Interview & Foto: Dirk Fellinghauer.
Was machst du in Wiesbaden?
Ich wurde zum Deutschen Fernsehkrimi-Festival eingeladen, um hier den Film „Auf kurze Distanz“ vorzustellen. Ich bin sehr überrascht ob der Wärme und der familiären Stimmung hier.
Der Film lief in einer Schulvorstellung. Macht es dir Spaß, gerade mit Jugendlichen über deine Arbeit zu diskutieren?
Total. Sie sehen anders, fragen anders. Man weiß bei ihnen nie, welche Fragen kommen.
Glückwunsch zum Preis als bester Darsteller hier beim Festival. Und Glückwunsch zur Goldenen Kamera – wo steht der Preis jetzt?
Bei meiner Mama. Alle Preise sind bei meiner Mutter. Ich fände das komisch, wenn die bei mir zuhause rumstehen würden, wenn man Besuch bekommt.
Deine Mutter ist 1992 mit dir als Säugling aus Bosnien nach Deutschland geflüchtet. Wie empfindest du heute den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland?
Wir wurden damals besser behandelt. Was mich am meisten stört: dass nicht an allererster Stelle die Sympathie steht, dass man nicht nach allem, was Flüchtlinge erleiden mussten, zuallererst sagt: Es ist so krass, was die passiert ist. Die Basis von allem muss Empathie und Menschlichkeit sein. Das vermisse ich. Ich will auch Vorbild sein für Flüchtlinge und zeigen, man kann es schaffen. Wenn man die Menschen mit offenen Armen und Herzen empfängt, dann kann aus ihnen was werden.
Wo bist du in Berlin unterwegs, wenn du gerade nicht vor einer Kamera stehst?
Am liebsten bei Freunden oder bei mir zuhause in Friedrichshain. Ich bin sehr geräuschempfindlich, deshalb sind Partys oder Clubs nicht so meins. Ich rede und philosophiere lieber ganz in Ruhe.
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