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Früherer EU-Kommissar wird EBS-Präsident: Günther Oettinger leitet künftig Wiesbaden/Rheingauer Privatuni

„Nach seinem Ausscheiden aus der EU-Kommission, deren Mitglieder am 1. November 2019 vollständig ausgewechselt wurden, ließ sich Oettinger 13 Beschäftigungsverhältnisse genehmigen“, weiß Wikipedia. Nun tritt der prominente „Schwabe mit den zahlreichen Jobs“ einen spannenden Posten in Wiesbaden und im Rheingau an. Günther H. Oettinger, früherer Ministerpräsident in Baden-Württemberg und ehemaliger EU-Kommissar, wird neuer Präsident der privaten Hochschule EBS Universität. Der 67-jährige CDU-Politiker und erfahrene Jurist wurde heute durch den Hochschulrat gewählt und durch den Senat bestätigt. „Er startet vorbehaltlich der Zustimmung aus Brüssel im Spätsommer dieses Jahres. Die entsprechende Notifikation ist eingeleitet“, teilt die private Hochschule mit.

„Die EBS ist eine Institution im privaten Bildungsmarkt. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, die EBS auf ihrem Weg zum europäischen Champion weiter auf Erfolgskurs zu halten. Erste Gespräche mit Vertretern des Hochschulrates, des Senats und des Gesellschafters sind eine gute Grundlage dafür“, so Oettinger.

An der Seite Oettingers wird auch die Position des Rektors besetzt: „Mit Prof. Dr. Martin Böhm konnte ein international renommierter Kandidat gewonnen werden,“ teilt die EBS mit.  Böhm ist er derzeit noch an der IE University Madrid als Dekan der IE Business School tätig.  Ihn habe  „die einzigartige Kombination aus akademischer Exzellenz und unternehmerischem Denken“ an der neuen Position gereizt.  „Ich bin sehr glücklich über die aktuellen Entwicklungen an der EBS und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit zwei so erfahrenen und engagierten Kollegen“, so Dr. Dorothée Hofer, Geschäftsführerin der EBS Universität.

Das Bildungs- und Gesundheitsunternehmen SRH hatte die Universität, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, 2016 übernommen. Nach eigenen Angaben konnten in den letzten drei Jahren deutlich mehr Studierende hinzugewonnen werden.

Die EBS Universität in der Eigenbeschreibung:

Die EBS Universität ist eine der führenden privaten Wirtschaftsuniversitäten Deutschlands mit Standorten in Wiesbaden und Oestrich-Winkel. Aktuell lernen und forschen rund 2200 Studierende und Doktoranden an drei Fakultäten. Die EBS Business School, älteste private Hochschule für Betriebswirtschaftslehre in Deutschland, bildet seit 1971 Führungspersönlichkeiten mit internationaler Perspektive aus. Die EBS Law School, jüngste juristische Fakultät in Deutschland, bietet seit 2011 ein vollwertiges, klassisches Jura-Studium mit dem Abschlussziel Staatsexamen und wirtschaftsrechtlichen Schwerpunktbereichen sowie einem integrierten Master in Business (M.A.) an. Mit ihrem Weiterbildungsangebot der EBS Executive School unterstützt die Universität Fach- und Führungskräfte aus der Wirtschaft. Seit Juli 2016 ist die EBS Universität Teil des gemeinnützigen Stiftungsunternehmens SRH, einem führenden Anbieter von Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen. www.ebs.edu 

Gute Unterhaltung ! Günther Oettinger zu Gast bei „Chez Krömer“

(dif/Foto EBS)

2 responses to “Früherer EU-Kommissar wird EBS-Präsident: Günther Oettinger leitet künftig Wiesbaden/Rheingauer Privatuni

  1. Geschätzte SENSOR-Redaktion,

    den vollständigen Kommentar der GEW-Wiesbaden-Rheingau zum EBS-Jubiläum finden Sie
    auf unserer homepage: gew-wiesbaden.de. Dabei handelt es sich um eine Stellungnahme
    zu einem Beitrag des Wiesbadener Kurier von Ostern 2021.

    Freundliche Grüße,
    hans joachim Barth
    Mitglied im KVO der
    GEW-Wiesbaden-Rheingau
    =======================================

    LINK: https://gew-wiesbaden.de/home/details?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=951&cHash=2e59d8bbf988b434b0a9b9d2ce4ed070

    TEXT:

    50 Jahre European Business School

    28.05.2021 Archiv 2021 Aktuelles

    GEW-Wiesbaden-Rheingau erinnert an die vollständige EBS-Jubiläums-Historie

    Mit Erstaunen haben wir die Éloge des Wiesbadener Kurier (Ostern 2021) auf die EBS-Geschichte zur Kenntnis genommen…lediglich das Strafverfahren gegen den ehemaligen EBS-Präsidenten Prof. Jahns ist bei Ihrer Recherche kritisch in Erinnerung geblieben…

    Zur Vollständigkeit der EBS-Historie gehören aber auch noch folgende beachtlichen Fehlleistungen:

    1. Die EBS musste 2011 ca. 950 000,–Euro wegen Zweckentfremdung von Steuermitteln an das Land Hessen zurückzahlen. Die damalige Ministerin Kühne – Hörmann begründete ihre Rückforderung u.a. mit “Fehlbuchungen“…und das ausgerechnet in der EBS-BWL-Paradedisziplin.

    2. Der Hessische Rechnungshof (HRH) stellte in einem Gutachten ( Dez. 2012 ) u.a. zahlreiche Fehler und Schwächen des EBS-Managements fest und warf der hessischen Landesregierung schwere Versäumnisse bei der EBS-Förderung vor.

    3. Dieses Gutachten des HRH spielte beim EBS-Untersuchungsausschuss im Hess. Landtag eine wichtige Rolle. Nach den Neuwahlen zum Hess. Landtag und der neuen Landesregierung aus CDU und GRÜNEN wurde der Ausschuss leider nicht fortgesetzt.

    4. Wirtschaftsprüfer*innen stellten wiederholt die instabile ökonomische Lage der EBS fest.

    5. Eigentlich kämpfte die EBS durchgängig mit finanziellen Problemen…erst 2015 rettete sich die angeschlagene EBS lediglich durch eine Finanzspritze ihres Mäzens D. Hopp sowie eines Schuldenerlasses verschiedener regionaler Kreditinstitute ( u.a. der Rheingauer Volksbank ) vor der Insolvenz. 2016 übernahm schließlich die SRH-Stiftung aus Heidelberg die EBS für ca. 4 Mio. Euro.

    6. Das international renommierte EQUIS – Zertifikat erreichte die EBS erstmals 2012 und zwar erst im dritten Versuch und 2016 scheiterte die EBS zweimal an einer Verlängerung dieser EQUIS – Akkreditierung und darf seitdem diese Auszeichnung nicht mehr führen.

    7. Heute kann festgestellt werden: Die EBS hat sich aus der gefühlten Zugehörigkeit zur ‚Uni-Bundesliga‘ spektakulär verabschiedet .Der Versuch des ehemaligen Präsidenten Prof. Jahns, in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, als ob Harvard, Yale, Princeton und die EBS auf Augenhöhe agierten, entlarvt sich im Nachhinein als simpler PR-Gag.

    8. Versuche der GEW – Wiesbaden – Rheingau, die damaligen Mitglieder des EBS – Stiftungsvorstands ( u.a. Oberbürgermeister Dr. H. Müller, CDU und F. Rentsch, FDP oder J. Fitchen, Vorstand der Deutsche Bank AG ) zu ermutigen, den unverständlichen ökonomischern EBS-Titanic-Kurs und dabei auch ihre Rolle offenzulegen, scheiterten an der fehlenden Kooperation der genannten Personen.

    Insgesamt dürfte sich das finanzielle Engagement des Landes Hessen und der Stadt Wiesbaden auf über 60 Mio. Euro beziffern.

    Es wäre an der Zeit, vom Hessischen Finanz- und Wissenschaftsministerium, die Gesamtsumme – sowie die aktuellen finanziellen Zuwendungen zu erfahren, damit die hessischen Bürger*innen einen Eindruck davon bekommen, was mit ihren Steuermitteln geschieht.

    Und – wie damals – stellt sich auch heute wiederholt die Frage, inwieweit die private EBS das Sonderungsverbot des Grundgesetzes ( GG, Art.7 ) und der Hessischen Verfassung ( HV, Art. 61 ) beachtet…lt. WK kostet ein BWL – Studium immerhin rund 43000,–Euro…übrigens, gilt das für ein Bachelor- oder Masterstudium?

    Dieses Sonderungsverbot (ein Grundrecht) soll sicherstellen, dass bei Privatschulen „…eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird…“

    Liebe Redaktion des Wiesbadener Kurier, aus diesen wenigen Beispielen können Sie erkennen, dass Ihre EBS – Geschichte um wichtige Details zumindest ergänzt werden muss.

    Notabene zum Schluss: Bildung ist keine schnöde Ware und darf nicht lediglich zu einem Privileg für Gutbetuchte verkommen…auch deshalb ist das Sonderungsverbot von herausragender Bedeutung für unsere demokratische Gesellschaft.

    Die GEW – Wiesbaden – Rheingau fordert in diesem Zusammenhang die zuständigen Hessischen Ministerien ( Wissenschaft und Finanzen ) und die Wiesbadener Stadtregierung auf, den Bürger*innen zu berichten, inwieweit dieses o.a. SONDERUNGSVERBOT in der Realität auch tatsächlich eingehalten bzw. überprüft wird. Als Bildungsgewerkschaft kämpfen wir auch in Zukunft für die Einhaltung dieses Grundrechts bei Privatschulen sowie privaten Hochschulen und fordern zu diesem Thema eine öffentliche Anhörung im Hessischen Landtag .

    GEW – Wiesbaden – Rheingau, der Kreisvorstand
    Dateien

    Kleine-Anfrage-Landtag.pdf /// (SPD-Kleine Anfrage im Hess. Landtag…gehört dazu)

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