Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner.
Langsam scrollen wir in der Speisekarte durch die Gerichte. Suppen, Vorspeisen, gegrilltes Rindfleisch vom Teppanyaki-Grill, Sushi, Nachtisch und Beilagen. Schwierige Entscheidungen stehen im Raum, denn immerhin kann man pro Person und Gang nur fünf Komponenten bestellen. Wo fängt man da an? Die Wahl fällt auf Suppe und ein paar Sushi als Starter. Mit wenigen Bildschirmberührungen ist die Anzahl festgelegt, und noch einen Klick weiter hat man bestellt. Fast, denn die Getränke fehlen noch! Wie geht das? Ach so, die haben einen eigenen Menüpunkt. Zwei Minuten später stehen heiße Nudelsuppe, frische Lachs-Makis und kaltes, chinesisches Bier auf dem Tisch. Sie glauben, das war es? Falsch gedacht! Der Countdown läuft, immerhin kann in zehn Minuten schon der nächste Gang bestellt werden!
Wer sich fragt, worum es hier geht, der kann beruhigt sein: auch im 21. Jahrhundert darf es noch Orte geben, an denen man Tablet-PCs nicht unbedingt erwartet. Doch wir befinden uns im The Garden in Biebrich, einem japanisch-chinesischen Restaurant mit vielfältiger, frischer Küche. Und vor allen Dingen mit erstaunlich gut und schnell funktionierender Bestellung über die nach der Platzwahl ausgegebenen Bestell-iPads. Wer nun unruhig wird, weil schon das Schreiben einer SMS den kalten Schweiß auf die Stirn treibt: es darf auch konventionell bestellt werden. Muss man aber nicht, denn das Konzept ist völlig unkompliziert. Der Gast bezahlt einen Festpreis (abends 19,90€) und kann dann über das iPad ca. alle 10 Minuten aus über 100 Gerichten jeweils 5 auswählen. Eine schöne Abwandlung des bekannten All You Can Eat-Prinzips. Die Speisen sind dabei extra so portioniert, dass möglichst viel(fältig) probiert werden kann, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Besonders Unentschlossene können also durchaus gleichzeitig das frisch vor den Augen zubereitete Sushi mit gegrillten Hähnchenspießen (der Grill ist auch einsehbar), asiatischem Rindfleisch, gesundem Algensalat, Sesambällchen und cremigem hausgemachten Eis (zum Beispiel „Grüner Tee“) kombinieren. Mehrfach, stundenlang.
Und dabei muss man nicht in den vier Wänden des geräumigen und stilvoll asiatisch eingerichteten Gastraums bleiben, während draußen die ersten Sonnenstrahlen den letzten Schnee bekämpfen. Denn was man in der Hagenauer Straße neben iPads vielleicht auch nicht unbedingt erwartet, ist die großzügige Terrasse, die das Restaurant auf gewisse Weise tatsächlich zum „Garden“ werden lässt. Frische Luft, Sonne und Sushi, was will man mehr? Nichts wie raus also, der Winter war lang genug.
The Garden, Hagenauer Str. 17-19, 65203 Wiesbaden, 0611-988 755 68, www.thegarden-wiesbaden.de
Öffnungszeiten Mo-So: 11:30-15:00 Uhr, 17:30-23:30 Uhr
(„Glücksei-Verlosung“ zu Ostern vom 28.03.-01.04.: Jeder Dinner-Gast erhält ein Glücksei zur Begrüßung und nimmt an der Verlosung von All you can Eat-Dinner und Freigetränken teil, Auslosung täglich ab 20 Uhr)
Rezept Grüner Algensalat
(besonders gut als Beilage zu Sushi)
1 Tüte Wakame (getrockneter Seetang), 3 EL Reisessig, 3 EL Sesamöl, 1 EL geriebener Ingwer, 1 EL Zucker, 2 EL Koriandergrün fein gehackt, Saft einer halben Limette, 1 gepresste Knoblauchzehe, 1 Prise Chilipulver (Sesamsaat)
Wakame 10 Minuten in heißem Wasser einweichen.
Alle übrigen Zutaten in einer Schüssel vermischen. Den Seetang abgießen und gut abtropfen lassen. Anschließend unter die Soße heben. Nach Belieben eventuell noch mit Sesamsaat bestreuen. Mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.
Algensalat ist reich an Vitamin B und der ideale Fitmacher für den Frühling.