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Die coole Tante macht ´nen Club auf: Jahrhunderthalle feiert „Music Sneak“-Premiere in abgefahrener Location

Von Dirk Fellinghauer (Text & Fotos).

Die Jahrhunderthalle kann man getrost als alte Tante unter den Konzertlocations in Rhein-Main bezeichnen. 54 Jahre (okay, für echte Tanten ist das natürlich kein Alter, für eine Halle dieser Liga aber schon) hat sie auf dem runden Buckel. Cool war sie schon immer. Legenden gingen und gehen bei ihr ein und aus. Es passt zu ihr, dass sie nun, in die Tage gekommen, aber immer noch fit und frisch und lebenshungrig, so richtig Bock auf was Neues hat. Die coole Tante macht ´nen Club auf! Und macht es richtig spannend.

„Music Sneak“ heißt das Format, das heute Premiere feiert, und Kinogänger wissen gleich: Sneak … – da weiß man nicht, was einen erwartet. Genau diese Idee überträgt die Jahrhunderthalle nun, nach ihren Recherchen bundesweit erst- und einmalig, in den Livemusikbereich. Drei Bands werden auftreten, aber welche? Kein Wort dazu vorab, dieses Geheimnis lüftet sich immer erst am Veranstaltungsabend. Kein Geheimnis: das neue Format geht in einer absolut abgefahrenen Location über die Bühne, genauer gesagt über drei Bühnen (jeder Act des Abends bekommt seine eigene, verteilt in den Ecken des großartigen Raumes). Schauplatz ist der nagelneue Jahrhunderthalle Club, der in Wahrheit uralt ist. Früher befand sich hier das Restaurant der Veranstaltungsinstution mit der markanten Kuppel. Was mit früher gemeint ist, erfährt, wer den Club besucht. Durch die Räume weht ein herrlicher Vintage-Charme, Design- und Architekturfreaks geraten geradewegs in Verzückung. Wenn man dann noch weiß, dass an der Bar mit James-Bond-Feeling auch schon Frank Sinatra seine After-Show-Drinks bestellt hat, ist man endgültig erfasst von einer Aura und einem Ambiente, das allein schon den Besuch der „Music Sneak“ zu einer lohnenden Angelegenheit macht.

500 Quadratmeter Überraschung

Für das spannende Format werden die rund 500 Quadratmeter liebevoll heimelig gestaltet, mit Lichterketten und ´ner Schaukel in der Mitte. Auf dieser wird unter anderem der meisterhafte Slampoet Finn Holitzka unterhaltsam durch den Abend führen. Welche Bands auftreten, weiß also niemand. Dass es gute Bands sein werden, davon darf man ausgehen, hat die Jahrhunderthalle sich doch mit Marius Bracke und Nicolas Heckwolf von „Adieu Naomi“ zwei junge frische Kenner der Materie fürs Booking geangelt, die genauso für die Musik und diese heiße Sache brennen wie die Gastgeber (im Haus ziehen Ellen Giersberg und Alessa Fetzer die „Music Sneak“-Fäden). Und die dabei so offen sind, dass die Musik eines jeden Abends – die „Music Sneak“ soll fortan monatlich stattfinden – eben aus den unterschiedlichsten Richtungen kommen kann. „Extrem talentierte Musiker aus Deutschland und der ganzen Welt“ versprechen sie und nennen Indie, Singer-Songwriter, HipHop, Klassik, Elektro, Südamerikanisches als – mögliche – Genres in Aussicht. Es kann laut oder leise sein, ein Soloact oder ´ne stattliche Band – und wer mit einem Act mal wirklich nichts anfangen kann, verzieht sich halt so lange an die Bar, an der dem Geist der Räume entsprechend neben üblichen Getränken natürlich auch mit Freuden Gin und Whisky eingeschenkt wird.

Wer bei der heutigen Premiere dabei sein möchte, sichert sich fix eines der letzten Tickets. Wer den heutigen Abend verpasst, kann sich die Daten 14.04., 26.05., 12.06., 14.07. notieren für die nächsten Ausgaben des Format. www.jahrhunderthalle.com, www.musicsneak.com  (PS – Von Wiesbaden ist der Ort des Geschehens übrigens auch prima per Bahn erreichbar – 30 Minuten ab Hauptbahnhof bis Farbwerke Höchst, von dort 5 Minuten Fußweg zur Jahrhunderthalle)