„Der visionäre Frühschoppen“ meldet sich aus der Zwangspause zurück – als „Der visionäre Streamschoppen“ zu einem ungewohnten Datum. Nicht wie sonst sonntags um 12, sondern am Donnerstag, dem 18. Juni, abends geht es in „Die verschworene Zone“. Unter dem Titel „Flood the Zone with Shit“ dreht sich die gemeinsame Veranstaltung von sensor Wiesbaden und Walhalla im EXIL um die Fragen: „Was macht Corona mit uns? Was machen wir aus Corona?“, um Verschwörungstheorien, aber auch um Konstruktives, vielleicht am Ende sogar Positives, im Umgang mit der Pandemie.
Live aus dem Walhalla im EXIL werden am 18. Juni von 20 bis 22 Uhr Podiumsgäste informieren, inspirieren und diskutieren – coronabedingt ohne Livepublikum, doch dafür können alle im Livestream dabei sein und sich auch aktiv zuschalten und einbringen. Visionäre Gesprächsgäste sind unter anderem Uwe Kemmesies und Jason Papadopoulos. Auch Schauspieler und Musiker werden mitwirken, weitere Gäste werden noch bekanntgegeben. Das genaue Programm, Infos, Updates und der Youtube-Link für den Stream werden rechtzeitig hier zu finden sein.
Wütende Verschwörungstheorien und nachvollziehbare Sorgen
Verschwörungstheorien haben Konjunktur. Kaum werden bei uns in Deutschland Einschränkungen gelockert wie in kaum einem anderen Land der Welt, werden die Maßnahmen der Politik heftig kritisiert. Es gibt nirgendwo sonst so viele wütende Proteste auf den Demonstrationen und im Internet. Anders ist es bei jenen Kritikern, die hinter den Maßnahmen keine böse Verschwörung vermuten, sondern Folgen für das eigene Leben fürchten und angesichts der Lage und der Aussichten verzweifeln. Ihre Anliegen müssen wahrgenommen werden, ihre wirtschaftliche soziale Not gelindert werden.
Politologin Natascha Strobl Die Krisen-Situation, wie wir sie jetzt erleben, „beschleunigt die Radikalisierung“, sagt die österreichische Politologin Natascha Strobl (Der Spiegel 21/2020): Wer zu Verschwörungstheorien dazustoße, dürfe sich „erleuchtet“ fühlen: Er stellt sich in seiner Wahrnehmung im Kampf zwischen Gut und Böse auf die richtige Seite. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit zu einem exklusiven Kreis kann sehr verlockend sein“. AfD, Rechtradikale und Antisemitismusverschwörer nutzen diese Situation aus, so Strobl.
Konjunkturprogramm für Paranoia-Promis
Die verschworene Gesellschaft, die Pandemie, ist ein Konjunkturprogramm – zum Beispiel für Starkoch Attila Hildemann, Sänger Xavier Naidoo oder Ken Jebsen. Die Paranoia-Promis erreichen mit ihren verrückten Ideen ein Millionenpublikum.
Die Öffentlichkeits-Strategie des Weißen Hauses besteht darin, Verwirrungen darüber zu stiften, wer die Verantwortung für das Desaster trägt. Steve Bannon, Trumps einstiger Chefideologe, prägte dafür den Ausdruck FLOOD THE ZONE WITH SHIT – die Öffentlichkeit mit Unrat fluten. In Verbindung mit diesen Verschwörungstheorien nutzt Donald Trump die Situation, um von sich abzulenken und andere Schuldige zu finden.
www.sensor-wiesbaden.de, www.walhalla-im-exil.de
(dif/Bild Veranstalter)