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35-Jährige soll neue Wiesbadener Gesundheitsdezernentin werden / Linke nominieren Milena Löbcke

Erstmals hat Die Linke in Wiesbaden Anspruch auf einen hauptamtlichen Dezernatsposten in der Stadtregierung. Heute hat sie ihre Kandidatin dafür auserkoren. Die 35-jährige Milena Löbcke soll im Juli Dezernentin für Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz im Wiesbadener Rathaus werden. Diese macht bei ihrer Vorstellung direkt klare Ansagen.

Milena Löbcke ist 35 Jahre alt und Volljuristin. Geboren ist sie in NRW, aufgewachsen in Berlin und Brandenburg. Nach ihrem Studium und Referendariat hat es sie nach Wiesbaden verschlagen, wo sie vor nun mehr als acht Jahren bei der Landtagsfraktion der Linken als Referentin für den NSU-Untersuchungsausschuss angefangen hat. Zwischenzeitlich war sie mehrere Jahre auch Referentin für Migration und Integration. Nach ihrer Elternzeit arbeitet sie nun in der Innenpolitik.

„Wir freuen uns sehr, erstmals eine Dezernentin in der Landeshauptstadt Wiesbaden stellen zu dürfen. Das ist ein großer Schritt für uns, und wir freuen uns Verantwortung für unsere Stadt übernehmen zu dürfen“ so heute der Fraktionsvorsitzende der Stadtfraktion Die Linke, Ingo von Seemen.

„Unerhört, dass Wiesbadener Magistrat lange nur aus Männern bestand“

Für Löbcke gebe es viel zu tun. Die Aufgaben seien immens, gerade mit einem Kleinkind: „Wir wollen doch, dass auch Frauen und auch Mütter in der Politik vertreten sind. Es ist doch unerhört, dass der hauptamtliche Magistrat in Wiesbaden über Jahre ausschließlich aus Männern bestand“, so Löbcke heute in ihrer Rede vor dem Kreisverband, der sie laut Mitteilung „mit überwältigender Mehrheit“ wählte: „Es sollte für alle Menschen möglich sein, Politik zu machen, auch für Eltern. Und der beste Weg für eine familienfreundlichere Politik ist, wenn mehr Menschen mit Familie in die Politik gehen. Ich leiste da gerne etwas Pionierinnenarbeit in Wiesbaden.“

Fokus auf Geflüchtetenarbeit

Insbesondere die Geflüchtetenarbeit liege ihr am Herzen: „Und ja, natürlich hat Kommunalpolitik Grenzen. Wir können in Wiesbaden nicht den Ukrainekrieg beenden. Aber wir können dafür sorgen, dass die Menschen, die aus der Ukraine fliehen und in Wiesbaden Schutz suchen, hier Willkommen geheißen und gut untergebracht werden. Und das Gleiche möchte ich auch für Flüchtlinge aus anderen Ländern.“

Nach der erwarteten Wahl soll Milena Löbcke zum 1. Juli nach Abmachung und Dezernatsverteilung in der Rathaus-Kooperation aus Grünen-SPD-Linke-Volt den Geschäftsbereich Gesundheit, Integration und Zuwanderung, das Rechtsamt und das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz übernehmen. Als Gesundheits- und Rechtsdezernentin wird sie dann Dr. Oliver Franz (CDU) ablösen. Die Verantwortung für den Bereich Integration übernimmt sie von SPD-Stadtrat Christoph Manjura.  (dif/Foto privat)

1 response to “35-Jährige soll neue Wiesbadener Gesundheitsdezernentin werden / Linke nominieren Milena Löbcke

  1. „Pionierinnenarbeit“, was für ein sprachlicher Glanzpunkt. Hoffentlich kümmert sie sich auch um die Anliegen der Arbeiter und Bauern, für die die Linke einst angetreten war.

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