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Falk Fatal betrachtet Wahlplakate

Hessen wählt einen neuen Landtag, und bis zum 8. Oktober herrscht Wahlkampf. Stammwähler aktivieren, Wechselwähler akquirieren und den Gegner demontieren, heißt die Trias des Wahlkampfs. Besonders wichtig: Die eigenen Kernbotschaften platzieren. Das eigene Politikangebot so herunterbrechen, dass auch unachtsame Mitfahrer auf dem Beifahrersitz begreifen, welche Ziele die betreffende Partei hat, während man an den Plakaten vorbeirauscht.

Die Freien Wähler aiwangern hier gar nicht lange herum. Ihr Plakat ziert ein schlichtes Wahlkreuz, mehr nicht. Die Botschaft dahinter: Warum Inhalte, wenn man uns auch ohne wählen kann. Das ist wenigstens ehrlich.

Ehrlich sind auch die Faschisten der sogenannten AfD. Die wollen gesellschaftlich zurück nach 1933 und wirtschaftlich die Probleme mit einer isolationistischen Politik noch verschärfen. Ganz anders, optimistischer und anpackender wirken die Plakate von Bündnis90/Die Grünen. Die sollen Mut machen. Denn die Partei hat erkannt, dass Ökologie und Ökonomie dieselben drei Anfangsbuchstaben haben. Die Slogans für die nächste Wahl stehen schon: „Öko. Wie Ökochonder“, „Öko. Wie Ökotrophologie“ oder „Öko. Wie Ökomorphose.“

Fast schon eine große Koalition bilden CDU und SPD, zumindest was die Plakatslogans angeht. Die Genossen wollen 12.500 neue Lehrer, 6.000 neue Ärzte und 9.000 Handwerkerinnen. Positiv hervorzuheben ist: Das sind wenigstens konkrete Ansagen. Doof allerdings: An denen kann man sich messen lassen. Ein gefundenes Fressen für die Opposition, wenn es schief gehen sollte. Die CDU agiert da geschickter. Die will zwar auch mehr Ärzte, bleibt aber mit dem Indefinitpronomen „mehr“ im Ungefähren. Was aber beide Parteien nicht verraten: Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Letzteres ist bei der CDU ausgeschlossen. Sie fordert schließlich mehr Respekt für die Polizei, dabei lernt doch jedes Kind: Respekt muss man sich verdienen.

Das große Rätsel des Wahlkampfs ist aber die FDP. Vermutlich haben die Werbestrategen eine alte Ausgabe des Revolutionären Zorns gelesen, der Zeitung der Revolutionären Zellen, und fanden den Slogan „Feuer und Flamme für diesen Staat“ so prima, dass sie darauf einen kompletten Wahlkampf aufbauen. Doch was heißt das jetzt, wenn die Partei „Feuer und Flamme für Hessen“ ist? Bambule, Randale, Neoliberale? Müssen sich Hessens Bürger nun vor der Christian-Lindner-Bande und ihrem Freiheitskampf gegen das Schweinesystem fürchten? Werden demnächst Radwege von bulligen SUVs besetzt? Wir werden es vielleicht erfahren. Nach der Wahl.

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1 response to “Falk Fatal betrachtet Wahlplakate

  1. Bei der SPD fragt man sich, ob sie soviele Mitglieder auf die Stellen abordnen kann. Dann würden die Genossen mal sinnvolle Arbeit leisten. Bei dem Plakat mit Dr. Lorz und dem Kind denk ich spontan an einen Kinderschänder. Sorry. 🙈🤢
    Die Liberale wollen Freiheiten aus der Vergangenheit bewahren. Gäbe es noch eine Primus Noctus, würden sie auch dafür kämpfen.

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