Ursprünglich für den Tag der künstlerischen Druckgrafik im Jahr 2020 geplant und der Pandemie zum Opfer gefallen, findet am 30. Oktober um 11 endlich die Premiere des Dokumentarfilms „Reinhard Spiegel – Heliogravuren“ von Harald Kuntze in der Caligari Filmbühne statt.
Im Rahmen der Matinee sind Filmemacher Kuntze, der „Bildermacher“ Reinhard Spiegel, die Fotografin Monika Houck und der Künstler Bernd Brach zu Gast.
Der Bildermacher Reinhard Spiegel
Ein Bildermacher mit Leidenschaft und Herzblut – das ist Reinhard Spiegel. Der Fotograf und Meister der Heliogravur, einer Technik des Kupferdrucks von Fotografien, gründete im Jahr 1968 seine Druckwerkstatt in Wiesbaden. Zu Beginn realisierte er für Künstler:innen wie Otmar Alt und Gertrude Degenhardt ihre Radierungen und Drucke.
Ein beinahe ausgestorbenes Handwerk
Vom Schüler, der sich nicht für das Fach Kunst begeistern konnte, über den Seefahrer bis zum Meister des Drucks, der Heliogravur. Harald Kuntze fängt in seinem Film die Geschichte von Spiegel ein. Auf der Leinwand werden auch die Herstellungsschritte vom analogen Negativ über die Druckplatte bis zum fertigen Edeldruck deutlich. Jeder Abzug dieses Handwerks ist ein Unikat, doch die älteste und edelste Drucktechnik für Fotografie ist beinahe ausgestorben. Im Jahr 2017 schloss die einzige professionelle Werkstatt für diese fotografische Drucktechnik in Hessen und vermutlich auch in ganz Deutschland, das Atelier Reinhard Spiegel in der Westendstraße.
Doch auf Film lässt sich dieses faszinierende Handwerk ewig bestaunen. Der Filmemacher Harald Kuntze betont: „Ich bin froh, dass wir jetzt die Gelegenheit haben, die Arbeit des Wiesbadeners Reinhard Spiegel kennenzulernen, im Film zeigen zu können und danach mit Reinhard Spiegel, der Fotografin Monika Houck, die einen opulenten Bildband über Reinhard Spiegel herausgebracht hat, und dem Künstler Bernd Brach über Druckkunst zu diskutieren“.
(sas/Fotos: Veranstalter)