Dramatische Fernsehbilder im Naherlebnis,
diese Erfahrung, liebe sensor-Leser:innen, machen viele Menschen aus Wiesbaden immer wieder und auf der ganzen Welt. Es sind Menschen, die zur Stelle sind, wenn die Not am größten ist, wenn Krisen und Katastrophen mitunter unvorstellbare Situationen und Zustände hervorrufen.
Wo die meisten von uns über ein „das ist aber schlimm“ nicht hinauskommen und, wenn wir genug vom Elend haben, einfach ab- oder umschalten, schauen diese Menschen nicht nur genau und andauernd hin. Oder, wie es Max Moor just an diesem Sonntag in der Anmoderation des „titel thesen temperamente“-Beitrags über die aus Wiesbaden stammende „Luftbrücke Kabul“-Initiatorin Theresa Breuer formulierte: Sie zeigen und leben den Unterschied zwischen „Da müsste man mal was machen“ und „Da mache ich was“.
Diese Engagierten schauen nicht nur genau und andauernd hin, sie packen auch an, lassen oft alles stehen und liegen, um sich auf den Weg zu machen, setzen sich selbst Gefahren aus, gehen an ihre Grenzen und manchmal auch darüber hinaus.
Sie lernen in diesem sensor ein paar dieser Wiesbadener:innen kennen, die auf ganz unterschiedliche Weise bei Krisen und Katastrophen im Einsatz sind und großartige humanitäre Hilfe leisten,. Die Porträtierten stehen stellvertretend für sehr viele Wiesbadener:innen, die dies tun. Vielleicht regen die Geschichten den einen oder die andere an, auch etwas zu tun. Was alle tun können: die „Hilfe in der Not“, die von Wiesbaden ausgeht, zu unterstützen – mit Mitgliedschaften und/oder Spenden an entsprechende Vereine, Einrichtungen, Initiativen oder auch Einzelpersonen, die auf eigene Faust aktiv werden. Die Not hat viele Gesichter, die Hilfe ebenso.
Als „Katastrophe“ dürften viele auch den Ausgang der Bundestagwahl, einen Tag vor dem Druck der Oktober-Ausgabe, einordnen. Rot-Grün-Gelb oder Schwarz-Grün-Gelb, das ist jetzt die Frage. Keine Frage ist mehr, wer Wiesbaden künftig in Berlin vertreten wird: Ingmar Jung hat das Direktmandat verteidigt. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Nadine Ruf von der SPD geriet zum Krimi, der am Wahlabend erst kurz vor Mitternacht aufgelöst wurde. Was zum Redaktionsschluss der gedruckten Ausgabe noch in Aussicht stand, hat sich nun zerschlagen: Nadine Ruf konnte nicht wie erhofft noch über die Landesliste ihrer Partei in den Bundestag einziehen, ebenso wenig Kristina Jeromin von den Grünen.
Zur Lektüre empfehle ich Ihnen nicht nur die neue sensor-Ausgabe, sondern auch die neue Ausgabe von Merian. Warum? Weil sich diese – nach 1950, 1955 und 1987 – endlich mal wieder Wiesbaden (und dem Rheingau) widmet. Mit Beiträgen über viele Facetten unserer Stadt, mit Bekanntem, aber auch mit Neuem. Oder mit Bekanntem neu entdeckt und erzählt. Mit einer „Westend Story“, für die ich den Autor der Reportage durch das Viertel führen und zu der ich einen Beitrag über meine Lieblingsorte in dem Viertel beisteuern durfte. Sie bekommen das gelungene 140-Seiten-Magazin ab sofort im Buch- und Zeitschriftenhandel. Und mit etwas Glück umsonst von uns: Wir verlosen zehn Exemplare. Schreiben Sie eine Mail mit Nennung des Wiesbadener Ortes, den Sie Besucher:innen unserer Stadt als erstes zeigen würden, und ihrer Postanschrift an losi@sensor-wiesbaden.de
„Was G-t?“ ist eine aktuelle Frage in Wiesbaden mit Blick auf Gastronomie und Kultur. 2G oder 3G ist für alle nun eine Option, es wird heiß diskutiert, von manchen mit klarer Ansage entschieden, während andere noch unsicher sind. Fest steht: Es geht wieder sehr sehr viel in Wiesbaden. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Gehen Sie aus und raus, und nutzen Sie die vielen Angebote, die Sie erwarten. So wie unsere 2×5-Interview-Gesprächspartnerin Franziska Domes bin auch ich begeistert von den vielen neuen Angeboten, frage mich nur auch manchmal: „Wo ist das Publikum?“. Das Publikum sind Sie! Zeigen Sie sich. Die vielen, die gerade unter immer noch widrigen Umständen so vieles auf die Beine stellen, haben es verdient.
Dirk Fellinghauer, sensor-Katastrophenhelfer
(Fotos Michael Eibes, Merian)