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Engagierte gründen Runden Tisch gegen Rechtsaußen in Klarenthal – „Vor allem junge Menschen einbinden“

Als Reaktion auf das Ergebnis der Europawahl, bei dem in Wiesbaden-Klarenthal ein extrem hohes Wahlergebnis für die AfD verzeichnet wurde (21,4%), und im Vorgriff auf die kommenden Wahlen haben wesentliche Akteure im Stadtteil einen Runden Tisch gegen Rechtsaußen gegründet.

Anfang Juli trafen sich in den Räumen des Volksbildungswerks einige dessen Mitglieder, verschiedene Ortsbeiräte, der evangelische Pfarrer und Kirchenvorstandsmitglieder, ein Vertreter der katholischen Gemeinde sowie Menschen aus dem Wohnprojekt „Solidarische Nachbarschaft“.

Mitmachen wollen künftig auch die Schulsozialarbeit der Grundschule und das Stadtteilzentrum, weitere Akteur:innen sind willkommen.

Auf TikTok, Insta, YouTube aktiv werden

Ziel ist die Stärkung der demokratischen Strukturen und das Entgegenwirken gegen extremistische Tendenzen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass man vor allem auf junge Menschen zugehen möchte und diese in die Aktivitäten einbinden. Dafür will man sich Kanälen wie TikTok, Instagram und Youtube bedienen, damit man diese erreicht.

Junge Klarenthaler einbinden

Politische Bildung und Aufklärung über demokratische Prozesse sowie die Gefahren von Extremismus sollen zielgruppengerecht aufgearbeitet werden. Integrationsprojekte sollen konzipiert werden. Außerdem geht es auch um die Förderung der Medienkompetenz. Wichtig ist hierbei, dass junge Menschen aus dem Stadtteil, zum Beispiel Aktive des Sportvereins oder Jugendliche aus dem Stadtteilzentrum oder den Schulen, eingebunden werden, um als Türöffner:innen ihre Altersgenoss:innen erreichen zu können. Außerdem will man auch engagierte Jugendliche z. B. aus dem Jugendparlament in den Stadtteil holen.

Zahlreiche Ideen für Kampagne

Eine Kampagne könnte mit einer Open-Air-Filmreihe – als Vorfilm würde bereits ein passender Film „KT 197 – eine Heimat, ein Stadtteil, ein Klarenthal“ existieren – Plakataktionen, Infospaziergängen über die Klarenthaler Straßennamen, die nach Widerstandskämpfer:innen benannt sind, sowie einem Demokratiefest der Stadtteilkonferenz – belebt werden. Finanziert könnte dies über „Demokratie leben“ und andere Förderprogramme sowie den Ortsbeirat werden, wobei dies zunächst entsprechend beantragt werden muss.

Moderation und Werbeagentur gesucht

Gesucht wird nun eine kompetente, externe Moderation des Runden Tisches, sehr gerne auch eine Werbeagentur, die das Ganze stringent medial begleitet. Ins Boot holen möchte man auch gerne das Wiesbadener „Bündnis für Demokratie“, die Initiative „Spiegelbild“, die Hochschule und die Wohnungsgesellschaften. Diese sollen nun angefragt werden. Eine entsprechende Jugend-AG wäre ebenfalls denkbar, in der die Jugendlichen unter sich diese Themen diskutieren. Der nächste Runde Tisch findet am 29. August statt.

Infos und Kontakt unter 0611/72437920, info@klarenthal.org

(sun/Foto: Veranstalter)