Interview & Fotos: Dirk Fellinghauer
Wie laufen die Geschäfte?
Generell sind zu viele Taxis in Wiesbaden unterwegs- es gibt etwa 350 Konzessionen, das sind 80 bis 90 zu viel – es ist ein hartumkämpfter Markt. Wir sind gut aufgestellt, haben einen großen Anteil an Firmen- und Stammkunden, leben von Weiterempfehlungen. Wir sind ein Familienunternehmen, seit über 30 Jahren. Da weiß der eine, was der andere macht. Und unsere Fahrgäste können sich auf uns verlassen. Unsere Fahrer wissen, worauf es ankommt in Sachen Benehmen, Höflichkeit, Auftreten gegenüber den Kunden. Alle sind nett und freundlich, kennen sich aus und sprechen perfekt Deutsch und Englisch. All das ist nicht mehr selbstverständlich in unserem Gewerbe.
Mit welcher Flotte befördern Sie ihre Fahrgäste?
Wir haben unseren Bestand auf 10 Fahrzeuge – 7 Taxis, davon 5 Großraum, und 3 Limousinen – erhöht, fast ausschließlich Mercedes, immer sauber und gepflegt und garantiert rauchfrei. Ganz aktuell haben wir die ersten Erdgas-Mercedes-Fahrzeuge in Wiesbaden, umweltbewusst und nachhaltig. Wir machen kein Billigangebot, für die besondere Qualität sind auch die Preise außerhalb Wiesbadens höher, im Stadtgebiet gilt ja ein Festpreis. Wir bieten neben dem üblichen Taxibetrieb auch Limousinenservice , Flughafen- und Messefahrten. Zur Ferienzeit fahren viele Familien mit uns zum Flughafen.
Was wünschen Sie sich für Ihr Geschäft?
Es gibt nicht mehr so gute Halteplätze wie früher, zum Beispiel hinterm Karstadt, der wurde von der Stadt weggemacht. Das Interesse am Taxigewerbe ist leider nicht so groß im Stadtparlament. Dumpingpreise sind ein Problem. Rabatt ist ja in Ordnung. Aber 35 anstatt 50 Euro für eine Flughafenfahrt, das ist wirklich übertrieben. Da kann man nichts mehr verdienen, die Kosten für uns sind ja auch immens gestiegen. Und die Leute haben immer weniger übrig. Geschäftskunden geben für alles viel Geld aus – ein Flug nach London für 600 Euro in der Business Class, gar kein Problem. Bei Hotels ist der Preis egal. Aber am Taxi wird dann gefeilscht. Und dabei können sie die Kosten voll absetzen.
Weitere Fragen und Antworten zur Situation des Taxigewerbes in Wiesbaden veröffentlichen wir hier am 14. Mai.