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Anna Netrebko will russisches Wiesbaden entdecken

„Kommen, singen, siegen“ will Opern-Superstar Anna Netrebko beim großen Open Air-Konzert mit ihrem beruflichen und privaten Partner Erwin Schrott am 9. Juni auf dem Bowling Green vor dem Wiesbadener Kurhaus. Und sie will Russisches in Wiesbaden aufspüren. „Wiesbaden ist berühmt für seine russische Geschichte, viele bekannte Russen waren hier, wie etwa Dostojewski“, antwortete die 1971 in Krasnodar geborene Sopranistin bei der heutigen Pressekonferenz im Kurhaus auf die sensor-Frage, ob sie Zeit haben und nutzen werde, Wiesbaden zu erkunden: „Wenn wir im Juni für das Konzert hier sind, werden wir uns das mal genauer anschauen.“

Wiesbaden und das Kurhaus jedenfalls seien wunderschön, soviel hat sie bei ihrer Stippvisite schon mitbekommen. Sie sei fast ein wenig enttäuscht, dass sie nicht in dem schönen Kurhaus auftreten dürfe, sondern davor, gab sie zu Protokoll. Apropos Protokoll: Da fehlte doch jemand auf dem Podium. Wo war denn der Mann abgeblieben, der im Leben, auf der Bühne und auf den seit Monaten in Wiesbaden zu bewundernden Plakaten an ihrer Seite steht? „I´m sorry I´m alone“ war das erste Statement der Diva beim Betreten des Saals. Der für die Pressekonferenz ebenfalls angekündgite Erwin Schrott blieb streikbedingt in London stecken: „Er war sehr wütend“, berichtete Anna Netrebko von ihrem Telefonat mit ihm.

Beim sommerlichen Open Air hingegen würden sie dann zusammen beste Laune verbreiten, versprach sie, bevor sie sich mit Luftkuss von der Journalistenschar verabschiedete. 8000 Fans sollen am 9. Juni den Platz füllen, 4000 Tickets sind bisher verkauft. Mit 54 bis 380 Euro pro Karte sind sie dabei.

Am Rande der Pressekonferenz hörte sensor bei Kurdirektor Henning Wossidlo nach, ob dem Kurhaus in diesem Sommer wohl noch weitere Open Airs ins bzw. vors Haus stehen werden. Davon gehe er aus, könne aber noch keine Namen nennen, meinte der Hausherr. Der Hessentag mit Ausschließlichkeitsverträgen für Topstars – der Wiesbadener Wirtschaftsdezernent sprach diesbezüglich neulich auf einer Pressekonferenz sogar von „Knebelverträgen“ – erschwere die Planung erheblich. Wenn schon der Blick in die Zukunft des Open Air-Sommers 2012 schwierig ist, konnte der Kurdirektor wenigstens mit Anekdoten aus vergangengen Jahren aufwarten: Lionel Richie habe bei seinem Auftritt im Sommer 2007 vor Begeisterung gleich das ganze Kurhaus inklusive Casino kaufen wollen. (df)