) bis hin zu dem Moment, wo die Pasta (nicht nur sprichwörtlich) ins Wasser geworfen wird. Und klar, „sie muss al dente sein, sonst schmeckt sie nicht“. Und das tut sie. Die Karte ist bewusst klein gehalten, am Tag gibt es nicht mehr als drei oder vier Gerichte, die dann alle paar Tage wechseln, und „wenn etwas aus ist, dann ist es aus“. Das kann schnell passieren, denn das Aroma der Soßen und die Qualität der Pasta machen süchtig.
Original italienische Rezepte
Egal ob hauchdünne Ravioli mit Ricotta-Spinat-Füllung in Salbeibutter, Maccheroni mit kalabrischem Pesto, oder (Rosas Lieblingsgericht) Pasta mit frischen Tomaten und Frühlingszwiebeln: Sie legt viel Wert auf originale italienische Rezepte. Fast selbsterklärend, dass die Carbonara hier keinen Tropfen Sahne sieht. Es sind immer gute, einfache Produkte, die mit viel Handarbeit, Mühe und Liebe zu tollen, leichten Gerichten verarbeitet werden. À la minute versteht sich, dann die frische Pasta zieht immer nur kurze Zeit im Wasser und wird dann in der Soße geschwenkt. Schneller ist herkömmliches Fast Food auch nicht. Geöffnet ist von 12 bis 18.30, aber Rosas Arbeitstag beginnt schon viel früher: nach dem Einkaufen wird Pastateig geknetet, Gemüse geschnibbelt, Pesto gemixt, Soßen eingekocht:
Nichts aus der Tüte
„Bei uns kommt nichts aus der Tüte, nichts wird industriell produziert“. Übrigens kann man alles in 100% biologisch abbaubarer Verpackung „to go“ mitnehmen, was vor allem in der Mittagspause attraktiv ist. Dann würde man allerdings das schöne Ambiente verpassen, gestaltet vom europaweit gefragten Wiesbadener Architekturbüro W40. Draußen direkt an der Langgasse, am Tresen der offenen Küche oder aber im ersten Stock mit Couch, Sessel und langem Esstisch (der übrigens auch zum exklusiven Genuss für Feiern bzw. Events angemietet werden kann) – jeder Bereich ist stilvoll durchdacht und hat seinen eigenen Charme. Eine wunderbare neue Adresse also zum Genießen und Verweilen!
Butta La Pasta Rosa, Langgasse 42, 65183 Wiesbaden, Mo-Sa 12-18.30
Rezept für Ravioli in Salbei-Butter-Soße
Zutaten für den Nudelteig: 300 Gramm Hartweizengrieß, 2 Eier, 1 Eigelb, 3 EL Olivenöl
Zutaten Ricotta-Spinat Füllung: ca. 250 Gramm Ricotta vom Schaf, ca. 125 Gramm Spinat, Parmesan, 1 Eigelb, Butter, Knoblauch, Salz & Pfeffer
Salbei-Butter-Soße: Butter & Salbei
Zubereitung: Das Mehl, Eier und Olivenöl zu einem glatten Nudelteig kneten. In Frischhaltefolie einwickeln und für mind. 1/2 Stunde in den Kühlschrank legen. Spinat gut waschen, trocknen und klein schneiden. Anschließend in einer Pfanne mit heißer Butter und etwas Knoblauch andünsten, bis der Spinat zusammenfällt, anschließend mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Den Knoblauch entfernen. Nachdem der Spinat abgekühlt ist, die restlichen Zutaten (Ricotta, Parmesan und das Eigelb) vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Teig so dünn wie nur möglich ausrollen, mit der Füllung zu Ravioli formen. Anschließend die Ravioli in kochendem Salzwasser ca. 2 Min. kochen. Die Butter zerlassen, den Salbei hineingeben und anschließend die Ravioli.