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Restaurant des Monats: Das Lokal

Wer im Westend etwas auf sich hält, befindet sich abends nicht auf der  heimischen Couch, sondern  sucht „Das Lokal“ auf. So macht es jedenfalls den Anschein, denn je länger man im oder vor dem familiären Restaurant in der Seerobenstraße sitzt, desto mehr Gäste strömen aus den umliegenden Straßen an die Tische. Mittendrin und stets voll dabei, organisiert hier Martina Breidenbach seit mehr als einem Jahrzehnt ihr kleines Reich.

Freunde werden begrüßt und bestens unterhalten, Tische wenn nötig auch zusammengeschoben und, nebenbei wird auch noch für Essen und Trinken gesorgt. Wobei nebenbei untertrieben ist, denn die Qualität der Speisen geht weit über das übliche Kiezkneipenniveau hinaus – nicht von ungefähr, denn in der Küche sorgt Martinas Bruder Michael für den kulinarischen Kick. Schon lange sind die beiden gastronomisch in Küche und Service unterwegs und können auf lange Wiesbaden-Erfahrung zurückblicken. Mit dem „Lokal“ liegen sie jetzt aber zusammen fest verankert im Heimathafen.

Zugegeben, die Karte ist nicht lang, und eigentlich gibt es auch keine Karte, sondern eine Wandtafel, die wöchentlich mit dem wechselnden Angebot aus modernen, aber doch einfachen Gerichten beschrieben wird. Gedruckte Karten braucht man anscheinend auch gar nicht. Das merkt man spätestens dann, wenn man das erste Mal in den Black Angus Burger beißt, für den das „Lokal“ inzwischen in ganz Wiesbaden bekannt ist. Michael hält sein Essen zwar einfach, denkt sich aber immer etwas dabei (aus). So wird der Burger mit frittierten Karotten versehen, was nicht nur ungewöhnlich und aufwändig ist, sondern schlicht und einfach auch unheimlich gut schmeckt. Überraschungsmomente findet man immer wieder, auch bei der Pasta „Lokal“, die eigentlich klassisch mit Chili und Tomate zubereitet wird, dann aber mit einem schicken Blattspinattürmchen eine unerwartete kulinarische Wendung nimmt.

Martina und Michael lieben ihr „Lokal“. Das merkt man bei jedem Handgriff und bei jedem Wort, dass sie darüber verlieren. Es punktet oftmals mit ungewöhnlichen Ideen, wie einem Einschulungsmittag, den speziellen Lokal-Partys mit DJ und Livebands, oder aber auch mit ganz einfachen Grillabenden und dem Sonntagsbrunch. Ganz neu im Angebot sind sonntags Cupcakes von Britmania. Das Westend gehört für sie fest dazu, erklärt Martina mit Herz und Stolz: hier wohnt und arbeitet sie, hier will sie niemals weg, und für das Bestehen „ihres“ Treffpunktes im Westend lebt sie.

Das Lokal, Seerobenstraße 2, 65195 Wiesbaden

www.lokal-wiesbaden.de

 (0611) 9450784

Öffnungszeiten: MO – SA ab 17:00 Uhr, SO ab 10:00 Uhr

Text Jan Gorbauch (www.dreifachfleisch.de), Fotos Frank Meißner

 Rezept

Kalbsfilet mit frischen Pfifferlingen und Kartoffelgratin

Zutaten für 4 Personen:

4 Stck. Kalbsfilet à 180 g

800 g   Kartoffeln

450 g   frische Pfifferlinge

300 ml Sahne

2-3 Stk. Echalotten

300 ml Milch

100 g feingehackte frische Blattpetersilie

Pfeffer, Salz, Muskatnuss frisch gerieben

1 Zweig Rosmarin

Butter

2 Stk. Knoblauchzehen

1/8 l Madeira

1/4 l Kalbsfond

Salz, Pfeffer, Butter

Die Kartoffeln waschen, schälen, in dünne Scheiben schneiden. Eine Auflaufform mit einer Knoblauchzehe ausreiben, danach mit Butter ausstreichen. Die Kartoffelscheiben in die Form schichten, Milch, Sahne und Gewürze verquirlen und über die Kartoffeln

Gießen, dann im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad 45 Minuten garen.

Das Kalbsfilet von beiden Seiten zusammen mit der gequetschten Knoblauchzehe und dem Rosmarinzweig kurz anbraten. Nach dem Anbraten das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen. Auf einem Backblech ca. 8 – 10 Minuten im Ofen bei 180 Grad ruhen lassen.

Butter in der Fleischpfanne erhitzen, geputzte Pfifferlinge und die Echalotten kurz anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Madeira ablöschen; mit dem Kalbsfond aufgießen und auf die Hälfte reduzieren lassen, dann die frische Petersilie dazugeben.