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Wiesbadener Jugend sagt: Her mit dem schönen Leben! – und feiert heute das Youth Culture Festival im Kulturpark

Nach dem Coron-Arts Festival ist vor dem Youth Culture Festival. Auch am zweiten Juli-Wochenende spielt sich im Kulturpark  Großartiges ab. Das „Youth Culture Festival“, ehrenamtlich in diesem Jahr unter dem Motto „Her mit dem schönen Leben!“ organisiert, bringt heute fantastische Livemusik auf die Bühne – und nicht nur das.

A Time to Stand, Sun’s Sons, Thizzy, Forward, Roller Derby, Donkey Kid und Amilli spielen ab 15 Uhr auf. Vorher empfiehlt sich ab 10 Uhr der Besuch des großartigen Schlachthof-Flohmarktes, der bis zum Oktober am ersten Samstag jedes Monats auf das weitläufige Gelände lockt.

sensor präsentiert das ehrenamtlich von Jugendlichen organisierte Umsonst und draußen-Festival im Kulturpark.

Hier eine Vorschau auf die Liveacts und Programm.

Thorsten Hindrichs hält einen spannenden Vortrag zu den Folgen Coronas auf die deutsche RechtsRock-Szene. „Zwar haben extrem rechte Musiker*innen und Musikunternehmer*innen weniger erfolgreich versucht, die Ausfälle ihres Konzertlebens auf andere Weisen zu kompensieren – mit den verschiedenen Coronaleugnenden und Querschwurbelnden „Coronamaßnahmenkritiker*innen“ hat sich der extremen Rechten jedoch zugleich ein ganz ‚neues‘ Publikum und damit einhergehend auch ein neuer Absatzmarkt für RechtsRock eröffnet“, schreibt Hindrichs.

A Time To Stand kennen sich aus der Schule oder haben im Zeltlager aufeinander aufgepasst. Zusammengetan, um Musik zu machen, haben sie sich im Frühjahr 2010. Heute können A Time To Stand auf weit über 100 Shows, darunter drei größere Touren durch Deutschland und Europa, eine Menge Bier, viele tolle Begegnungen und witzige Momente zurückblicken. Musikalisch bleibt die Band sich treu: Erlaubt ist, was Spaß macht, und sei es noch so abgegriffen. Durch ihre unkomplizierte und zwanglose Attitüde füllen A Time To Stand selbst das älteste Zitat mit neuem Leben.

„In den Songs von sun’s sons steckt viel Pathos, viel Gefühl.“ schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das Band-Projekt von Lasse Kuhl, Sorin Della Monica, Marius Wunderlich, Kyle Kahraman und Sammy Wahlandt. Seit der Gründung 2019 prägen die jungen Multi- Instrumentalisten die Soundentwicklung von anfangs folkigen Singer/Songwriter-Balladen zu trancigen Indie-Pop-Songs.

Mit Thizzy ist nicht nur ein lokaler, sondern auch langjähriger Youth Culture-Supporter vertreten. In seiner Musik geht er offen mit mentaler Gesundheit und psychischen Abgründen um wodurch er einen wichtigen Beitrag für die Entstigmatisierung psychischer Belastungen im deutschen Rap leistet. Thizzy bietet damit nicht nur anderen einen Zufluchtsort mit seiner Musik, er bahnt sich auch selbst einen Weg aus der häufig schmerzhaften Realität.

Die Band Forward lässt sich nicht in eine Schublade stecken, bei acht Mitgliedern auch fast unmöglich. Monotonie ist für sie ein Fremdwort und so erschaffen sie einen Musikstil, der Nostalgie und dem jetzigen Zeitgeist entspricht. Dabei stürzen sie sich kopfüber in die Melancholie ihrer Zeit, ohne Angst vor Verlusten. Ihre Musik spiegelt eine Generation wider, die voller Tatendrang, aber auch Selbstzweifel, Übermut und Reflexion steckt. Mit Anfang 20 auf der Suche, getrieben von der Leidenschaft in einer Phase, die zwischen Spätsommer und Frühling springt.

Der ursprünglich geplante Gig von Roller Derby kann aus persönlichen Gründen nicht stattfinden. Aber das ändert nichts am grandiosen Line-Up, stattdessen tritt Sängerin, Songwriterin und Produzentin Serpentin auf. Ihre Musik prallt mit voller Kraft auf die Zuhörenden und lebt von düsterer Hoffnung, gepaart mit ihrer Stimme voller Melancholie.

Das Leben des 19-jährigen Newcomers Donkey Kid ist geprägt von Eiscreme zum Frühstück, durchzechten Nächten und verschobenen Schlafrhythmen – diese Coming-of-Age Geschichte erzählt zumindest seine Debüt-EP „Distant Shouts“ mit der er Releasekonzerte in London und Berlin spielte. Seine selbst produzierten Lo-Fi-Schlafzimmer-Demos, die Donkey Kid auf seinem Souncloud veröffentlicht sind die Basis für seine Songs, die ihn zum Mittelpunkt einer neuen Indie-Szene machen.

Nachdem sie bereits als Vor-Act für Giant Rooks, AnnenMayKantereit und Casper spielte und 2019 auf Headline Europa Tour war ist last but not least die Sängerin und Songwriterin Amilli zu Gast. Die 22-jährige vermischt mit viel Soul und einem Gespür für einzigartige Melodien Contemporary RnB mit  Pop Musik.  Nach bereits drei veröffentlichten EP’s namens „Wings“, „Pulling Punches“ und „Hazy Days“ arbeitet sie momentan an ihrem Debüt Album. Amilli trat unter anderem als Vorband für Giant Rooks, AnnenMayKantereit und Casper auf und spielte ihre erste Headline Europa Tour im Dezember 2019.

Neben zum tanzen und mitgrölen auffordernden Musik-Acts gibt es auch spannende Stände von unterschiedlichen Organisationen.

In jedem Fall verspricht dieser Tag, mal wieder umsonst und draußen, Live-Acts, gute Musik, atemberaubendes Wetter und viel Spaß im Kulturpark.

(dif/sas/Fotos: Lena Benz, Veranstalter)

Impressionen vom letzten Youth Culture Festival – Fotos von Lena Benz: