In Zeiten, in denen Castingshows One-Hit-Wonder mit Bohlen-Beats hervorbringen und man im Bus in den unfreiwilligen Genuss von blechernen Gangsta-Rap-Tönen aus handflächengroßen Handys kommt, ist es eine wahre Wohltat, auf eine Gruppe Vollblut- Musiker zu treffen. Wie erfrischend, wenn weder Chart-Kompatibilität noch Verkaufszahlen den kreativen Output diktieren, sondern einfach gefühlt, getextet, geschrieben und gespielt wird, wie es die eigene Muse erlaubt.
Seit 2011 spielt die Berliner Band „ Der singende Tresen“ ihr buntes Potpourri aus Chanson, Folk, Jazz und Liedtheater. Frontfrau Manja Präkels tourt mit ihrer Musiker-Kombo quer durch Deutschlands Festival-Landschaft und schaffte es mit allen drei bisherigen Alben auf die vorderen Plätze der Liederbestenliste für deutschsprachige Musik. Obwohl ihr neustes Werk auf CD und Vinyl „ Ernste Musik“ getauft wurde, bringt der singende Tresen seinen schwarzen Humor und das Feingefühl für messerscharfe Pointen am 17. November ab 21 Uhr natürlich auch mit ins Walhalla vor das Wiesbadener Publikum.
Poesie und Politik, Träumereien und Alltagsgeschichten, Sarkasmus und Balladen: Hier kommt zusammen, was gegensätzlich scheint, aber eben einfach ausdrückt, was das Leben an Geschichten schreibt. Die Texte, die zum Denken oder Träumen anregen, werden untermalt von einem Klangteppich aus Klarinette, Akkordeon, Kontrabass, Perkussion und verzerrter Ukulele
Für alle Liebhaber von Musik mit Tiefgang, die manchmal rau und unbequem, manchmal zart und lyrisch, aber immer echt und unverfälscht Seele, Herz und Hirn entspringt, ist der Abend mit dem singenden Tresen ein Highlight, das nicht verpasst werden darf.
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