Von Laura Ehlenberger. Fotos Veranstalter.
WILHELMSTR1
Mitten im Sommer, mitten in der Urlaubszeit, mitten im Loch – von wegen! Wiesbaden befindet sich inmitten bunter Festivals. Das gute alte Rheingau Musik Festival etwa wartet heute mit einem äußerst frischen Höhepunkt auf: sensor präsentiert den sensationellen Francesco Tristano (Foto) mit alten Werken und modernen Sounds im Schlachthof. Das sollte und muss sich keiner entgehen lassen: Es gibt noch Karten für Kurzentschlossene an der Abendkasse. Wir befinden uns zudem inmitten des krönenden Abschlusses eines weiteren, äußerst unterhaltsamen Improsommers sowie eines „filmreifen“ 20. Jubiläumsfestes. Hierzu schmeißen die Bilderwerfer eine besondere Fortsetzung auf die Leinwand, bevor es dann leider und zum Glück heißt „Auf WIEDERsehen“ – bis zum nächsten Sommer. Aber noch sind wir inmitten des Gegenwärtigen, die Tage sind lang, der Himmel hell und das ist schön!
FREITAG
Heimspiel Knyphausen 2017: Die schlechte Nachricht: die Haupt-Festivaltage unter anderem mit The Notwist, Element of Crime und Hausherr Gisbert zu Knyphausen himself sind ausverkauft. Die gute Nachricht: Für den ganz sicher auch äußerst netten Heimspiel-Frühschoppen mit Judith Holofernes und Torpos & The Art Directors am Sonntagvormittag gibt es noch Karten.
Meere und Ozeane: Im Juli läuft an Bord der „MS Wissenschaft“ eine Mitmach-Ausstellung. Dazu legt das Schiff auch in Biebrich an. Besucher werden auf Forschungsexpedition mitgenommen: Sie tauchen ein in eine geheimnisvolle Welt, erkunden Lebensräume und bekommen Einblick in die Forschung. Die Ausstellung – vom 21. bis 24. Juli, jeweils von 10 bis 18.30 Uhr – zeigt, welche Bedeutung die Weltmeere für das Klima haben…!
Jennifer Neville / Proxy: Mit ihrer Videoinstallation hinterfragt Jen Neville die Paradigmen digitaler Beziehungen und Interaktionen. Proxy untersucht den Stellenwert medialer Selbstentfaltung und stellt das Mobilitätsversprechen zeitgenössischer Technologien infrage. Zu sehen gibt es das bis Sonntag im Nassauischen Kunstverein.
Über die Deponie: Bei dieser Führung – ab 14 Uhr – können interessierte Wiesbadener das Gelände der städtischen Deponie Dyckerhoffbruch zu erkunden.
Straßenfest am Wäschbachstrand: Das 30-jährige Jubiläumsstraßenfest in Erbenheim startet um 18 Uhr. An zwei Abenden wird der Wäschbachstrand einladend hergerichtet und Jung wie Alt können sich in sommerlichem Ambiente unterhalten lassen.
Kommunikationsdesign-Rundgang und Party: „Drang Strenge Muse”: Das ist zum einen ein Anagramm aus dem Wort Semesterrundgang und zugleich auch der tatsächliche Titel des Semesterrundgangs des Studiengangs Kommunikationsdesign. Bis zum 23. Juli zeigen die jungen Kreativen der Hochschule RheinMain im Nassauischen Kunstverein NKV ihre herausragenden Abschlussarbeiten und ausgewählte Highlights des laufenden Semesters, darunter auch filmische Arbeiten. Diese werden in der benachbarten Kirche St. Augustine of Canterbury zu sehen sein. Zur Vernissage der Ausstellung sind heute um 19 Uhr alle in den NKV auf der Wilhelmstraße geladen. Die Abschlussprojekte werden zudem auch auf der Website “Werkschau Wiesbaden” dokumentiert. Ein Blick hinein lohnt! Und am Freitagabend lohnt sich der Weg in die Kreativfabrik: ab 23 Uhr steigt dort die Rasend gegen Sturm – Afterparty.
7. Media Showroom Night: Bei der Showroom Night des Studiengangs „Media: Conception & Production“ sind ab 18 Uhr aktuelle Studienarbeiten auf dem Campus Unter den Eichen zu sehen: Ein Querschnitt von den Musikvideos des ersten Semesters, über die kreativen Art-Remakes und TV-Opener des dritten Semesters, bis zu neuen Studiosendungen aus dem vierten Semester und praktischen Abschlussarbeiten. Es kann zudem ein Blick in die Produktionsmöglichkeiten geworfen werden. Und die „Best of“-Show wird über die Facebookseite des Studiengangs live übertragen.
Sein oder online: Digital, global, optimal! Vom Dilemma des maximal effizienten Lebens. Dies alles in einer einzigartigen Mischung aus Kabarett, Theater, Musik und mehr gibt es um 20 Uhr bei den Kammerspielen auf Augen und Ohren.
Kopfhörer-Open-Air-Kino: Die Evangelische Jugendkirche lädt an vier Freitagabenden zum Kopfhörer-Open-Air-Kino ein. Start ist um 20 Uhr – Filmbeginn gegen 22 Uhr. Auf der Wiese vor der Oranier-Gedächtnis-Kirche in Biebrich werden Liegestühle aufgebaut und eine 20 Quadratmeter große Kinoleinwand errichtet sein. Der Ton des Films wird über Funkkopfhörer gesendet. Angekündigt sind große Kinoerfolge aus dem vergangenen Jahr!
Spiegelungen: Alpenländische Blasmusik zeitgenössisch veredelt: Ohne Berührungsängste verbindet „Federspiel“ heimische Volksmusik und weltmusikalische Elemente. Markenzeichen des siebenköpfigen Bläserensembles sind Eigenkompositionen, die Bezug auf die musikalischen und biographischen Wurzeln der sieben Musiker nehmen und so das Spannungsfeld aus Tradition und Moderne ausreizen. In ihrem neuen Programm „Spiegelungen“ bearbeiten die Musiker Melodien ihrer Heimat, improvisieren darüber und lassen sie in ihrem ganz spezifischen Sound neu erklingen – um 20 Uhr im Rettershof in Kelkheim.
Improtheater Sommer: Um 20 Uhr gibt es auf dem Neroberg die „Allstar Improshow“ zu erleben – und um 22.30 Uhr wandern die Künstler wieder einmal gekonnt, modern und humorvoll „Auf Shakespeares Spuren“!
Francesco Tristano: Die klassische Musik sei tot, behauptete er einmal in einem Interview, auf dem Podium aber beweist er Gegenteiliges. Francesco Tristano ist einer der eigenwilligsten Pianisten der jüngeren Generation. Barockmusik und komponierte elektronische Musik vertragen sich bestens für den Luxemburger, der sich im Konzertsaal ebenso wie im Club zuhause fühlt – zuhause fühlen, das wird er sich doch wohl hoffentlich um 20 Uhr im Schlachthof! Dort schleudert er uns so energiegeladen wie virtuos durch musikalische Welten und bringt und zum Tanzen – zu Werken von Bach und zu eigenen Werken, solo und zusammen mit Geneva Camerata. sensor präsentiert das Ereignis dieses Rheingau Musik Festivals, Karten gibt es noch an der Abendkasse.
Sitar-Benefizkonzert: „Siddhartha“ der Deutsch-nepalesische Freundeskreis Wiesbaden e. V. organisiert im Schloss Freudenberg ein Sitar Benefizkonzert. Ab 19 Uhr spielt Satendra Bir Singh Tuladhar aus Kathmandu. Es gibt an diesm Abend eine typische nepalesische Spezialität zu Essen: „Momo“ mit nepalesischen Chutney.
Open Air Filmfest: Das läuft noch an diesem Wochenende in den Reisinger Anlagen! Um 21 Uhr wird „Das brandneue Testament” gezeigt. Gott ist ein Bürger Belgiens und führt ein ganz normales, ziviles Leben mit Frau und Kind. Und so normal wie sein Leben sind auch seine familiären Probleme: Er hat Zoff mit Tochter Ea…
Semester Ending Party: Auch wenn die meisten der Prüfungen erst noch anstehen und viele erst jetzt panisch mit dem Lernen beginnen, wird es trotzdem Zeit schon mal die Feierei im Anschluss zu planen. Ab 22.30 Uhr lässt die Wiesbaden Business School ihren Worten im Kulturpalast Taten folgen!
Rasend gegen Sturm: Eine Wand aus Musik, treibend, rasend. Die „Strenge“ kann im Kunstverein bleiben. „Drang“, „Muse“, das ist gut. Für einen guten Sound ist also gesorgt – und so verwandelt sich die die Kreativfabrik ab 23 Uhr in eine anspruchsvolle Spielwiese für das Kreativvolk.
5 Elements: Die Partyreihe im Wohnzimmer geht um 23 Uhr in die nächste Runde!
SAMSTAG
WilhelmsIX-Eigentumswohnungs-Vertriebsstart: Wer auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist und sich dafür eine exklusive Adresse wünscht und dann noch das nötige Kleingeld hat, ist hier richtig: „Ein stilvolles Zuhause für jedes Lebenslage“ wird von „Instone Real Estate“ und „OFB“ – ja, bei diesen drei Buchstaben schrillen bei manchen in Wiesbaden manche Glocken … – für die Eigentumswohnungen versprochen, die auf dem Areal an der Wilhelmstraße enstehen, wo im Moment noch der berühmte „Giraffenkäfig“ steht. Der Infopavillon an der Ecke Frankfurter/Bierstadter Straße öffnet erstmals an diesem Wochenende zum Vertriebsstart – Samstag und Sonntag, 12 bis 18 Uhr. Erste Eindrücke auch auf www.wilhelms9.de
Brahms-Wanderung: Der Komponist war ein großer Naturfreund und liebte landschaftlich schöne Gegenden. Die Wanderung ab 14 Uhr von der Brahms-Villa aus folgt seinen Spuren in die Umgebung Wiesbadens, wo er die sogenannte „Wiesbadener Sinfonie“ schuf.
Hofmusik im Luisenhof: Die gibt es ab 16 Uhr mit Jules & the Handsome: Für einen kleinen Vorgeschmack, einfach mal – hier – vorab reinhören – und dann natürlich dennoch vorbeikommen.
Das Alphabet der Anna Depenbusch: Anna Depenbusch ist eine poetische Geschichtenerzählerin und Meisterin der Brüche. Ihre Lieder handeln von den Besonderheiten des Alltags, vom Leben und der Liebe in allen Facetten. Sie formt Geschichten aus Wahrheiten, Phantasie und Ironie. Sie schlüpft in die Rolle der Verliebten, der Verletzten, der Träumerin und der Beobachterin. Sie flüstert und pfeift, sie streichelt, bebt, spottet und berührt. Die Besucher des Weinguts J. Neus in Ingelheim dürfen sich ab 19 Uhr auf neue Songs und charmante Unterhaltung freuen!
Improtheater Sommer: Die letzte Gelegenheit die talentierten Improschauspieler live in Aktion auf dem Neroberg zu erleben, davor gibt es um 18.30 Uhr noch Musik von Flo&Chris und ab 20 Uhr startet dann „Champignon – Das Finale“, bevor es weiter zur großen Fete geht!
Meistersonaten: Zwei wahrlich meisterhafte Sonaten stehen in diesem Konzert auf dem Programm, bei dem die für ihre Darstellung sensibler Klangwelten berühmte Pianistin Yulianna Avdeeva um 20 Uhr im Kurhaus auftritt. Zu hören gibt es eine von Beethovens Klaviersonaten – und der zweite Teil des Abends ist Franz Liszt gewidmet.
Dool / The Wiring: Dool aus der herrlichen Industriestadt Rotterdam genießen in gewissen Kreisen den Ruf einer All-Stars-Combo. Ganz zu recht. Sie hören dabei auf einen sehr dynamischen, gepflegt-aggressiven Dark Rock, Classic Hard Rock, Gothic-Pop und Psych-Metal. Den Abend – um 20 Uhr in der Kreativfabrik – eröffnen jedoch The Wiring.
Sein oder online: Digital, global, optimal! Vom Dilemma des maximal effizienten Lebens. Dies alles in einer einzigartigen Mischung aus Kabarett, Theater, Musik und mehr gibt es erneut um 20 Uhr bei den Kammerspielen auf die Ohren und Augen…
Open Air Filmfest: Das 20. Filmfest neigt sich seinem Ende zu! Seinen krönenden Abschluss findet es um 21 Uhr mit diesem Leindwandwerk „T2 Trainspotting”. Es ist die Fortsetzung des Kultfilms „Trainspotting“ von Danny Boyle, die wieder auf einem Irvine-Welsh-Roman basiert – Der Roman spielt zehn Jahre nach „Trainspotting“ und statt mit Drogen beschäftigt sich die Ex-Clique um Renton mit dem Pornogeschäft.
La Bumm: Bye, Bye Improsommer 2017! Und weil das Glühen in den Augen und der Pulsschlag dieser Nacht nicht einfach verglimmen soll, geht es nach einer aufregenden letzten Show – um 23 Uhr – zum Abschiednehmen in den Kulturpalast. Hier können die Tränen getrocknet werden!
5 Elements: Auch am Samstag ist ab 23 Uhr gut was los im Wohnzimmer der Stadt!
SONNTAG
Jazz im Hof: Beim Mareeya Jazz Quartett ist darauf Verlass, dass die Musik ganz heftig ins „Swingen“ gerät! Die vier Musiker leben in dieser Formation ihre Vorliebe für den pulsierenden, nach vorne treibenden Swing und Straight ahead Jazz aus, mit Ausflügen Richtung Soul und R’n‘B. Beim Jazz im Hof sind sie ab 11 Uhr am Start.
Peter und der Wolf: Ganze Generationen verbinden mit Sergei Prokofjews „Peter und der Wolf“ ihre erste Begegnung mit der Welt der klassischen Musik: das Märchen um den kleinen Peter und seinen Großvater. Juri Tetzlaff, bekannt als quirliger Kika-Moderator, hat sich den Text von Prokofjew vorgeknöpft und daraus eine zeitgemäße Fassung erarbeitet – und die gibt es bei Rheingau Musik Festival um 11 Uhr (und 16 Uhr) auf Burg Eltville zu erleben!
Next Generation: Welche Künstlerpersönlichkeiten an den Konservatorien von Moskau und Sankt Petersburg ihre Reife erlangen, zeigt eine der erfolgreichsten Reihen des Rheingau Musik Festivals. Stupende Fingerfertigkeiten betrachten die vier jungen Pianisten, die sich beim Festival mit anspruchsvollstem Repertoire vorstellen, dabei „nur“ mehr als das solide Fundament – die individuelle Gestaltung, das eigentliche Musizieren fängt dort erst an. Die Besucher können um 11 Uhr auf Schloss Johannisberg die Stars von morgen erleben…
Dambachtal, Rosselstraße und Schöne Aussicht: Dort, wo im alten Wiesbaden die Geisen und Kühe geweidet wurden, befindet sich eines der elegantesten Villenviertel der Stadt. Die Landhäuser und Villen im Dambachtal, in der Rosselstraße und an der Schönen Aussicht zeigen eindrücklich die Entwicklung des Villenbaus von der nassauischen Zeit bis ins 20. Jahrhundert. Die Tour startet um 15 Uhr in der Kapellenstraße.
Seepogo: Die Mitglieder des Kulturvereins Lago Alfredo e.V. öffnen nunmehr zum sechsten Mal um 17 Uhr die Tore am gleichnamigen See in der Selterser Taunus-Gemeinde, den sie zum „Rockerholungsgebiet“ umwandeln. Auch bei Musikliebhabern außerhalb des Landkreises kommt das Seepogo gut an. Der Grund dafür ist neben den fairen Preisen für Getränke und Essen vor allem das Lineup, das von Jahr zu Jahr internationaler und umfangreicher wird und diesmal mit neun Bands aufwartet. Ganz besonders stolz sind die Macher dieses Jahr auf ihr drei Headliner, Teenage Bottlerocket und Pears aus den USA sowie Smile and Burn aus Berlin.
BartolomeyBittmann: Es ist eine musikalische Reise durch die verschiedensten klanglichen Umgebungen, die BartolomeyBittmann in ihren Konzerten unternehmen: Mit ihrem in der klassischen Musiktradition verankerten Instrumentarium – Cello, Violine und Mandola – begeben sich die beiden Individualisten auf einen Weg abseits des Herkömmlichen: Sie öffnen die Klassik und kreuzen diese mit Elementen des Rock, Jazz, Folk und der Kammermusik. Eingängig ist ihre Musik, dabei enorm spannend und vor allem mit unbändiger Spiellust und explosiver Energie präsentiert: Matthias Bartolomey und Klemens Bittmann sind um 18.30 Uhr zu Gast auf Burg Schwarzenstein in Geisenheim.
La Faraona: Lily Vazquez aus Cuba absolvierte dort ihre Ausbildung als Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin. Und um 21 Uhr heizt sie mit ihrem Können das Wohnzimmer ein.
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Das heutige Konzert mit BartolomeyBittmann ist laut Veranstalter (Rheingau Musik Festival) ein „Konzert mit Galadiner“: Karten zu 126.- Euro (Konzert: 38 und Diner 88 Euro). Ob diese Infos im Sensorkalender stehen, weiß ich nicht, wäre aber sicher wichtig gewesen. Oder spielt Geld hier keine Rolex?
Annette Bänsch-Richter-Hansen