Abstimmung! Der neue Vorsitzende des Wiesbadener Jugendparlaments, Noah Said, zählt durch. Das Ergebnis heute Abend im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses: Das Wiesbadener Jugendparlament sagt „Ja“ zur Citybahn. Nach etwa zweistündiger Diskussion votierten bei der Vollversammlung 13 Jugendliche mit „Ja“, 10 mit „Nein“, es gab eine Enthaltung. Im Anschluss beschlossen die Jungparlamentarier den Beitritt zum Bündnis „Jugend für die Citybahn“.
Zu Beginn der Sitzung gab es Einführungsvorträge der Bürgerinitiativen „Mitbestimmung Citybahn“ (die Citybahn-Gegner) und „Pro Citybahn“, vertreten durch Sylvia Schob und Wolfgang Balzer auf der Contra-Seite und Martin Kraft und Matthias Lück auf der Pro-Seite.
Anschließend diskutierten die gut informierten und vorbereiteten Jugendlichen höchst konzentriert und engagiert mit diesen Gästen sowie mit Christian Jakobs von der CityBahn GmbH.
Die Fragen drehten sich um Grundsätzliches, aber auch um konkrete Aspekte des Mega-Projekts. Es ging unter anderem um die Bauzeit, Klimaschutz, Linienführungen, Finanzen, Umweltbelastungen, Umland-Anbindung, Nachtfahrten, Ticketpreise („wie bisher ein Preis/Ticket für alle Verkehrsmittel“) und auch um das Thema Baumfällungen, das viele umtreibt. Christian Jakobs versicherte: „Jeder gefällte Baum wird neu gepflanzt, und zwar nicht irgendwo, sondern im Stadtgebiet und im besten Fall entlang der Bahnstrecke, wo andere Flächen frei werden“. Es werde sogar am Ende zu einer positiven Baumbilanz kommen und „grüner als vorher werden“.
Nach dem positiven Grundsatzvotum zur Citybahn beantragte Nico Steinhauer den Beitritt des Jugendparlaments zum neu gegründeten Bündnis „Jugend für die Citybahn“, dem er selbst angehört. Auch dafür fand sich eine Mehrheit, so dass sich das „Jupa“ fortan auch aktiv für die Citybahn stark machen wird.
Der Bürgerentscheid zur Citybahn findet am 1. November 2020 statt. Der Versand der Wahlunterlagen hat kürzlich begonnen, ist aber noch nicht abgeschlossen.
Hier geht es zu Impressionen von der „Citybahn-Sitzung“ des Jugendparlaments im Rathaus.
(Text/Foto Dirk Fellinghauer)