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Heute leuchtet Wiesbaden Orange – Aktion gegen Gewalt an Frauen / Kinder- und Zwangsehen verstärkt im Fokus

Unter dem Motto „Zonta Says NO – Orange the World“ setzen der Zonta Club Wiesbaden, die Kommunale Frauenbeauftragte und der Arbeitskreis Prävention heute – Mittwoch, 25. November – sichtbare Zeichen gegen Gewalt an Frauen, ihre Ursachen und Folgen. Ab Punkt 17 Uhr werden mehr als 24 zentrale Wiesbadener Gebäude für den ganzen Abend in Orange erleuchtet. Diese Aktion strahlt in diesem Jahr zudem auch über Wiesbaden hinaus: der ZC Wiesbaden wird in gemeinsamer Aktion mit dem ZC Mainz den Brückenschlag mit der Beleuchtung der Theodor-Heuss-Brücke realisieren.

Zahlreiche öffentliche Institutionen, Organisationen, kleine und große Unternehmen unterstützen die Zonta Says NO-Aktion in Wiesbaden, u.a. die BRITA Arena, das Erbprinzenpalais (IHK), die Henkell-Freixenet Sektkellerei, der Hessische Landtag, die Lutherkirche, das Museum Wiesbaden, das Rathaus Wiesbaden.

Wie verhalte ich mich richtig?

Schirmherrin ist Wiesbadens Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel. Sie sagt: „Die Corona-Pandemie hat auch besondere Auswirkungen auf die Lebenssituation von Frauen. Die Relevanz der Aktion ist noch weiter gestiegen. Ich freue mich, dass in diesem Jahr noch mehr Organisationen teilnehmen und hiermit aufmerksam machen.“ Und weiter: „Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, genauer hinzusehen. Viele sind im Homeoffice und haben daher eher die Möglichkeit nebenan einen Streit wahrzunehmen, gerade wenn er sich öfter wiederholen sollte und besonders heftig ist. Dann sollte man sich auch trauen zu handeln.“ Für viele stelle sich dann aber die Frage: Unternehme ich wirklich etwas, deute ich die Zeichen vielleicht falsch und stelle damit meine Nachbarn bloß? Wo rufe ich an? „Hier ist auch Mut angebracht. Verständigen Sie eine der zuständigen Institutionen! Trauen Sie sich!“, rät Christa Gabriela, ganz im Sinne von Saskia Veit-Prang, Kommunale Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Seit 20 Jahren ist der 25. November der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auch „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“. Der Wiesbadener Zonta Club nimmt an der weltweiten Kampagne von Zonta International teil. Das weltweite Netzwerk engagierter, berufstätiger Frauen unterstützt damit auch im Jahr seines 100-jährigen Jubiläums die gemeinsamen Anstrengungen der Vereinten Nationen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Kinder- und Zwangsehe wird verstärkt zum Thema

Im Rahmen der Kampagne „Zonta Says No“ macht Zonta International außerdem auf die Problematik der weit verbreiteten Kinder- und Zwangsehe aufmerksam, ein Problem, das mit den weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen zunehmend auch in den hiesigen Beratungsstellen ankommt.

So unterstützt der Zonta Club Wiesbaden auch überregional arbeitende Institutionen, z.B. den hessischen Peri e.V. der im Bereich Zwangs- und Kinderehen konkrete Hilfe anbieten kann. Die Vorsitzende Serap Cileli erläutert: „Die Hilferufe wegen Gewalt im Namen der Ehre bzw. Zwangsverheiratung haben in Zeiten von Corona, vor allem von Frauen, zugenommen. Ratsuchende sind nicht nur Frauen, sondern auch Männer, die ein umfassendes Schutz- und Unterstützungsangebot dringend benötigen. Besonders gefährdet, in eine Ehe gezwungen zu werden, sind Mädchen zwischen 15- bis 19 Jahren.“ Am meisten seien sie der Gefahr ausgesetzt, Opfer von Verbrechen im Namen der Ehre zu sein. Die Folgen des Lockdowns führen zu mehr Gewalt und Vergewaltigungen in Familien. Demzufolge müsse der Schutz und eine sichere Unterkunft für Mädchen und jungen Frauen in allen Entscheidungen im Kampf gegen die Corona-Krise mitgedacht werden.

(sun/Fotos: Zonta Club Wiesbaden)