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Wahl ist jeden Tag

„Jeder Kassenzettel ist auch ein Stimmzettel“ – die Wiesbadener Shoppingplattform Kiezkaufhaus.de fällt derzeit mit einer kreativen Wahlkampagne auf. Die These: Abgestimmt wird nicht nur am 24. September.

Mal eben online bei Rewe den Mittwochseinkauf erledigen oder über Amazon eine neue Ladung Waschmittel bestellen? Das ist heute in Minutenschnelle möglich, aber – so die Warnung der Wiesbadener „Kiezkaufhaus“-Gründer – nicht ohne Folgen für Umwelt und Gesellschaft. Per Großplakat rufen die Macher der Shopping-Plattform deshalb aktuell zur Abstimmung auf – darüber, wie die Stadt der Zukunft aussieht. Um die entsprechenden Botschaften rüberzubringen wurden die derzeit das Stadtbild beherrschenden Wahlplakate der großen Parteien nachgebildet und auf einer beim Genovation-Ideenwettbewerb gewonnenen 18/1-Großplakatfläche an der Spiegelgasse gezeigt. „Für eine Stadt, in der wir gut und gerne einkaufen“, heißt es dort in Anlehnung an den CDU-Slogan zur Bundestagswahl. Im knallig-bunten FDP-Stil ist „Jetzt noch verfügbar: Einzelhandel“ zu lesen.

„Wir können selbst darüber abstimmen, ob lokale, inhabergeführte Geschäfte mit Produkten aus der Region weiterbestehen oder zunehmend von Ketten verdrängt werden. Unser tägliches Einkaufsverhalten ist entscheidend“, sagt Nanna Beyer vom Kiezkaufhaus, das vor gut zwei Jahren gegründet wurde, um den lokalen Einzelhandel auch online verfügbar zu machen. Ein Plakat in SPD-Farben beschreibt das Geschäftsmodell: „Wiesbaden braucht gute Produkte. Und einen, der sie liefert.“ Die Lieferungen des Kiezkaufhaus, an das Geschäfte wie das traditionsreiche Backhaus Bürger, der Biosupermarkt denn’s oder der Hofladen Haselnuss angeschlossen sind, erfolgen mit dem Cargobike, also umweltschonender durch kurze Wege und fehlende Verbrennungsmotoren, denn „Gesundes Essen kommt nicht mit dem Paketdienst“. Sondern über das Kiezkaufhaus.