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Restaurant des Monats: Berggasthof Kellerskopf

Eines ist sicher: auf den Kellerskopf sind sie alle schon gepilgert, egal ob Uroma, Opa, Onkel oder Vater, ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder sogar den Skiern. Und das aus gutem Grund: 474m über Normalnull entschleunigt sich das Leben hier rapide. Alles, selbst die Geräuschkulisse, ist spürbar angenehmer als in der Hektik der Innenstadt. Natur, das dachte sich auch Rainer Emmel, als er 2008 den Berggasthof Kellerskopf übernahm, ist das große Plus der Location.

Keine Anwohner außer ein paar Wildschweinen,  vom 1880 eröffneten, inzwischen restaurierten und begehbaren Aussichtsturm ein malerischer Ausblick in den Taunus sowie die Rheinebene. Das ist Bergluft im Rhein-Main-Gebiet, fast schon Urlaub. Definitiv aber ist es Romantik, denn es überrascht kaum, dass der Kellerskopf eine äußerst beliebte, und dabei trotzdem sehr besondere, Anlaufstelle für Hochzeitspaare ist: im hauseigenen Standesamt kann man sich wortwörtlich „auf höchstem Niveau“ trauen lassen, für die anschließende Feierei muss man dann maximal den Raum wechseln.

Hüttengerichte passen zum Ambiente

Der Berggasthof ist darüber hinaus aber viel mehr als nur eine Eventlocation. Im Sommer lädt die riesige Terrasse zur Rast ein, während man im Winter drinnen einen gemütlichen Platz in den großzügigen Räumen findet. Dabei setzt man auf Bewährtes, auf viel heimische, hessische Küche, ergänzt durch mediterrane Einflüsse. Ein XXL-Restaurant ist nicht sein Ziel, vielmehr möchte Emmel sehr gutes Essen und Qualität bieten. Wild aus dem Taunus, Zander, bestes Steak, saisonale Schwerpunkte. Und, natürlich, das bedingt der Name schon: einige typische Hüttengerichte (absolute Spezialität: Schweizer Schlemmerpfanne mit Schupfnudeln und Schweinefilet), die vor allem dann erfreuen, wenn man im manchmal grauen Wiesbadener Dezember den Aufstieg zum Kellerskopf antritt.

 

Emmel  ist dabei mit ganzem Herzen Wirt, immer mittendrin. Für ihn zählt, dass die Gäste zufrieden sein Haus verlassen: Kommt man „uff de’ Kellerskopp“, soll man entspannen, nach Belieben verweilen können. Ohne Eile wird sich Zeit genommen für den Gast, man fühlt sich wohl, nicht abgefertigt. Ein kurzes persönliches Gespräch hier, eine Anekdote da, es wird gerne und viel gelacht. Am Ende bleibt das „herzlich Willkommen“ zu Beginn keine leere Versprechung und man verabschiedet sich mit genau jenem Gefühl, das eintritt, wenn der Urlaub mal wieder zu kurz war.

Text Jan Gorbauch (www.dreifachfleisch.de). Fotos Frank Meißner

Berggasthof Kellerskopf

Kellerskopf 1, 65207 Wiesbaden, Telefon: 06127-4926 www.kellerskopf.de

Öffnungszeiten ganzjährig: Mi., Do. und Fr.: ab 17.00 Uhr, Sa., So. + Feiertags ab 11.30 Uhr.

Rezept

Schweizer Schlemmerpfanne „Kellerskopf Art“

Zutaten für 4 Personen:

Für Lende: 2 Schweinelenden, 200g Bacon, 200g Emmentaler, 100ml Sahne, Holzspieße

Für die Schupfnudeln: 500g Kartoffeln (mehlig kochend), 150g Mehl, 2 Ei, Salz, Muskatnuss

Für die Bratensauce: Suppenfleisch zum Auskochen (kein Geflügel), 1 Bund Suppengemüse, 1 Zwiebel, 2 EL Tomatenmark, 200ml Rotwein, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Suppenfleisch in gleiche Stücke schneiden, im Topf mit Öl anbraten, Tomatenmark und kleingewürfeltes Gemüse dazugeben, Farbe nehmen lassen und mit Rotwein ablöschen, mit Wasser auffüllen, würzen und 2 Stunden kochen lassen.

Silberhaut von der Lende trennen, das Fleisch dann in 12 gleiche Teile schneiden, jedes Stück mit Bacon umwickeln und jeweils 3 Stück auf einen Spieß stecken. Backofen auf 180°C vorheizen.

Die Kartoffeln kochen, durch eine Presse geben, mit Gewürzen und Eiern zu einem glatten Teig kneten, daraus fingerlange Röllchen formen und diese in 2L kochendes Salzwasser geben, etwa 5 Minuten ziehen lassen bis sie oben schwimmen, dann in einem Pfännchen warm halten.

Brühe passieren und auf 2/3 einkochen lassen, Spieße von beiden Seiten anbraten und Farbe nehmen lassen, in Alufolie packen und im vorgeheizten Ofen ca. 10 Minuten ziehen lassen, dann in das Pfännchen legen und Spieße entfernen, mit der reduzierten Sauce übergießen, Käsescheiben darauflegen, etwas Sahne darüber geben und vor dem Servieren kurz zum Überbacken in den Ofen geben.