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Nun offiziell: vhs-Direktor geht aus familiären Gründen – Bedauern und Dank für „konstruktiv-kritischen Geist“

sensor hatte es am Freitagabend exklusiv als Erstes berichtet, nun ist es offiziell: Der Direktor der Volkshochschule Wiesbaden (vhs), Dr. Philipp Salamon-Menger, wird Ende März die hessische Landeshauptstadt verlassen. Dies gab die Landeshauptstadt nun in einer Pressemitteilung bekannt. Es sind private Gründe, die den 41-Jährigen und seine Familie in den hohen Norden nach Kiel ziehen, wo er im Frühjahr eine neue Tätigkeit im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schleswig-Holstein aufnehmen wird. Kulturdezernent und vhs-Vorsitzender Axel Imholz bedauert diesen Schritt sehr, zeigt aber großes Verständnis für die Entscheidung des stadtweit geschätzten vhs-Direktors.

„Philipp Salamon-Menger hat in den vergangenen vier Jahren nicht nur die Volkshochschule vorbildlich geleitet, sondern hat sich als konstruktiv-kritischer Geist prägend in die Stadtgesellschaft eingebracht“, so Imholz: „Dass er nun zum Wohle seiner Töchter nach Kiel zieht und dort einer sicherlich reizvollen und spannenden Herausforderung entgegensieht, ist sehr bedauerlich für uns, aber eine Entscheidung zum Wohle seiner Familie. Das respektiere ich natürlich vollumfänglich.“

Dr. Salamon-Menger konnte sich 2016 gegen 48 weitere Bewerberinnen und Bewerber um die Stelle des Direktors durchsetzen. Seitdem wird er stadtweit, aber auch darüber hinaus, als wertvoller Ideengeber, Gesprächspartner und souveräner Kopf der vhs geschätzt. Als Mitglied des Wiesbadener Kulturbeirates bringt er seit 2018 seine Leidenschaft für Kultur und das stadtgesellschaftliche Miteinander auch in einem offiziellen städtischen Gremium ein.

„Seine Expertise und seine humorvoll ausdrucksstarke Art und Weise sich in den stadtgesellschaftlichen Diskurs einzubringen, wird uns fehlen. Ich wünsche ihm und seiner Familie für die weitere Zukunft von Herzen alles Gute und hoffe sehr, dass es ihn privat das ein ums andere Mal wieder nach Wiesbaden verschlägt“, so Axel Imholz.

Auch in den sozialen Medien löste die Nachricht vom Weggang Salamon-Mengers großes Bedauern aus. „Für mich ist es auch ganz bitter, meinen Lieblingsnachfolger, der in der kurzen Zeit soviel Großartiges für die vhs geleistet hat, zu verlieren“, schrieb etwa sein Amtsvorgänger Hartmut Boger, der zuvor die vhs Wiesbaden 25 Jahre lang geleitet hatte. Eine Kommentatorin meinte: „Oh Mann, jetzt wird´s hier langweilig.“

 „Es ist eine große Herausforderung, die Kulturentwicklung eines ganzen Bundeslands zu steuern“, sagte Salamon-Menger im Gespräch mit dem Wiesbadener Kurier zu seiner künftigen Aufgabe in Kiel – und zu der Stadt, die er hinter sich lässt: „Ich werde diese tolle Stadt vermissen. In der Kultur ist gerade richtig Dampf auf dem Kessel.“

Wunschtraum: vhs zentral auf dem Dern´schen Gelände

In der aktuellen sensor-Februar-Ausgabe ist Philipp Salamon-Menger Gesprächspartner im großen 2×5-Interview, für das auch das Porträtfoto oben entstand. In dem Gespräch formuliert er einen Wunsch, um desse Umsetzung sich nun gegebenenfalls andere kümmern müssten: „Ich finde, eine Volkshochschule gehört mitten ins Zentrum. Wenn ich mir ein Gebäude wünschen dürfte, würde ich es aufs Dern´sche Gelände setzen – es wäre offen, dort wären Begegnungsräume, Kunst und Musik. Das ist der Wunschtraum.“

vhs-Vorstand berät über Nachfolge

Der Vorstand der vhs Wiesbaden wird am Dienstag, 4. Februar, über den nun erforderlichen Ausschreibungsprozess beraten. Ziel ist eine schnellstmögliche Nachbesetzung der Position. An einer Interimslösung wird derzeit gearbeitet. (dif/Foto Arne Landwehr)