
„Bleibt alles anders? – Die wilden Neunziger“ heißt der Themenschwerpunkt beim diesjährigen goEast-Filmfestival. Was genau es damit auf sich hat, wird Festivalleiterin Heleen Gerritsen heute beim sensor-Tresentalk im Walhalla im EXIL in der Nerostraße 24. Exklusiv für das Publikum wird sie auch die druckfrischen goEast-Programmhefte mitbringen. „Ein Gast. Ein Gespräch. Eine Stunde“ ist die Idee des Talkformats. Heleen Gerritsen wird als dritter Gast des Formats auf dem Barhocker Platz nehmen und im Gespräch mit sensor-Chefredakteur Dirk Fellinghauer auch Blicke hinter die Festivalkulissen gewähren, aber auch über viele weitere Themen – von Kultur und Gesellschaft bis Politik – und natürlich auch ihren eigenen Weg in und durch die Filmbranche sprechen. Das Publikum darf „Bierdeckelfragen“ stellen.Den Vorsitz der goEast Jury übernimmt in diesem Jahr die vielfach ausgezeichnete mazedonische Regisseurin Teona Strugar Mitevska. Von ihr stammt auch der diesjährige Eröffnungsfilm „GOTT EXISTIERT, IHR NAME IST PETRUNYA“, eine schwarze Komödie, in der eine junge Frau gegen eine patriarchalische Gesellschaftsordnung kämpft.

Im November feiert Deutschland 30 Jahre Mauerfall. Das vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstaltete und von sensor als Medienpartner präsentierte goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films macht bereits im Frühjahr diese Zeitenwende zum Thema – und lenkt unter der Leitung von Heleen Gerritsen (Foto) den Blick über Berlin hinaus und weit hinein in den Osten. Was bedeutete der Fall des Eisernen Vorhangs für die vormals sozialistischen Länder Europas? Die „wilden Neunziger“ bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Euphorie über neu gewonnene Freiheiten und harter Realität der globalen Marktwirtschaft – nicht nur im Osten schauen viele Menschen heute, 30 Jahre später, zurück auf diese Zeit und fühlen sich mit ihren Biografien nicht repräsentiert oder übergangen.
Paneuropäisches Picknick auf dem Schlossplatz
goEast feiert 30 Jahre Mauerfall nicht nur mit Filmen, sondern zum Beispiel mit seinem eigenen „Paneuropäischen Picknick“. Neben einem echten Picknick, bei dem der Wiesbadener Schlossplatz zum Begegnungsort für internationale Festivalgäste, Kulturvereine des lokalen osteuropäischen Lebens und das Wiesbadener Publikum wird, stehen die Foto-Ausstellung „Eastern Fairy Tales“ sowie eine literarische Fahrt mit der Nerobergbahn mit dem Schauspieler Ivan Shvedoff, bekannt aus der Serie Babylon Berlin, auf dem Programm – inklusive Wodkaverkostung auf halber Strecke eine Wodkaverkostung .