Von Dirk Fellinghauer (Text und Fotos).
Nach all den Hiobsbotschaften – die jetzt endgültig besiegelte Schließung des Winzerstübchens zum Beispiel oder das angekündigte Aus für das Sherry & Port nach 42 Jahren – gibt es auch mal eine richtig gute Nachricht aus der Wiesbadener Gastro- und Ausgehwelt: Im „Eckhaus“ gehen nach langen Jahren des Leerestands wieder die Lichter an. Am 16. Oktober feiert das neue Betreiberduo im Bergkirchenviertel die Eröffnung der „Bar mit kleiner Küche“ und als „ein Ort, an dem vieles möglich ist“. Die Macher sprudeln vor Ideen. Und sie sind keine Unbekannten.
Marco Müller, der bereits das „Weinod“ ein paar Schritte weiter unten auf der Oberen Webergasse betreibt, und Brendon O´ Reilly, der die letzten Jahre ein Gesicht des „Sherry & Port“ war, haben sich gesucht und gefunden, um eine Kneipeninstitution zu neuem Leben zu erwecken.
Und „neues Leben“ nehmen sie wörtlich – das „Eckhaus“ soll als Bar und Bistro wieder ein Ort werden, in dem richtig was los ist. Leute treffen, gut trinken und essen natürlich. Aber auch das legendäre Podest soll wieder genutzt werden, für Livemusik auf jeden Fall, vielleicht für Comedy oder für Vinyl-DJ-Abende. „Wir sind für alles offen“, sagt Brendon. Dass an den noch kahlen Wänden künftig wechselnde Werke lokaler Künstler hängen, auch das kann sich das so lässige wie erfahrene und professionelle Duo gut vorstellen.
Als einen Ort, an dem man seinen Abend verbringt – „also nicht schnell was Essen und dann wieder gehen“ – stellen sich die neuen Macher ihr „Eckhaus“ vor. Ab 17 Uhr soll geöffnet sein, vorerst von Mittwoch bis Samstag und am Wochenende gerne auch etwas länger.
Serviert werden soll Bistroküche – Salate, Quiche, Suppen, Käse, „klein, fein, gute Preise“, immer frisch und saisonabhängig. Die Karte soll überschaubar bleiben, auch das Getränke- und Cocktailangebot. Verschwendung, auch von Zutaten, will Brendon vermeiden, lieber immer mal wieder was Neues anbieten.
Sorge, dass sich sein etabliertes „Weinod“ und das neue „Eckhaus“ kannibalisieren könnten, hat Marco Müller nicht – „das ist ein anderes Konzept – dort gemütlich Wein trinken, hier Essen, Trinken, Feiern.“ Tendenziell werde er selbst mehr im „Weinod“ sein, während Brendon im „Eckhaus“ den Laden schmeißt. Dieser denkt schon über besondere Abende nach – zum Beispiel Portugiesisch oder Peruanisch mit Ceviche und Pisco Sour, Bretonisch mit Crepe und Cidre …
Das „Eckhaus“ soll ein Ort für das Viertel und für die Stadt werden, chillig und ausgelassen und bei entsprechender Saison und Wetterlage auch mit Freiluft-Plätzen im Innenhof und neu draußen auf der Oberen Webergasse, wo eine Terrasse entstehen wird. „Das wird so geil“, ruft Marco in den schon her- und eingerichteten, aber noch menschenleeren Raum. Und strahlt dabei so, dass man kaum anders kann, als sich sicher zu sein: Wird es!
Die „Eckhaus“-Eröffnungsfeier startet am 16. Oktober um 14 Uhr. Alles Infos und Updates hier und hier.
Das frühere Eckhaus war ein Unikat, eine tolle Kneipe mit nettem Personal und witzigen Klosprüchen an den Toilettenwänden. Da es kein Verweis auf frühere Traditionen bzw. dem früheren Personal gibt, wird das alte und das neue Eckhaus bis auf den Standort vermutlich nichts gemeinsam haben. Werde es mir dennoch mal ansehen.
Hallo,
War über 20 Jahre Stammgast im alten Eckhaus.z.b.die legendären Bratkartoffeln mit Salatsoße.War ne tolle Zeit.
Leider kann ich die Neueröffnung nicht besuchen.
Da ich seid 35 Jahren in Dortmund lebe.
Wünsche Euch Viel Erfolg und Glück.
Lg
Ruth