Den schwersten Luftangriff während des Zweiten Weltkrieges erlebte Wiesbaden in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar im Jahr 1945. Dabei starben weit mehr 500 Menschen, 28.000 wurden obdachlos. Mit einer stillen Gedenkveranstaltung in Form von Zeitzeugenerinnerungen und Projektionen soll am 2. Februar, ab 18 Uhr die Bombardierung erinnert werden.
Dr. Thomas Weichel von der Stabsstelle Wiesbadener Identität und Michel Stein von Palast Promotion werden an dem Abend Erinnerungen von Zeitzeugen vortragen. Im Anschluss gibt es Projektionen des zerstörten Wiesbaden auf der Fassade des Landtags.
„Letztlich hatte das als Angriffsziel eher nachrangige Wiesbaden das Glück, dass der entscheidende Großangriff im Februar 1945 aus Sicht der Royal Air Force nur geringen ‚Erfolg‘ hatte“, so Weichel. Obwohl der Angriff der britischen Luftwaffe aufgrund des schlechten Wetters teilweise das geplante Zielgebiet verfehlte, wurden unter anderem das Kurviertel, die Marktkirche, das Stadtschloss und das Rathaus stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Volltreffer einer Luftmine in das Lyzeum neben der Marktkirche am Schlossplatz brachte das Bauwerk zum Einsturz und begrub viele Wiesbadener, die in dem als Luftschutzbunker dienenden Keller des Lyzeums Schutz gesucht hatten, unter sich.
Die Projektionen werden bis 22.45 Uhr gezeigt, dem Beginn des damaligen Vor-Alarms. Zeitgleich werden die Glocken der Marktkirche läuten.
(bou/ Foto: Stadt Wiesbaden)