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sensor-Straßengespräch: Selma Ertosun, „Café Lina“-Betreiberin, 38 Jahre

Interview und Foto: Alia Bouhaha.

Sie haben im Dezember ihr „Café Lina“ in der Langgasse eröffnet. Wie würden Sie Ihr Konzept beschreiben?

Die Leute sollen sich bei mir bei fairen Preisen einfach wohl fühlen. Wir bieten Frühstück, guten Kaffee und Kuchen, hausgemachte türkische Spezialitäten, aber auch Pizza an. Unsere Karte ist also wirklich umfangreich. Trotzdem ist es schwierig für mich, Kunden anzulocken. Man fragt sich schon ein bisschen, was man eigentlich falsch macht.

Man kann ja auch beobachten, dass immer mehr Läden in der Innenstadt und speziell hier in der Langgasse schließen. Woran liegt das?

Mein Standort wurde mir zum Beispiel als „1A-Lage“ angepriesen. Aber ehrlich gesagt laufen hier am Ende der Fußgängerzone, gerade in den Wintermonaten, nur wenige Menschen vorbei. Außerdem müssen wir unmenschlich hohe Mieten zahlen, das ist für kleine Cafés kaum zu stemmen. Auch die große Konkurrenz drumherum, wie etwa Rewe und Aldi mit ihren Coffee-to-go-Angeboten, machen uns das Leben schwer. Es kommt also einiges zusammen.

Haben Sie eine Idee, welche Konzeptideen in Wiesbaden gut laufen könnten?

Ich habe früher für das Franchise-Unternehmen „Backwerk“ gearbeitet und bin mir mittlerweile sicher, dass vor allem Ketten, die die Leute schon kennen, gut laufen. Ich würde mir wünschen, die Menschen hätten mehr Mut, auch mal neue Cafés und Restaurants auszuprobieren.

4 responses to “sensor-Straßengespräch: Selma Ertosun, „Café Lina“-Betreiberin, 38 Jahre

  1. ich werde es ausprobieren, denn ich kenne die überaus sympathische Selma ja schon vom „backwerk“ – freue mich aufs Wiedersehen und wünsche von Herzen Erfolg!

  2. Liebe Selma Ertosun,
    ein Café läuft nicht von alleine – Sie brauchen zielführende Marketingmaßnahmen. Aber ich konnte weder eine Website, noch eine Facebook Fanpage und auch keinen gepflegten Google My Business-Eintrag entdecken. Bitte kommen Sie auf mich zu, wenn ich sie hierbei unterstützen darf …
    Heldenhafte Grüße aus der Taunusstraße
    Andreas Pfeifer

  3. Wenig zielführend ist es jedenfalls, Geld, das man am Anfang eh nicht hat, an den erstbesten Sprücheklopfer loszuwerden.

  4. Wir waren einmal in Linas Café. Kaffee und Kuchen waren sehr lecker, Selma eine superfreundliche Gastgeberin, die sich rührend um uns gekümmert hat. Leider fehlt dem Café aber jegliche Gemütlichkeit, um den Aufenthalt wirklich genießen zu können. Die Einrichtung wirkte beliebig, unfertig und zusammengewürfelt. Es war so kalt, dass alle Gäste die Jacken angelassen haben, ein Radiosender einschließlich Gelaber und nerviger Werbung plärrte durch den Raum.
    Ein gemütliches Ambiente gepaart mit Selmas Gastfreundschaft würde mit Sicherheit zum Erfolg führen.
    (Die Nerostrasse befindet sich nicht in Lauflage, trotzdem gibt es mehrere Cafés, die fast immer voll sind, da sie alle über einen eigenen Charme verfügen).

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