Wahlerfolge rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien, der Erfolg einer rechtsextremen Jugendkultur und die Akzeptanz rechtsextremer Einstellungen in Teilen der Bevölkerung machen deutlich, dass Facetten von Rechtsextremismus nicht nur „rechtsaußen“ sondern „mittendrin“ in unserer Gesellschaft sind. Auch die Sensibilität, gerade bei Lehrerinnen und Lehrern, für das Thema nimmt zu. Durch eine besondere Kooperation von Spiegelbild mit dem Beratungsnetzwerk Rechtsextremismus Hessen, der Landeszentrale für Politische Bildung und der Wiesbadener Frauenbeauftragten kann die Ausstellung „RECHTSaußen – MITTENdrin“ vom 21. Juni bis zum 15. Juli im 3. Stock des Wiesbadener Rathauses zeigen. Heute um 18 Uhr wird sie mit einem Vortrag eröffnet.
Die Ausstellung klärt über Rechtsextremismus auf, sie präsentiert den Besuchern Informationen und konkrete Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus (insbesondere in den Feldern Schule, Familie, Verein und Kommune). Sie folgt den Fragen: Wie verbreitet sind rechtsextreme Einstellungen tatsächlich, wie entstehen sie und warum ist eine rechtsextreme Erlebniswelt für viele Jugendliche so attraktiv? Und vor allem: Was kann man gegen Rechtsextremismus tun?
Heute um 18 Uhr werden im Raum 301 (Fraktionssitzungsraum der CDU) werden Bürgermeister Arno Gossmann und Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel werden gemeinsam mit Monika Hölscher (HLZ) und Hendrik Harteman (Spiegelbild) die Ausstellung in Wiesbaden eröffnen.
Dr. Reiner Becker, Leiter des Beratungsnetzwerkes gegen Rechtsextremismus in Hessen, wird den Vortrag „RECHTSaußen -oder MITTEndrin? Die gesellschaftliche Polarisierung bei der Aufnahme von Flüchtlingen“ halten. Mit dem rasanten Anstieg der Zahl von Schutzsuchenden scheint sich die Gesellschaft zu spalten: Zum Einen engagiert sich eine Vielzahl von Menschen in der Flüchtlingsarbeit, zum anderen ist die Zahl fremdenfeindlicher Demonstrationen oder die Zahl der gewalttätigen Übergriffe gegenüber Geflüchteten stark gestiegen. Der Vortrag möchte ein vorsichtiges Lagebild abgeben, die verschiedenen gesellschaftlichen Pole näher untersuchen und der Frage nachgehen, ob über „die Flüchtlingsfrage“ ein fundamentaler Wandel in der politischen Kultur stattfindet. (dif/ Foto (Aufkleber der „Identitären“ am Luisenplatz Wiesbaden) privat)