Von Dirk Fellinghauer. Fotos Veranstalter.
Ganz schön viel Punk ist in diesem Wiesbaden-Wochenende drin – bei Konzerten, Partys, Filmen. Aber auch, wer es nicht so laut und wild und radikal mag, kommt in unserer ansonsten ja auch gerne mal eher beschaulichen Stadt auf seine Kosten.
FREITAG
Klangraum im Bellevue Saal. Ein herzliche Einladung zum Ausprobieren und Mitmachen ist der sculpturetones Klangraum im Bellvue Saal auf der Wilhelmstraße. Bis Sonntag, weitere Informationen hier.
.Kevoe West im Wemoto. In diesem Klamottenladen ist Musik drin. Heute feiert der Wemoto Store gemeinsam mit den Buddies von Sichtexot in der Luisenstraße Kevoe West und seinen „Strictly Spezi Business“-Mixtape-Realease. Breats, Spezi & Beers werden versprochen. Ab 18 Uhr.
Marlene in den Kammerspielen. Das begeistert aufgenommene Stück „Marlene – The Kraut“ über „die Dietrich“ steht auch 2019 auf dem Spielplan der besonderen kleinen feinen Bühne in der Lehrstraße, direkt hinter der Bergkirche. Heute und Samstag um 20 Uhr.
„Hamletmaschine“ im Walhalla im Exil. Das Team um Regisseurin Sigrid Skoetz, Llewellyn Reichman (Schauspielerin am Staatstheater), Paul Simon (Schauspieler am Staatstheater) und Marie Zbikowska (Videos) stellt im Walhalla im Exil eine zeitgemäße, moderne Version der Hamletmaschine her. Das zeitlose Stück reflektiert in freier Anlehnung an Shakespeares Vorlage die Situation des Intellektuellen, der die Zumutung von sich weist, die aus den Fugen geratene Welt wieder einzurichten. Heiner Müller sagte damals: „Das kann einen traurig stimmen, es beweist eben, wie wenig sich geändert hat in der Geschichte und wie sehr hinter jeder Politik immer noch ein Abgrund gähnt“. Um 20 Uhr.
Blue Note-Hommage in der Musikbibliothek. Der Wiesbadener Pianist Uwe Oberg und der Berliner Klarinettist Rudi Mahall im Rahmen der Konzertreihe “ARTist in der Musikbibliothek” in der Mauritius-Mediathek in der Hochstättenstraße auf. Sie widmen sie sich der Musik von Andrew Hill (1931 – 2007). Hill war ein bedeutender Jazzpianist der Blue-Note-Ära und hat ein großes Werk fantastischer Kompositionen hinterlassen. Seine Musik balanciert an der Kante zwischen Mainstream und Avantgarde und ist hintergründig, rätselhaft und gleichzeitig impulsiv. Rudi Mahall und Uwe Oberg spielen seine Stücke mit freisinnigem Respekt und übersetzen seine Musik mit leidenschaftlichem Verve in die Gegenwart. Um 20 Uhr.
The Casualties im Schlachthof. Aus New York City kommt eine seit einem Vierteljahrhundert stets verlässlich starke Street-/HC-Punk Institution. Für ihr unlängst erschienenes Album „Written In Blood“ haben sie mit Cleopatra Records nicht nur ein neues Label gefunden, sondern mit ihrem langjährigen Freund David Rodriguez (Starving Wolves / Krum Bums) auch einen neuen Sänger in ihrer Mitte, der, das kann man sagen, einen Spitzenjob macht – brachialer waren sie nie. Für Freund*innen von Exploited oder GBH ein Muss. Um 20 Uhr.
Feine Sahne Fischfilet-Doku „Wildes Herz“ im Murnau-Filmtheater. Ein kleines Dorf in den Weiten Mecklenburgs. Geprägt vom politischen Wandel der letzten Jahrzehnte ist hier eine Band entstanden, die etwas zu sagen hat und das sehr laut. Feine Sahne Fischfilet um Sänger Jan „Monchi“ Gorkow ist heute eine der erfolgreichsten Punkbands in Deutschland und in den Augen des Staatsschutzes „Vorpommerns gefährlichste Band“. Sie sorgt dafür, dass die Wüste weiterlebt und Mecklenburg noch nicht komplett im Arsch ist. Mit funkelnder Radikalität stellen sich Monchi, Olaf, Christoph, Kai, Köbi und Max gegen Nazis, Leerstand und Wendeverliererfrust. Ihre Musik ist voller Aufruhr und so kompromisslos wie Poesie nur sein kann. Um 20 Uhr und noch einmal am Samstag um 18 Uhr.
„Abba und Anarchy“ im Sabot. Falk Fatal und Dirk Le Buzz präsentieren verschnupfte Vinyl-Postulate von Vorgestern: Fetziger Maurer-Beat, subversiver Punkrock Schnodder, Powerpop Petting Raketen und Glitter from the Litter Bin. Ab 22 Uhr.
SAMSTAG
Kaffeeklatsch und Flohmarkt in der Englischen Kirche. Beim „Nearly-New-Flohmarkt“ stöbern und auf Schnäppchenjagd gehen, dazu gibt´s lecker Kaffee in der Englischen Kirche. Von 11 bis 14 Uhr.
Frau Holle im Galli-Theater. Ein Klassiker für Kinder auf der bühne in der Adelheidstraße. Um 16 Uhr.
Spinner-Sitzung im Tattersall. „Rock´n´Roll is here to stay – Back to the 50ies“ ist das Thema der Mottositzung des Fastnachtsvereins Die Spinner im Tattersall. Ab 18.33 Uhr.
Begleitprogramm zur Ausstellung Wolfgang Budde im kunst-modul. Bruno Pockrandt liest aus seinem Buch. „Etwas Besseres als den Tod findest Du überall – Notate zu Flucht und Zuflucht“ heißt das Werk, das einen ebenso kritischen wie nachdenklichen Blick auf die Flüchtlingsdebatte in Deutschland wirft. Im Rahmen der laufenden Ausstellung in der Galerie am Luxemburgplatz stellt Wolfgang Budde speziell zur Lesung seine Objekte und Bilder zum Thema „Menschen fliehen“ aus. Um 19 Uhr.
Winterkerb in Igstadt. Wie immer ein schöner Anlass, das neue Jahr mit Freunden zu beginnen und sich mit den „Party Hits“ von DJ Flex auf die Kerbesaison 2019 zu freuen.
Die Besucher der „Igstadter Winterkerb“ erwartet ein kleines Winterdorf mit Imbisszelt, Glühweinhütte und Partyzelt mit Iglubar.
Das Imbissteam der ‚Ihster Knierime Gard‘ sorgt mit leckerem Essen für das leibliche Wohl. Ab 19 Uhr auf dem Sportplatz Igstadt.
Theater Franz im Thalhaus. Das Theaterprojekt von und mit Menschen mit Handicap präsentiert „Liebe und Fairsprechen“. Elaisa Dulittel und Prinzessin Ismirgül besuchen das Lehrinstitut von Herrn Professor Hikkins, um besser sprechen zu können. Der fesche Freddy und Polizist Paul Piggering wollen sich auch verbessern. Die Liebe liegt in der Luft, und viele Versprechen verursachen Verwirrungen. Um 19.30 Uhr und noch einmal am Sonntag, 13. Januar, um 17.30 Uhr.
Auktion im Klatsch. So, die Feiertage sind rum. Ein Glückspilz, wer da nicht auch Schrottgeschenke abgestaubt hat. „Aber keine Sorge, bringt sie einfach vorbei, zu unserer
… SUPER AUKTION!“, sagt das Klatsch-Kollektiv: „Ja richtig. Wir versteigern jeden Mist und spenden den Erlös an die Rote Hilfe.“ Eintritt frei. Um 20 Uhr.
Sommermukke im Schlachthof-Kesselhaus. Schon beim ersten übelst kalten Wintertag mit Eiseskälte, Schneeregen und diesigem Nebel, denkt doch der Standard-Otto-Normal-Musikverbraucher: „Scheißwetter, ich will endlich wieder Sommer!“ Zumindest auf die Ohren gibt’s den prompt bei der vierten Ausgabe der Konzertreihe „Sommermukke“ am 12. Januar 2019, wenn die Künstleragentur Musikmaschine das Kesselhaus mit feinster -innerlich erwärmender- Folk-, Blues- und Singer-Songwriter-Musik bespielt. Auf der Bühne stehen wie immer Newcomer aus der eigenen Stadt und Gäste mit regionalem Charakter aus extrem fremden Gefilden – diesmal Kenneth Minor, der für die eigentlich angekündigten Freunde von Fooks Nihil einspringt, sowie Sinu und Hello Piedpiper. Um 20.30 Uhr.
Beatles-Musical im Kurhaus. Eine Show bringt die Beatles auf die Bühne zurück, sie heißt „Please, Mr. Postman“. Keine Band hat die Welt je so verändert, wie es die Beatles getan haben. Keine andere Band ist so in die Musikgeschichte eingegangen und keine Band ist heute, über 50 Jahre nach ihrer Gründung, noch so populär wie damals. Die Musik bleibt im Musical Hauptakteur. Absolut authentisch, mit dem unverwechselbaren Sound der legendären Boygroup werden so berühmte Songs wie „Penny Lane“, „Hey Jude“ , „Yellow Submarine“, „All you need ist love, „She loves you“ und viele mehr gespielt. Die thematisch den jeweiligen Lebensstationen der Beatles zugeordneten Choreografien ergänzen optisch diese musikalische Reise und erzählen auf ihre Art von dem Phänomen einer, ohne Beispiel gebliebenen Musikerkarriere. Um 20 Uhr.
Proberaum-Festival in der Krea. „Local Heroes“ only treten auf und zeigen, was sie drauf haben – völlig risikofrei für das Publikum, da bei freiem Eintritt. Um 20 Uhr.
Wishes im Wohnzimmer. Das Wohnzimmer in der Schwalbacher Straße 51 startet im Januar die Partyreihe „Wishes“. Mit dabei ist DJ Davy-D, zu hören gibt es Hip Hop, Black und Oldschool. Beginn ist um 23 Uhr, die Party endet gegen vier Uhr morgens
SONNTAG
„Immenhof“-Familien-Preview im Arkaden. „Das Abenteuer eines Sommers“ bringt das Remake des Pferdefilm-Klassikers neu auf die Leinwand, heute als Familien-Preview im Arkaden zu erleben. Die Hauptdarstellerin Leia Hotwick stammt aus Trebur. Um 11.30 Uhr.
Mozart-Gesellschaft Neujahrskonzert bei der Casino-Gesellschaft. Beim Neujahreskonzert der Mozart-Gesellschaft treffen Liv Migdal, die junge Violinistin, die gerade in aller Munde ist, und das Bayerisches Kammerorchester aufeinander. Im Wiesbadener Herzog-Friedrich-August-Saal der Casino-Gesellschaft in der Friedrichstraße präsentieren sie gemeinsam ein Programm mit Werken von Mozart und Haydn. Beginn ist um 17 Uhr, um 16 Uhr gibt es eine Einführung.
„Fasaneriebaden“ in der Fasanerie. In der Reihe „Natur-Erleben“ findet im Tier- und Pflanzenpark für Erwachsene das „Fasaneriebaden“ statt. Treffpunkt ist am Haupteingang. Unter Anleitung von Annette Stosius werfen Interessierte einen Blick zurück und nach vorne, um innezuhalten und Resümee zu ziehen. Wie war das letzte Jahr, was steht an im Neuen? In und durch die Natur werden die fünf bis zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hilfe verschiedener Techniken Kraft tanken und lernen, den Blick auf die Dinge aus einem neuen Winkel zu betrachten. Pro Person sind 15 Euro zu zahlen; die Anmeldung geht per E-Mail an annette.stosius@naturnaar.de Von 13 bis 16 Uhr.
Die Hexe war braten … reloaded! im kuenstlerhaus43. Wenn der Wolf statt „Was rumpelt und pumpelt in meinem Bauch“ fragt: „Was donner und pumpen in der Mitte“, dann haben Eva-Maria Damasko (Schauspielerin, Sprecherin, ZDF, Arte u.a.) und Markus Schippers (Sprecher, Autor, Schauspieler, SWR, Deutschlandfunk u.a.) wieder mit dem Google-Übersetzer zugeschlagen. Nach dem großen Erfolg von „Die Hexe war braten die Kinder nach Hause – die schönsten Märchen der Gebrüder Google“, haben die beiden sich nun an den zweiten Teil der Neuentdeckung von Grimms Hausmärchen und sogar an deutsche Volkslieder gewagt. Um 19 Uhr.
Russische Standup-Comedy in der Kulturstätte Monta. Da lacht der Russe. „Theaterdepot!“ feiert Premiere. Auch Russland kennt Comedy und hat sogar einen eigenen Humorsender ähnlich wie Comedy Central. Daher beschlossen junge in Wiesbaden wohnende Russen ihren Vorbildern zu folgen, und eine eigene Show zu inszenieren. Das vierköpfige Ensemble präsentiert in der Kulturstätte Monta am Schulberg ihr erstes Programm. Gewitzelt wird auf Russisch, echt Russisch! Um 19.30 Uhr
Andy Strauß im Kesselhaus – Ausverkauft, aber … Andy Strauß ist ein Sprengmeister der Genre-Grenzen. Es gibt kaum ein Feld, dass er in seiner dreizehnjährigen Bühnenkarriere noch nicht bespielt hat: Ob als durchgeknallter Poetry Slammer, betrunkener Frühstücksfernsehmoderator, Techno-Jesus oder Bühnentänzerin einer Metal-Band im Tütü – überall macht er eine gute Figur. Die heutige Show ist ausverkauft. Aber es gibt eine Zusatzshow am Montag, 14. Februar, um 20 Uhr.
SONST NOCH WAS? HEIßE AUSGEH-TIPPS FÜR DIESES WIESBADEN-WOCHENENDE EINFACH DIREKT HIER ALS KOMMENTAR POSTEN.