Von Dirk Fellinghauer.
Das Verkehrswendefestival in Wiesbaden an diesem Sonntag soll „Menschen bewusst machen, wie wichtig die Verkehrswende ist“. Dabei gehe es um die Freude an anderer Mobilität und Klimaschutz. „Wir wollen gemeinsam zeigen, wie bunt und lebendig die Verkehrswende ist und diese einmalige Chance für Wiesbaden am 28. August nutzen“, heißt es in der Ankündigung. Eingebettet ist das Festival in den Reisinger-Anlagen in die Sternfahrt der Verkehrswende Hessen, die an diesem Tag in Wiesbaden mit erwarteten Tausenden Radler:innen Wiesbaden ankommen wird – über die A 66!
Für die Teilnehmer:innen der Sternfahrt wird die Autobahn A 648 und A 66 von Frankfurt nach Wiesbaden in einen Mega-Radweg verwandelt. Die Teilnehmenden werden im Verlauf des Vormittags mit ihren Rädern aus Richtung Friedberg, Hanau und Darmstadt nach Frankfurt fahren. Dort werden sie sich in der Ludwig-Erhardt-Anlage versammeln und anschließend gegen 13.00 Uhr gemeinsam auf der für regulären Kraftfahrzeugverkehr gesperrten A 66 in Richtung Wiesbaden radeln, wo gegen 16 Uhr die Ankunft in der Reisinger-Anlage erwartet wird.
Informationen, Austausch, Unterhaltung
Sie werden „hineinradeln“ in ein großes Verkehrswende-Festival, das dort schon den ganzen Vormittag über steigen wird. „Regionalität und Nachhaltigkeit stehen sowohl bei den Ausstellenden als auch bei Speisen, Getränken und Versorgung im Mittelpunkt, um das Bewusstsein der Besucher dafür zu schärfen“, kündigt Sebastian Sellinat, Koordinator des Verkehrswendefestivals an. Von 11 bis 15 Uhr gibt es in den Reisinger-Anlagen Begegnung, Spiel und Informationsstände von etwa zwanzig Organisationen und Ausstellern sowie Livemusik unter anderem mit Some Call it Jazz, Til Sommer und Mo´Soul.
Mobiliäts-Diskurs in Wiesbaden voranbringen
„Ziel des Verkehrswende-Marktes ist es, den Diskurs in der Stadt Wiesbaden zum Thema Mobilität voranzubringen und Bürger:innen und Besucher:innen für dieses enorm wichtige Thema zu sensibilisieren“, erklären die Initiatoren. Um 15 Uhr dreht sich eine Podiumsdiskussion um die Frage „Was bremst die Verkehrswende?“. Diskutieren werden der Hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, Prof. Monheim (u.a. Gründungsmitglied von ADFC und VCD), Prof. Lanzendorf (Mobilitätsforscher Uni Frankfurt) sowie Kerstin Haarmann (Bundesvorsitzende VCD). Ab 16 Uhr werden die Sternfahrt-Teilnehmer:innen erwartet, die gesammelten Unterschriften des Volksbegehrens Verkehrswende werden stellvertretend für die Landesregierung an den hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir übergeben.
Was ist die Verkehrswende Hessen?
Konkret fordert das Volksbegehren für ein Verkehrswendegesetz in Hessen unter anderem:
- mehr Radwege und ein hessenweites Radwegenetz
- breitere Gehwege und Straßen, die zu Fuß sicher überquert werden können
- ein flächendeckendes Liniennetz, kürzere Fahrzeiten und höhere Frequenz für den Öffentlichen Verkehr
- höhere Verkehrssicherheit besonders auf Schulwegen
- mehr und attraktive Alternativen zum Autoverkehr in ländlichen Regionen
- eine bessere Verknüpfung von Informationen, Konzepten, Planung und Bau zur Entwicklung einer nachhaltigen Mobilität
Streckenweiser Einstieg in Autobahn-Radfahrt möglich
Wer einmal das „mit dem Fahrrad auf der Autobahn“-Feeling erleben und dabei für die Verkehrswende radelnd demonstrieren will, kann auch an ausgewiesenen Punkten entlang der Strecke einsteigen – für Wiesbadener:innen etwa bietet sich der Einstieg in Wallau, Nordenstadt, Erbenheim an – alle Orte und Zeiten sowie weitere Informationen zu Regelungen und Verhalten und eventuelle Updates bei der Sternfahrt hier. Die Fahrgeschwindigkeit soll so sein, dass auch Untrainierte gut mitfahren können.
Erheblichste Verkehrsbehinderungen für Kfz
Laut Mitteilung der Polizei Westhessen ist aufgrund der Sternfahrt mit „erheblichsten Verkehrsbehinderungen zu rechnen“. Ab ca. 12.30 Uhr bis mindestens 16.30 Uhr werden die A 648 und die A 66 von Frankfurt bis zur Anschlussstelle Wiesbaden-Erbenheim in Fahrtrichtung Wiesbaden für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. „Die Sperrung erfolgt in größeren Teilabschnitten, deren Freigabe nach Durchfluss des Aufzuges schnellstmöglich erfolgt“, kündigt die Polizei an. Die Sperrung habe zur Folge, dass der Verkehr in das nachgeordnete Verkehrsnetz, unter anderem Ortsdurchfahrten, und die angeschlossenen Autobahnen A 3 und A 5 verdrängt werde: „Die konkreten Auswirkungen sind hierzu nicht sicher modellier- und vorhersagbar. Insbesondere bei Rückstauungen auf die A 3 und A 5 sind Auswirkungen auch auf den dortigen Ferienreiseverkehr zu erwarten.“ Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der gesamten Strecke in Fahrtrichtung Frankfurt wird auf 100 km/h reduziert. Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn in Richtung Frankfurt bittet die Polizei, „ihre volle Aufmerksamkeit auf den vor ihnen fließenden Verkehrs zu richten, ausreichend Sicherheitsabstand einzuhalten und mit Fahrfehlern anderer durch Ablenkung zu rechnen.“
Es wird empfohlen, den Bereich mit dem Auto weiträumig zu umfahren sowie von nicht notwendigen Fahrten entlang der betroffenen Strecke und deren Ausweichmöglichkeiten abzusehen. Vor Fahrtantritt sollten sich Verkehrsteilnehmer:innen über Beeinträchtigungen und Sperrungen informieren. „Die beteiligten Behörden werden alles tun, um die Mobilität der Menschen bestmöglich zu gewährleisten“. Über den Twitter Kanal @Polizei_WH wird die Polizei am Sonntag über die aktuellen Geschehnisse informieren.
Lol der Sensor am puls der Zeit.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/autobahn-sperrung-zwischen-frankfurt-und-wiesbaden-streit-um-fahrrad-demo-geht-in-die-naechste-instanz,fahrraddemo-verkehrswende-autobahn-100.html
Mal abwarten.
Warum erscheint so ein Artikel nicht mal eine Woche früher damit Internierte planen können. Haben sie ein Prokrastinations Problem Herr Fellinghauer?
Internierte! Menschenskinder, haben Sie es nicht eine Nummer kleiner?
Update –
Autobahn AG ist mit ihrer Beschwerde vor Gericht gescheitert.
Die Fahhräder dürfen heute über die für KFZ gesperrte Autobahn fahren:
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/tausende-radfahrer-auf-autobahn-zwischen-frankfurt-und-wiesbaden-erwartet,fahrrad-demo-100.html