Im Rheingau ist ein Wolf unterwegs. Im Kammerforst bei Assmanshausen im Rheingau wurde ein Wolf genetisch nachgewiesen: Wie das wildtiergenetische Labor des Senckenberg Instituts dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) heute mitteilte, konnte an einer Kotprobe, die der ortsansässige Revierleiter am 31. Januar vor Ort genommen hatte, Wolfs-DNA festgestellt werden.
Aus dem Forstamt Rüdesheim waren dem Wolfsmonitoring des HLNUG in den vergangenen Wochen wiederholt Hinweise auf die Anwesenheit eines Wolfs im Kammerforst gemeldet worden – sowohl Beobachtungen als auch Spuren, die bei der aktuellen Schneelage gut sichtbar waren. Nun gelang der erste genetische Nachweis: Bisher handelt es sich nur um die Artbestimmung, die Individualisierung der Probe steht noch aus. Sollte sie gelingen, ließe sich eventuell feststellen, woher das Tier stammt.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Wölfe in Deutschland massiv bejagt und schließlich ausgerottet, nun erobern sie ihre Gebiete langsam zurück. Durch Hessen streiften bisher nur einzelne Tiere, ohne sich niederzulassen. Bisher sind in Hessen zwei Wölfe nachgewiesenermaßen sesshaft – in Nordhessen und im Vogelsbergkreis. Die Chance, einen Wolf zu Gesicht zu bekommen, ist für Menschen äußerst gering. Dennoch bereitet das Tier vielen Bürger*innen sowie den Weidetierhalterinnen und -haltern Sorgen. Für den Artenschutz gilt die Rückkehr der Wölfe indes als eine gute Nachricht. Durch die Vorgaben der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gehört der Wolf zu den durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Tierarten in Deutschland. Alle Informationen zum Wolf und Wolfsnachweise in Hessen: www.hlnug.de/wolf
(dif/Symbolfoto Steve Felberg/pixabay)