Bericht und Kommentar: Dirk Fellinghauer. Visualisierungen: Boehlke – Beleuchtung.
Die Strippen hinter den Kulissen wurden seit Wochen gezogen, öffentlich gemacht wird die Nachricht nun heute als gelungene Überraschung: Der Luisenplatz soll in diesem Jahr mithilfe einer aufwändigen Lichtpräsentation weihnachtlich leuchten. Am Nikolaus-Sonntag soll die Illumination angeschaltet werden. Realisiert wird das Projekt von Profis aus Berlin, die sonst auch berühmte Bauwerke der Hauptstadt wie das Brandenburger Tor, Schloss Bellevue oder den Berliner Dom spektakulär in Szene setzen.
Die Initiative ergriffen zur leuchtenden Weihnachts-Überraschung für die Wiesbadener Innenstadt hatte der Wirtschatsrat der CDU Deutschland, Sektion Wiesbaden. Diese hatte kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. Dessen Mitglieder, allesamt bekannte Wiesbadener Geschäftsleute, gehören zwar mit einer Ausnahme nicht der CDU an. Sie wollen aber als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik Dinge anstoßen für Wiesbaden – „aus Liebe zur Stadt“, wie der neue Sektionssprecher Andreas Steinbauer (Steinbauer Immobilien GmbH) im Gespräch mit sensor sagt. Er und Michael Müller (Stilbruch United Designers) waren die treibenden Kräfte.
Beleuchtungs-Experten aus Berlin
Die Berliner Beleuchtungsspezialisten von Boehlke Lichtdesign haben die weihnachtliche Lichtpräsentation für Wiesbaden kreiert. Das Unternehmen ist maßgeblich verantwortlich für die Weihnachtsbeleuchtung in Berlin, etwa auf den berühmten Boulevards Unter den Linden und Kurfürstendamm und Schloss Bellevue.
Das Lichtinstallations-Konzept hatte Steinbauer dem verantwortlichen Bürgermeister und Wirtschaftsdezernenten Dr. Oliver Franz offiziell vorgestellt. Mit Erfolg: Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat laut Aussagen der Initiatoren „schnell und unbürokratisch“ und mit Unterstützung der Wiesbaden Congress und Marketing für die kommenden Adventswochen den gleichzeitig wichtigen und „schwierigen“ innerstädtischen Platz zur Illumination beauftragt.
Kirche und Obelisk werden angestrahlt
Auf dem Platz sollen der Obelisk und die Bonifatiuskirche, die auf Vermittlung von Marc Bouffier ihren „Segen“ gegeben hat, mit weihnachtlichen Motiven angestrahlt werden. Bäume und Buchsbaumhecken auf dem Platz und entlang des Platzes werden mit Lichtnestern illuminiert. Last but not least wird eine festliche Kutsche mit Gespann auf dem Platz stehen.
„Wir wollen damit auf diesem traumhaften Platz mit großem Potenzial ein Signal für den Einzelhandel und für die Bevölkerung in Wiesbaden in dieser schwierigen Zeit setzen“, so Steinbauer heute gegenüber sensor.
Die anfallenden Kosten will Steinbauer nicht öffentlich beziffern, übernommen werden sie von der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die praktische Umsetzung der Beleuchtung unterstützt der Wirtschaftsrat ehrenamtlich, ebenso weitere Wiesbadener Unternehmen wie das Hotel Oranien , Brillen Bouffier, Gurdulic & Knettenbrech , Brömer & Sohn , Stilbruch United Designers und Steinbauer Immobilien mit Personal und kostenfreien Leistungen rund um dieses für Wiesbaden einzigartige Projekt. „So hat der Luisenplatz noch nie ausgesehen“, verspricht Steinbauer. Gastronomische Angebote seien coronabedingt nicht möglich.
>>>>> Kommentar <<<<<<<
Klasse Sache das, was die Vorstandsherren des Wiesbadener CDU-Wirtschaftsrates da den Wiesbadener*innen zur Weihnachtszeit in schwierigen Zeiten bescheren wollen. Ein veritables Lichterfest, auch wenn sie es (noch) gar nicht so nennen. Jedes positive Signal, alles Schöne, kann in einer Zeit der Absagen, Verbote und Einschränkungen nur gut tun. Auch (in) Wiesbaden. Und wenn der Luisenplatz ab dem Nikolausabend so aussieht, wie die Initiatoren in Aussicht stellen, ist Verzauberung vorprogrammiert. Auch ohne Menschenansammlungen, die es natürlich nicht geben darf. Aber allein, in Kleingruppen, als Familie dürfen die Menschen kommen und schauen und staunen und genießen. Vielleicht gibt es dazu ja sogar doch einen Glühwein to go, sollten die am Platz ansässigen Gastronomen solche Angebote schaffen können und wollen. Aber auch das Flanieren pur sollte seine schöne Sache werden. Und leuchtende Kinderaugen wird es sicher geben.
Und auch wenn auch unsere Stadt von Auswärtigen kaum besucht werden kann in dieser Weihnachtszeit, kann dieser Luisenplatz weit über die Stadt hinaus nach außen strahlen. Instagram & Co lassen grüßen. So scheint diese Aktion wie ein buchstäblich leuchtendes Beispiel, was möglich ist, wenn man nur will, wenn man sich fokussiert auf das, was geht und nicht immer nur schaut, was nicht geht. Apropos: Wünschenswert wäre, wenn man gleich mal prüft, ob das hier über Weihnachten hinaus in den Januar hinein geht. Nicht nur ein Lockdown light lässt sich verlängern …
Was bei aller Begeisterung klar sein sollte: Eine solche Aufwertung des so schönen wie „schwierigen“ Platzes sollte nicht als Vorwand dienen, die Trinker- und Obdachlosenszene, die hier ein „Zuhause“ hat, zu verdrängen. Der Platz ist groß genug für Freud und Leid, erst recht im Angesicht einer großen Kirche. Und: Freude kann und soll man auch mit Menschen, mit denen es das Schicksal nicht gut gemeint hat, teilen. Übrigens nicht nur zur Weihnachtszeit.
Lieber Dirk,
danke für Deine Initiative, ein Lichtblick, den wir alle in diesen besonders schwierigen Zeiten sehr gebrauchen können!
Vielleicht lernen wir daraus, dass Zusammenhalt und das Füreinander für alle das Wichtigste im Leben sein sollten!
Wünsche uns allen eine friedliche, vor allem aber gesunde Zeit!
Liebe Brigitte. Es ist zwar nicht meine oder unsere Initiative, aber ein Lichtblick, über den wir gerne berichten, natürlich allemal. Für dich auch die besten Wünsche.
Das Gastwerk-Degenhardt Team steht bereit mit Glühwein!!
Ich verstehe nicht, warum man gerade in so einer schwierigen Zeit. besonders für die Veranstaltung Branche, nicht diesen Auftrag an einen oder mehrere ortsansässige Veranstaltungstechnik Firmen vergibt.
Z.b.die , die die ja für die für die Stadt kostenlose Beleuchtungen inszeniert haben
Oder die die im RMCC gerade für die Wiesbaden Kongress tätig sind.
Einfach wieder typisches Wiesbadener Verhalten….😡
Wundert aber nicht wenn man liest wer alles daran beteiligt ist
Bravo. I agree with you