Es sind große (Schlag-)worte, die oft im Raum stehen (oder auch, wie hier an der Schwalbacher Straße, hängen), Diskussionen oder auch nur Marketingbotschaften bestimmen. Was aber steckt dahinter, wie kann man sie mit Leben füllen? Dazu suchen, diskutieren und präsentieren in diesem Monat ganz unterschiedliche Veranstaltungen Antworten.
Auftischen für Vielfalt und Freiheit – Dinner für die Demokratie
Eine offene Gesellschaft gibt es nur dann, wenn genug Menschen für sie eintreten. Am 16. Juni heißt es wieder überall: Tische und Stühle raus und schön eindecken! Ein ganzes Land tischt auf und setzt in Zeiten des allgemeinen „Dagegen“ einfach mal ein #dafür-Zeichen. Für die Demokratie, für Offenheit, Gastfreundschaft, Vielfalt und Freiheit. Schon beim ersten „Tag der offenen Gesellschaft“ 2017 waren bundesweit mehr als 20.000 Menschen dabei – von Aachen bis Cottbus, von Bremen bis Freiburg. Selbst in Finnland, Portugal und Italien luden Menschen zur Tafel. Daraus soll eine neue gute Tradition werden, ein neuer Feiertag am dritten Juni-Samstag. Und auch von Wiesbaden soll hierzu ein Zeichen ausgehen. Die Partnerschaft für Demokratie in Wiesbaden beteiligt sich an und unterstützt die Bundesinitiative „Die offene Gesellschaft“.
„Die große Mehrheit in unserem Land lebt gerne in einer offenen Gesellschaft. Das gerät viel zu oft in Vergessenheit in Zeiten von Fake News, Hass und Hetze“, sagen die Initiatoren. Überall im Land feiern deshalb Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Initiativen, Firmen und Verbände ein riesiges Dinner für die Demokratie. Egal ob Hipster oder Rentnerin, eher konservativ oder weltverbesserisch, schon heimisch oder gerade erst angekommen: am Tag der offenen Gesellschaft treffen sich alle und zeigen gemeinsam Haltung. Jeder kann am 16. Juni eine eigene Tafel ausrichten und ein großes Zeichen für ein herzliches Miteinander setzen. Einfach auf www.demokratie-leben-in-wiesbaden.de und unter www.die-offene-gesellschaft.de einloggen, um an diesem Aktionstag teilzunehmen.
Nachdenken über das „Gemeinschafts-Zeitalter“ – Genossenschaft trifft Social Business
In einer sich rasch verändernden Welt stellt sich die Frage, wie eine gemeinschaftliche Zukunft aussehen kann. Basierend auf den Ideen zweier Pioniere des wirtschaftlichen und sozialen Wandels – Genossenschaftsgründer und Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Social Business-Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus – findet das „Friends of Social Business Forum“ am 15. und 16. Juni in der R+V Akademie statt. Beim Hier kommen erstmals Vertreter der Genossenschaftsidee mit Vertretern der deutschen Social Business Community zusammen und wollen in Vorträgen, Workshops, Barcamps und beim Netzwerken gemeinsam erkunden, wie auf Basis dieser Ideen eine gemeinschaftliche Zukunft gestalten werden kann. R+V und Grameen Creative Lab wollen zudem mit einem öffentlichen und eintrittsfreien Abendprogramm am Freitag, 15. Juni, ab 19.30 Uhr in den Kurhaus Kolonnaden Interessierten, die nicht bei der Veranstaltung selbst teilnehmen, Einblicke in die Arbeit von Genossenschaften und Social Businesses zu bieten. Hierbei geht es besonders um lokale Player, die mit ihrem genossenschaftlichen oder Social Business orientierten Engagement Wandel in der Stadt Wiesbaden bewegen. BürgerInnen haben die Möglichkeit aktiv Fragen zu stellen, sich einzubringen und mit den Panelisten zu diskutieren. www.friendsofsocialbusiness.com/
Studierende schaffen Zukunftsbilder und Netzwerke
„Gemeinsam wollen wir präsentieren und diskutieren, wie wir alle voneinander lernen und miteinander Entwicklungen voran bringen können: interdisziplinär und pragmatisch, eben generationenfähig.“ Unter dieser Prämisse haben junge Studierende der Hochschule Fresenius das vor nachhaltigen Inhalten strotzende „Greencamp“ konzipiert, das am 14. Juni in der IHK Wiesbaden stattfindet. Teilnehmer lernen die Projektarbeiten kennen und sollen erfahren, wie Brücken entstehen zur Umsetzung in Wirtschaft und Gesellschaft. Erstmals wird der „GreenAward“ an Schüler- und Jugendprojekte verliehen. www.hs-fresenius.de, greencamp@hs-fresenius.de.
(Kaspar Lauck, Dirk Fellinghauer, Foto privat)