Im Wiesbadener Kurhaus feierten 424 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister des Prüfungsjahrgangs 2024 aus 19 Berufen ihren großen Moment: die feierliche Übergabe ihrer Meisterbriefe. In seiner Begrüßungsansprache hob Kammerpräsident Stefan Füll die Entschlossenheit der Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister hervor, die nach ihrer Gesellenzeit noch einmal die Ärmel hochgekrempelt und sich der anspruchsvollen Weiterbildung gestellt haben. „Sie sind die Unternehmerinnen und Unternehmer von morgen und werden mit Ihrem Fachwissen und Ihren Fertigkeiten maßgeblich zum Erfolg unserer Wirtschaft beitragen“, betonte Füll. Er erinnerte daran, dass mit dem Meisterbrief nicht nur persönliche Chancen entstünden, sondern auch Verantwortung wachse – für sich selbst, für den eigenen Betrieb und dessen Mitarbeiter sowie für die gesamte Handwerkergemeinschaft. Ferner plädierte er für eine stärkere Anerkennung der Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung sowie für dringend notwendige bürokratische Erleichterungen.
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Foto: Handwerkskammer Wiesbaden/Monika Walther
Die Festrede hielt Hessens Ministerpräsident Boris Rhein: „Das Handwerk ist das Fundament für Arbeit und Wohlstand in Hessen. Mit Talent, Fleiß und Ausdauer haben die Jungmeisterinnen und Jungmeister bewiesen, dass sich Einsatz lohnt. Ihr Erfolg steht für die Stärke des dualen Ausbildungssystems und die Zukunft des Handwerks. Die Handwerkskammer leistet dabei herausragende Arbeit, indem sie die Fachkräfte von morgen auf ihrem Weg begleitet und unterstützt. Außerdem setzt sich die Landesregierung dafür ein, die berufliche Bildung weiter zu stärken – durch finanzielle Entlastung bei der Meisterausbildung, bessere Ausstattung der Berufsschulen und Förderprogramme für junge Handwerkerinnen und Handwerker.“
Die Glückwünsche der Stadt Wiesbaden überbrachte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Er bekräftigte, dass das Handwerk das Rückgrat der regionalen Wirtschaft bilde und ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft sei. „Die Meisterfeier ehrt die Leistungen der neuen Meisterinnen und Meister“, hob er hervor und fügte hinzu, dass diese mit ihrem Wissen und handwerklichen Können aktiv die Zukunft Wiesbadens und der gesamten Region gestalten. Mende gratulierte den Absolventinnen und Absolventen und ermutigte sie: „Setzen Sie als Handwerksmeister eigene Akzente und verbinden Sie Tradition mit Fortschritt.“
Die jahresbeste Meisterin im Friseurhandwerk Franziska Sandtner aus Geisenheim hielt die diesjährige Jungmeisterrede. „Der Meistertitel verkörpert für mich nicht nur höchste handwerkliche Qualität, sondern auch Stolz, Verantwortung und Leidenschaft für den eigenen Beruf. Eine Meisterin oder ein Meister zu sein bedeutet, sich Herausforderungen zu stellen, über sich hinauszuwachsen und mit harter Arbeit und Ausdauer seinen Weg zu gehen. Unser Handwerk ist anspruchsvoll, aber es bietet gleichzeitig Erfüllung, Kreativität und eine sichere Zukunft. Wenn wir mit Begeisterung und Leidenschaft vorangehen, können wir auch andere für das Handwerk begeistern und seinen Stellenwert in der Gesellschaft stärken“, so Sandtner.
Für die Arbeitnehmerseite beglückwünschte Kammervizepräsident Andreas Brieske die Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister zu ihrem Erfolg und gab ihnen mit auf den Weg: „Gehen Sie stets mit Herz, Hand und Verstand ans Werk, so, als würden Sie dies für sich selbst tun, dann sind Sie gute und erfolgreiche Meister.“