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Restaurant des Monats: Karibu Afrika

Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner.

In den Urlaub kommt man nicht nur über den Frankfurter Flughafen, sondern seit Ende 2010 auch über die Dotzheimer Straße! Dort bringen Mislal Tadesse und Yared Zekarias ihre eritreisch-äthiopische Heimat in unsere Landeshauptstadt, sowohl kulturell als auch kulinarisch. Es ist eine andere, ferne Welt, in die man eintaucht, sobald man das Karibu Afrika betritt. Totemmasken an der Wand, Palmen, unbekannte Gerüche, rhythmische Musik. Trotz allem Fremden fühlt man sich sofort wohl und willkommen, dafür steht das suahelische „Karibu“.

Fix die Finger waschen und ohne Besteck zugreifen

Mit der Speisekarte hat man als unbedarfter Wiesbadener anfangs seine Schwierigkeiten: Falafel mag man noch kennen, aber was verbirgt sich wohl hinter Injera, Silsil Tibsi, Dorho oder Gored Gored? Einen Überblick über die afrikanische Vielfalt bekommt man am besten mit der gemischten Platte, einem Mix aus vegetarischen und fleischigen Gerichten. Von der Vorstellung einer herkömmlichen gemischten Platte muss man sich jedoch verabschieden, sobald serviert wird: Platte, ja, aber gegessen wird aus einem großen Korb, alle Gerichte des Tisches zusammen angerichtet  auf den Sauerteigfladen, den Injera. Besteck kann man bekommen, gehört aber eigentlich nicht dazu und ist, lässt man sich darauf ein, auch nicht nötig. Vielmehr sollte man fix die Finger waschen und beherzt zugreifen, einzig die Injera als Werkzeug. Alles schmeckt unerwartet, anders als gewohnt, fremd, würzig. Aber unendlich gut. Die Zutaten und Gerichte sind einfach, weil ursprünglich und authentisch. Lediglich bei der Schärfe hat man die Wahl, ob man es europäisch oder original afrikanisch – selbstgemachten Joghurt zum „Löschen“ inklusive – haben möchte.

Zutaten direkt aus Afrika

Die Liebe zum Detail ist überall zu spüren. Zekarias geht dabei keine Kompromisse ein: Gewürze und andere Zutaten importiert er direkt aus Afrika. Es gibt zwar Becks, viel beliebter ist aber das Meta-Bier aus Äthiopien. Und in der Küche steht der Chef selbst. Man merkt ihm den Stolz an, dass er hier in Wiesbaden ein Stück Heimat erfolgreich etablieren konnte. Mit seiner Geschäftspartnerin hat er etwas wirklich Besonderes für Wiesbaden geschaffen: Eine Reise in eines fernes Land, das hier ganz nah ist.

KARIBU AFRIKA – RESTAURANT | BAR – Dotzheimer Straße 98 in 65197 Wiesbaden – Telefon: 0611 – 9872074

Rezept

Dorho

Zutaten

150g Zwiebeln

160g Huhn (Unterkeule)

60g Delech (Chilipaste)

40ml ÖL

50ml passierte Tomaten

Salz

Korerima  (aus Äthiopien)

Mekelesch (Gewürzmischung aus Äthiopien)

Zubereitung

Huhn gründlich waschen, die Haut entfernen und  anschließend in einem Behälter mit Wasser und 2 Eßl. Zitronensaft und 2 Eßl. Salz  einlegen. Zwiebel schälen, fein hacken, und dann in einem Topf mit etwas Salz unter Rühren anbraten. Durch das Salz wird die Hitze beschleunigt.

Öl dazugeben, kochen lassen, dann Delech hinzufügen und richtig rühren, damit sich Delech auflöst. Passierte Tomaten dazugeben und weiterrühren und aufpassen, dass nichts anbrennt.

Die gewaschenen Hähnchen dazugeben, mit zugedeckten Deckel ca. 45 Minuten weiterkochen lassen. Zwischendurch rühren. Zum Schluss noch mit Korerima und Mekelesch würzen und abschmecken.