Interview: Dirk Fellinghauer. Fotos: Volker Renner/Merian, Veranstalter.
Das dreitägige Merian Travel Festival feiert vom 1. bis 3. Oktober in Wiesbaden Premiere. Merian-Chefredakteur Hansjörg Falz erzählt im sensor-Interview, wie die Idee dazu geboren wurde, warum und wie sie in Wiesbaden umgesetzt wird und was dieses Festival von einer Messe unterscheidet.
| Was ist die Idee des Travel Festivals, wann und wie wurde sie und hat sie sich entwickelt?
Wir sind in den vergangenen Jahren Partner bei diversen kleineren Messen gewesen und haben dabei registriert, dass es bei den Besuchern ungeheuer gut ankommt, wenn wir von MERIAN von unseren Reisen berichten. Man könnte sagen: Storytelling live. Wir haben unsere Autorinnen und Autoren deswegen für dieses Festival eingeladen, ihr Insiderwissen weiterzugeben, tolle Bilder und Videos zu zeigen, Erlebnisse zu schildern, das Schöne, das Besondere, das Einmalige der Destinationen, die sie entdeckt haben, zu beschreiben. Und wie genau findet das auf diesem Festival im Wiesbadener RMCC statt? Wir informieren, wir unterhalten, wir machen Lust aufs Reisen, denn Reisen beginnt bekanntlich im Kopf. Unser Festival-Vortragsprogramm reicht von Alaska bis zur Antarktis, von Costa Rica nach Botswana, aber natürlich stellen wir auch die uns bekannten „unbekannteren Seiten Italiens vor“. Nicht Venedig, sondern Grado oder Chioggia, zwei fantastische Lagunenstädtchen. Wir sagen auch: „Das machst Du besser nicht, das lohnt sich nämlich nicht“. Mein Beispiel lautet immer: Wenn Du nur drei Tage Manhattan hast, dann schenk Dir die Wall Street und stell Dich nicht in die Schlange an für das Bild von der Börse, dem Bullen und dem Bären. Es gibt so viel, was viel toller ist. Warum Wiesbaden? Wir suchten für unsere Premiere einen Standort in der Mitte Deutschlands. Ein Region, in der viele MERIAN-Leserinnen und Leser zu Hause sind. Mit der Wiesbaden Congress & Marketing haben wir beim jüngsten MERIAN Heft über Wiesbaden und den Rheingau vortrefflich kooperiert. Außerdem gefiel uns der Terrassensaal des RMCC auf Anhieb. Eine tolle, moderne Location. Wer ist die Zielgruppe? Die typischen MERIAN-Lesenden. Individuell und anspruchvoll Reisende, die die besonderen Erlebnisse suchen, die fremde Natur und fremde Kultur entdecken wollen. Eher weniger die Pauschalreisenden oder der All-Inclusive-Cluburlauber. Wobei ich über Pauschalangebotsbausteine immer sage: Ein guter Guide ist das Geld wert. Lasst euch vor Ort von Insidern führen. Mit wie vielen Besucher:innen rechnet ihr?
Was ist das Besondere am Konzept? Dass es ein Festival ist, keine Reisemesse. MERIAN steht für spannende Inhalte, und daher wollen wir mit den Inhalten, also den Bildern, den Vorträgen und den Speakern überzeugen. Musiker begleiten bei den beiden Abendveranstaltungen die Vortragskünstler live. Wir verstehen uns als ein Festival, dass alle Sinne bedient: Hören, Sehen, Fühlen – auch schmecken. Es wird kulinarische Kostproben geben. Also ein stimmiges Gesamtbild. Gibt oder gab es schon Vergleichbares?
Apropos – (wie) findet Wiesbaden auch auf dem Festival selbst statt?
Die Crew der Adler Wirtschaft wird auch für die Besucher einen kleinen kulinarischen Gruß aus der Festival-Küche servieren. Ich weiß schon, was es Leckeres geben wird, verrate es jetzt aber nicht. Jeder Festivalbesucher bekommt übrigens zur Begrüßung ein Glas Wein spendiert. Welche Reisetrends macht ihr als „Travel-Experten“ aus – und welche sollen insbesondere auf dem Festival thematisiert und diskutiert werden? Die nachhaltigere Reise ist Thema einer Podiumsdiskussionsrunde. Ana Zirner, die die Alpen solo von Ost nach West zu Fuß durchquert hat, und der Abenteurer und Motivationstrainer Christo Foerster, der Deutschland von der Zugspitze bis nach Sylt erkundet hat, ohne irgendwelche Verkehrsmittel zu benutzen, wofür er acht Wochen brauchte, werden von uns befragt. Wie ist die perspektivische Planung für das Festival? Jetzt hoffen wir erstmal auf möglichst viele Besucher aus Wiesbaden und dem Rheingau. Für alle eure Leserinnen und Leser haben wir ein besonderes Angebot: Mit dem Gutscheincode „Reisefieber“ bekommen sie 20 Prozent Rabatt auf den Ticketpreis. Und in 2023 kommen wir natürlich wieder zurück, wenn das Festival gut angenommen wird. Das MERIAN Travel Festival öffnet im RMCC Wiesbaden vom 1. bis 3. Oktober um 10 Uhr, Samstag und Sonntag bis 20 Uhr, Montag bis 14 Uhr. Infos und Tickets auf www.merian.de – sensor-Leser:innen bekommen mit dem GutscheinCode-Wort „Reisefieber“ 20 Prozent Ermäßigung aufs Tagesticket: https://www.merian.de/merian-travel-festival Und: sensor verlost 10 x 1 Tagesticket im Wert von jeweils 25 Euro – Mail mit Angabe des Wunschtages und Nennung des persönlichen Sehnsucht-Reiseziels bis 29. September, 16 Uhr, an losi@sensor-wiesbaden.de |
Mit möglichst vielen, natürlich. Wir haben ein Top- Programm zusammengestellt. Wer sich fürs Wandern interessiert, wird genauso bedient wie Radfahrer. Highlights sind sicher: Jonas Deichmann, der den längsten und wildesten Triathlon der Welt absolviert hat: einmal um die Erde. Dann Vater und Sohn Moser, die den Kilimandscharo bestiegen haben. Achill Moser frotzele ich immer: Er ist der einzige Mensch der Welt, der 28 Wüsten am Sandgeschmack unterscheiden könnte.
Meines Wissens nicht, denn es gibt ja nicht nur Vorträge zu hören, es wird auch eine Fotoschule mit MERIAN-Fotografen zweimal täglich stattfinden. Das machen wir in Kooperation mit Europas größtem Fotoservice, der CEWE. Und zwar im CEWE Truck, der vor dem RMCC stehen wird und ein absoluter Hingucker ist. Wir werden auch konkretes Reise-How-To anbieten, wenn sich der Weltreisende, Filmemacher und Fahrradfahrer Maximilian Semsch die Zeit nimmt, um zu sagen: darauf muss ich bei einer Radreise achten. Da Reisen durch den Magen geht, reden wir bei Tastings über die feinsten Teegärten in aller Welt. Oder von wo kommt fair gehandelter Kaffee – zu diesem Thema referieren übrigens die Maldaner Coffee Roasters aus Wiesbaden.
Natürlich mehrmals im Programm. Ich freue mich schon sehr auf das Improvisationstheater Wiesbaden, das uns am Samstag, dem 1. Festivaltag, mit einem exklusiven Programm überraschen wird. Und am nächsten Tag werden Franz Keller-Wohl von der Adler Wirtschaft, Dr. Kornhoff vom Museum Ernst, Schwester Thekla von der Abtei St. Hildegard und Theresa Breuer vom Weingut Breuer auf dem Podium sitzen, moderiert vom Wiesbadener Schriftsteller und Journalisten Nils Minkmar, über ihre Projekte reden und sicherlich auch vom Leben in Wiesbaden und dem Rheingau schwärmen werden.