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Wirbel um „Amt für Vielfalt und Wertschätzung“ – Was hinter neuer Wiesbadener „Kreativbehörde“ steckt

Von Dirk Fellinghauer.

Fotos eines Noch-Leerstandes in der Wiesbadener Fußgängerzone mit der Ankündigung „Amt für Vielfalt und Wertschätzung – Eröffnung 29.11.24“ machen die Runde in den sozialen Medien – und werden fleißig – und in größter Aufregung – kommentiert und diskutiert. Ein Renner ist die Frage, warum es überhaupt noch ein neues Amt brauche und vor allem, was kosten soll und ob es nichts Wichtigeres gebe. Nicht fehlen dürfen auch Kommentare à la „in anderen Ländern kümmert man sich erstmal um seine eigenen Leute und kommt nicht auf solche Ideen“. Ruhig Blut, kann man den sich reflexartig Empörenden zurufen, und ganz in Ruhe erklären, was – und wer – dahintersteckt.

„Es handelt sich um eine private und nicht um eine städtische Initiative. Es gibt kein städtisches `Amt für Vielfalt und Wertschätzung´“, ließ Rathaus-Sprecher Sebastian Wenzel heute auf sensor-Anfrage wissen.

„Let´s rock Wiesbaden“

Und nun haben sich auch die Initiatoren selbst gemeldet. „Als Initiative, die die städtische DNA genau kennt“, eröffnet Wir.Jetzt.Wiesbaden das neue „Amt für Vielfalt und Wertschätzung“. Den Startschuss setzte sie am vergangenen Freitag. Mitglieder beklebten einen leerstehenden Lost Place mitten im Herzen Wiesbadens – das ehemalige Karstadt Sports/Sport Scheck-Gebäude in der Langgasse – und präsentierten den Bürgerinnen und Bürgern damit ausdrucksstark und über große Entfernung sichtbar die neue
„Kreativbehörde“. Um Gehör zu finden, drückt der Soundtrack der Teilhabe „Let’s rock Wiesbaden“ das Engagement musikalisch aus:  „Bands sind herzlich zum Performen eingeladen!“

Von Wiesbadenern für Wiesbadener: Die Initiative

Wir.Jetzt.Wiesbaden hat sich nach eigenen Angaben gegründet, um das Gemeinschaftsgefühl der Einwohner zu vertiefen, Ehrenamt zu fördern und Demokratie zu stärken. Sie geht auf die Initiative der heimischen, auf den Bereich Veranstaltungen spezialisierten Unternehmensgruppe Audience GmbH & Co. KG zurück. Mit Joachim Bruchhäuser fungiert ein vertrauter Name im Wiesbaden- und im Branchengeschehen als treibende Kraft hinter dem Vorhaben.

Kollektivität braucht Raum – Ein neues „Amt“ für die Landeshauptstadt

Unter dem Motto „Wertschätzung leben, Vielfalt feiern“ setzt sich die Initiative zum Ziel, „neue Formen städtischer Kollektivität zu finden, die soziale Impulse setzen und die Stadt entfalten.“ Dazu brauche sie Platz – den sie in leerstehenden Gebäuden findet. Mit kreativen Konzepten wie regionalen Märkten, Kunstinstallationen, Festen, Kinderaktionen, Konzerten, Sportevents oder Interim-Restaurants will sie Lost Places neues Leben einhauchen: „Der temporäre Nutzen wertet die Innenstadt auf und schafft ein Gefühl von Gemeinschaft.“  

Im neuen „Amt“ wird „ein Monat Innenstadtbelebung“ angekündigt, unter anderem durch „Wertschätzung ausdrücken per Einladung in eine zauberhafte Dinnershow“ oder „Wiesbaden on Wheels – Spaß und Gleiten mal umweltbewusst“.

Gemeinsam stark

Ob als Ermöglicher eines Veranstaltungstages, Ticketkäufer für Events, Sponsor, Gast, Ideengeber oder Zeitspender – Wir.Jetzt.Wiesbaden freut sich über engagierte Partner, „die ihre Stadt lieben und sie aktiv weiterentwickeln wollen“. Wer mitmachen möchte, melde sich unter mail@wir-jetzt-wiesbaden.de oder folge dem Instagramaccount.

Mehr zu den bereits geplanten Vorhaben und Möglichkeiten, sich selbst einzubringen, gibt es auch auf der Homepage  wir.jetzt.wiesbaden

Über die Initiatoren
Der Wiesbadener Unternehmensverbund Audience widmet sich den zahlreichen Facetten des Bereichs Veranstaltungen. Zu den Verbundpartnern gehört unter anderem die 1982 in Wiesbaden gegründete Schoko Pro GmbH. Sie konzipiert, plant und realisiert Live-Erlebnisse mit Standorten in Wiesbaden, Berlin und München. Ein weiteres Gruppenmitglied ist die aus einer Künstleragentur hervorgegangene Agentur für Livekommunikation Circ GmbH, ebenfalls mit Sitz in Wiesbaden.

4 responses to “Wirbel um „Amt für Vielfalt und Wertschätzung“ – Was hinter neuer Wiesbadener „Kreativbehörde“ steckt

  1. Eine wunderbarer Anstoß
    Jetzt heißt es mit anzupacken und die heruntergekommene Innenstadt wieder mit tollen Projekten zu beleben und wieder ein attraktives Stadtleben zu verwirklichen.
    Vielen Dank für eure Arbeit.
    Wir bleiben dran.

  2. Immer wenn ich durch Wiesbadens Innenstadt gehe macht es mich traurig. Soviel Leerstand, so viele Handyshops. Mehr Abwechslung täte der Innenstadt gut. Ich kann diese Idee nur unterstützen.

  3. IDEE; BÄLLEBAD UND JONGLAGE-WORKSHOP FÜR 2 – 12JÄHRIGE MIT TRAINER/IN, DAMIT IM DEZEMBER DIE ELTERN (IM EINKAUFS-STRESS) IHRE KIDDIES GUT VERSORGT WISSEN.
    TRINKGELD/KAKAOTÜTEN WILLKOMMEN :-)!

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