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2013! Und was bringt uns das?

Dirk Fellinghauer Illustration Kea von Garnier

Die Welt ist also nicht untergegangen, alles bleibt beim Alten. Alles? Von wegen! Das neue Jahr bringt viel Neues, auch in unserer Stadt

Freizeit/Familie

Die Eintrittspreise im Hallen- und Freibad Kleinfeldchen, Hallenbad Kostheim, Freibad Maaraue und Freibad Kallebad werden Stufen „angepasst“ – was in Zeiten knapper Kassen natürlich heißt: angehoben.  Wie bereits im Freizeitbad Mainzer Straße heißt es ab 1. Januar auch in allen anderen Bädern mit Ausnahme des Opelbads: Einzeleintritt für Erwachsene steigt von 3,50 Euro auf 4,20 Euro, Fünferkarte von 14 Euro auf 16,80 Euro und Halbjahreskarte von 117 Euro auf 150 Euro. Ab dem 1. August gibt es für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Kita- oder Krippenplatz. Auch in Wiesbaden sind noch große Anstrengungen erforderlich, um diesen Anspruch verwirklichen zu können.

Kultur

Wiesbaden ist eine reiche Stadt – und auch besonders reich an Filmfestivals. Exground, goEast, Trickfilm, Homonale, Fernsehkrimi … und jetzt noch eins: Das „Inklusions“-Filmfestival „überall dabei“ der Aktion Mensch, das in 40 deutschen Städten stattfindet, kommt erstmals nach Wiesbaden. Vom 14. bis 20. Februar macht „überall dabei“ im Caligari Station – Folge einer Entscheidung von Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Sie schaffte das Natur- und Umweltfilmfest Atlantis kurzerhand ab, wofür sie kräftig Kritik kassierte, und ersetzt es nun durch dieses importierte Tournee-Festival zu einem ganz anderen, außer Frage ebenfalls interessanten und gesellschaftlich relevanten, Thema.

Auch sensor geht ins Kino – und nimmt seine filmbegeisterten Leser gleich mit. Ab Februar zeigen wir im Murnau-Kino jeden Monat einen ausgewählten sensor-Film. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe. Und sensor macht Party – nichts Neues, aber diese Party ist neu: Am 23. März schmeißen wir gemeinsam mit dem Umweltamt die erste Wiesbadener „Earth Hour“-Party im Kulturpalast.

Ganz Großes tut sich im Museum Wiesbaden. Im Mai werden die neuen Räume für Natur und Kunst im Nord- und Südflügel eröffnet. „Jeder Raum ein neues Erlebnis“ versprach Museumsdirektor Dr. Alexander Klar kürzlich bei einem Presserundgang durch die neu gestalteten Flügel, die vom Ambiente her genauso faszinierend und aufregend sind wie die Werke und Exponate, die dort gezeigt werden sollen. Wenn alles gut geht, bekommen auch Leseratten noch in diesem Jahr eine neue Heimat. „Die Fertigstellung und damit verbunden der Einzug der Bibliotheken sowie des Medienzentrums ist Ende 2013/Anfang 2014 vorgesehen“, lautet die Ansage zu den begonnenen Vorhaben in der Mauritiusgalerie.

Verkehr

Am 1. Februar bekommt Wiesbaden eine Umweltzone, und macht dabei gemeinsame Sache mit den Mainzer Nachbarn. So klar, wie die Luft dadurch werden soll, ist es, dass ein Projekt dieser Art heftig umstritten ist. Im Infoblatt heißt es jedenfalls: „In einer Umweltzone dürfen nur schadstoffarme Pkw und Lkw fahren. Für Kraftfahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß besteht Fahrverbot.“ Nur Fahrzeuge mit einer grünen Feinstaubplakette, erhältlich bei den Kfz-Zulassungsstellen, dürfen „einfahren“. Die Broschüre verrät aber auch: „Es gibt eine Reihe von Ausnahmeregelungen zur Plakettenpflicht“. Das Beste wird sein, sich auf www.wiesbaden.de/umweltzone genau zu informieren. Außerhalb der Umweltzone liegt die Schiersteiner Brücke. Auch diese wird „neu“ in diesem Jahr, genauer gesagt ab diesem Jahr. Im Mai soll mit dem Neubau begonnen werden – ein Mammutprojekt, die Bauzeit ist bis 2019 veranschlagt.

Personal/Politik

Vielleicht bekommen wir einen neuen Oberbürgermeister – zumindest haben wir am 24. Februar die Wahl. „Folgende Parteien/Wählergruppen und Einzelbewerber haben termingerecht Wahlvorschläge eingereicht“, meldet die Stadt: SPD / Sven Gerich, Piraten / Hans-Jörg Tangermann, CDU / Dr. Helmut Müller, Mitte / Torsten Hornung, Grüne / Christiane Hinninger, Silbereisen / Peter Silbereisen.  Fest steht, dass die Rhein-Main-Hallen einen neuen Chef bekommen. Als Nachfolger von Holger Syhre wird Markus Ebel-Waldmann „schnellstmöglich“, im Gespräch ist der März, seinen Dienst als Geschäftsführer antreten. Zuletzt war er Interimsmanager beim „Bundesverband VDL Berufsverband Agrar Ernährung Umwelt“. Bei der Bekanntgabe führte die Stadt außerdem seine Erfahrung als Mitglied der Geschäftsleitung des Veranstaltungszentrums Schloss Montabaur ins Feld.

Gastronomie/ Hotellerie

Endlich weißer Rauch über der Wartburg: Die Betreiber der ReizBar, Kneipeninstitution in der Goebenstraße, übernehmen das Objekt, das unter anderem als „Plantage“ und „2 Monkeys And A Dog“ eine glorreiche Vergangenheit hat, in den letzten Jahren aber zum gastronomischen Sorgenkind mutierte. Der Name des neuen Ausgehziels: “Mephistos Bullenstall”. Daniel Delrue und Sten Brüderlin gehen zuversichtlich ans Werk und bringen definitiv notwendige Gastroerfahrung und wohl auch eine ganz gute Kombination aus Leidenschaft und kühlem Kopf mit, um den Laden nicht nur wieder zum Laufen zu bringen, sondern auch am Laufen zu halten. Die Reizbar werden sie parallel weiterbetreiben. Daniel, der an eine alte Barchef-Wirkungsstätte zurückkehrt, versprach uns kürzlich “moderate Preise” und kündigte an, dass im Erdgeschoss der Außenspielstätte des Hessischen Staatstheaters auch kulturelles Programm geplant ist. Angepeilter Eröffnungstermin: 25. Januar. 

Das „Gastspiel“ der Hofköche in der Kleinen Schwalbacher Straße neigt sich dem Ende zu, noch bis Ende Februar bespielen die Caterer das Haus. Danach sollte ein neuer ständiger Gastronom einziehen, der aber noch nicht bekannt ist.  Im April/Mai eröffnet das B&B Hotel auf der Mainzer Straße. 120 Zimmer wird es haben, W-LAN und Sky TV gibt´s gratis.

Glaube

Mit dem Neujahrstag entsteht eine neue Kirchengemeinde. Stephanuskirchengemeinde und Ringkirchengemeinde verschmelzen zur „Evangelischen Ringkirchengemeinde Wiesbaden (Ringkirche / Stephanuszentrum)“ – und bilden mit ca. 5800 Mitgliedern die größte Gemeinde des Evangelischen Dekanats Wiesbaden. Zum neuen Schuljahr 2013/2014 könnte es an Wiesbadener Schulen erstmals islamischen Religionsunterricht geben. Könnte. Kultusministerin Nicola Beer kündigte Mitte Dezember die Einrichtung dieses Unterrichtsfachs im Schuljahr 2013/2014 für zunächst bis zu 25 Grundschulen in Hessen in Klasse 1 an. Der Schwerpunkt für die Pilotprojekte soll in Rhein-Main liegen. Allerdings hat sich bislang noch keine Wiesbadener Schule um die Teilnahme beworben.