Rhein-Main ist der Fokus beim heute offiziell startenden Frankfurter Lichter Filmfest. Klingt nach einer Beschränkung, bringt aber Kino aus aller Welt auf die Leinwand. In diesem Jahr erstmals auch – präsentiert von sensor – auf die des Walhalla Bambi Kinos. Im Frankfurter Metropolis-Kino läuft heute um 20 Uhr der Eröffnungsfilm „Gimme The Loot“ (Szenenfoto) als Deutschlandpremiere. Sophia und Malcom sind die nächsten großen Sterne am Graffitihimmel – nur weiß das leider keiner. Adam Leon liefert mit „Gimme the Loot“ eine unterhaltsame und urkomische Komödie, die vor allem durch seine beiden sympathischen Helden getragen wird, aber zu jeder Zeit auch den öffentlichen Raum New Yorks, als wahres Zuhause der Charaktere, thematisiert.
Rhein-Main-Bezug kann so vieles sein. Der Schauplatz eines Films, na klar. Aber auch die Herkunft der Akteure, der Sitz der Produktionsfirma oder auch die Quelle der Fördergelder. Und mit all diesen möglichen Blickwinkeln macht der Fokus auf Rhein-Main plötzlich spannendes und aufregendes Kino aus, ja wirklich, aller Welt möglich. Auch bei den beiden Programmen, die Lichter – das Filmfestival, das hohen und durchdachten inhaltlichen Anspruch mit angenehmer Lässigkeit vereint und bei dem auch Diskurs und Party feste Plätze haben – bei seinem Wiesbaden-Ausflug ins Walhalla Bambi Kino bringt.
„Drachenmädchen“ ist eine Dokumentation über drei Mädchen, die im chinesischen Kampfkloster „Shaolin Tagou“ leben. Der 1973 in Brüssel geborene Regisseur Inigo Westmeier hat sein Büro in Kronberg, also in Rhein-Main. Das in seinem Film (24. März, 18 Uhr) vorgestellte Institut zählt mit über 26.000 Schülerinnen und Schülern zu den größten Kung-Fu-Schulen des Landes. Der Alltag der Mädchen ist von Zwängen und Anpassung an überaus strenge Vorschriften geprägt. Obwohl sie zu Kampfmaschinen erzogen und ausgebildet werden, so bleiben sie innerlich doch Kinder. Die neunjährige Xin Chenxi, die nun zum Eliteteam gehört, dachte, in der Kung-Fu-Schule würde man das Fliegen lernen. ChenXi ist 15 Jahre alt und hat ihre Eltern seit ihrem zweiten Lebensjahr nicht mehr gesehen. Die Älteste der dreien ist Huang aus Shanghai, ein 17 Jahre altes Mädchen, hat das Leben in der Schule gehasst und will nie wieder dorthin zurück.
Sehnsucht nach der Stadt
Das Schwerpunktthema der internationalen Filmreihe bei „Lichter“ ist in diesem Jahr „Stadt“. Das Festival zeigt Filme, die urbane Orte ins Bild nehmen und sich mit der neuen Sehnsucht nach der Stadt und den Schattenseiten des urbanen Raum auseinandersetzen Im Walhalla läuft zu diesem Thema ein etwa 90-minütiges Kurzfilmprogramm (22. März, 20 Uhr) mit internationalen Beiträgen, unter anderem mit „La regle a trois“ von Louis Garell (die dritte Regiearbeit des Schauspielers, berühmt wurde er durch seinen Auftritt in Bernardo Bertoluccis „Die Träumer“) und „Hotel Pennsylvania“ von Marc Wilking.
Zwei spannende Programme also bringt „Lichter“ in unsere Stadt. „Zuhause“ in Frankfurt läuft vom 19. bis 24. März natürlich noch viel mehr, für das sich der Weg aus der Landeshauptstadt in die Mainmetropole lohnt. Im Wettbewerb geht zum Beispiel „Am Himmel der Tag“ ins Rennen, sensor-Leser kennen die Produzentin Iris Sommerlatte vom großen 2×5-Interview in unserer letzten Ausgabe und wissen, dass Teile des Films in Wiesbaden gedreht wurden.