Von Maximilian Wegener. Fotos Veranstalter.
Musikfreunde kommen an diesem Wochenende voll auf ihre Kosten – mit dem Wiesbadener syrischen Pianisten Aeham Ahmad, dem deutsch-israelischen Ensemble Arava, der „The Doors“ Tribute Band „Stoned Immaculate“ und den diversen Interpreten des Beyond Jazz Festival (Foto links, das vollbesetzte Kulturforum im letzten Jahr) gibt es eine hochkarätige Auswahl an Konzerten für fast jeden Musikgeschmack. Wer lieber tanzen möchte, kommt in der Wartburg auf seine Kosten – mit Bumms! Sportfans können beim Bundesfinale des Bogensports mitfiebern oder die Läufer beim Berglauf des Olympia Wiesbaden e.V. anfeuern – oder gleich selbst mitlaufen. Nicht zuletzt ist das Diskussions-Format „Der visionäre Frühschoppen“ mit sensor-Chefredakteur Dirk Fellinghauer wieder am Start und geht diesmal der Frage nach: „Was hält Wiesbaden zusammen?“ Die Ansage zum Sonntagvormittag-Talk: „Hier kommt Wiesbaden auf den Punkt!”
FREITAG
ReWoBau/ e-Mobilität Messe im RMCC. Die ReWoBau (Renovieren, Wohnen, Bauen) ist ein Klassiker, der nach Wiesbaden zurückkehrt. Die e-Mobilität Messe ist ein Novum und feiert Premiere, beide passen bestens zusammen und finden deshalb parallel im RMCC statt. Heute, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
Beyond Jazz Festival im Kulturforum. Das Festival-Format JUST MUSIC ’19 bringt mit seiner vierzehnten Ausgabe erneut zeitgenössischen Jazz und seine Randgebiete nach Wiesbaden in den Fokus. Kreative Musik, die keine Scheuklappen kennt und sich nicht um YouTube-Klicks kümmert. Los geht es am Freitag ab 19.30 Uhr im Kulturforum mit dem Trio Oberg/Fonda/Martínez, dem Duo Duthoit/Hautzinger und der Dreier-Combo „Radian“. Am Samstag geht es dann zur gleichen Zeit weiter mit „Philipp Groppers Philm“, Nicola Hein Solo und “Jan Klare 2000″. Die Caligari Filmbühne zeigt begleitend dazu am Samstag um 17.30 Uhr den Dokumentarfilm „Sunny’s Time Now“ über den Jazz-Schlagzeuger Sunny Murray.
Aeham Ahmad im Theater im Pariser Hof. Aeham Ahmad wurde 1988 in Yarmouk geboren, einem Vorort von Damaskus. Früh förderte sein blinder Vater sein musikalisches Talent. Mit vier Jahren begann Aeham, Keyboard zu spielen, mit sieben erhielt er Klavierunterricht im renommierten Arabischen Institut in Damaskus. Später studierte er Musikpädagogik in Homs. Während des Krieges verletzte ein Granatsplitter die Finger seiner rechten Hand. Ab Sommer 2013 war Yarmouk vollständig abgeriegelt, mehr als 100 Menschen verhungerten. Damit wollte sich Aeham nicht abfinden. Er lud sein altes Ukraina-Klavier auf einen Rollwagen und spielte in den Ruinen, um gegen den Hunger zu protestieren und den Menschen in seinem Viertel Hoffnung zu geben. Bis im April 2015 der IS das Viertel unter seine Kontrolle brachte – und Aehams Klavier vor seinen Augen verbrannten. Um 19.30 Uhr.
„Poetry Jam“ im Café Tschillma. Die Poetin und Kleinkünstlerin Daniela Daub lädt ein zur fünften Ausgabe der Lesereihe „Tschillma Poetry Jam“. Es wird kurzweilig und langatmig, heiß und fettig, abgründig und abgedreht. Ein buntgemischter literarischer Abend in „ge-tschillter“. Diesmal dabei: Renata Kakol beschreibt Facetten des urbanen Lebens und die verborgenen Tiefen und Höhen des Alltags in Gedichten, literarischen Notizen und Geschichten. Friederike Overweg (Figurenspielerin, mobile Köchin und Schattenbeauftragte) serviert lebensphilosophische Lyrik und Kurzprosa, geraspelt, gefeilt, geschliffen, gedünstet, gesotten und gebraten – heiß und lauthals direkt aus der gut ausgerüsteten Seelenküche. Und Stephan Flommersfeld sucht, die Landschaft durchstreifend, Gefährten, kommt auf den Hund, leiht einem Indianer seine Brille und wird schließlich, von einer schwarzen Ente zersägt, in einem gelben Koffer davongetragen. Um 20 Uhr.
Morcheeba im Schlachthof. „Blaze Away“ lautet das Motto der Trip Hop-Ikonen bei ihrem heutigen Konzert. Um 20 Puhr.
Kunstgefixe in der Wartburg. Kunstgefixe ist selbstironische Unterhaltungsshow und tiefsinniger Bühnenwahn. Absurde Lyrik trifft auf poetische Gewalt und unberechenbare musikalische Darbietung. Die Speerspitze der Kreativität formiert sich aus den unerschöpflichen Reihen des Hessischen Staatstheaters zu einer Phalanx der Extreme. Wir ziehen in die Schlacht gegen die Tristesse der Wirklichkeit. Im Anschluss an die ca. einstündige Show folgt eine Party mit DJ! Wer nicht dabei ist, wird nie verstehen, warum sein Leben nicht besser wird. Um 20.45 Uhr.
Ping-Pong-Wochenende im Heaven. Sie laufen und laufen und laufen … um die Tischtennisplatte herum im Schwarzen Salon des Heaven, begleitet von bewegungsfördernden DJ-Sounds. Heute und Samstag ab 22 Uhr bis 2 Uhr morgens.
SAMSTAG
Jazz-Workshop mit Joe Fonda im Staatstheater. Der New Yorker Bassist Joe Fonda wird den JUST MUSIC-Ensemble-Workshop leiten, der im Rahmen des Beyond Jazz Festivals stattfindet. Fonda ist ein international gefragter Musiker im Bereich Jazz und improvisierte Musik. Der Ensemble-Workshop ist ein Angebot für Fortgeschrittene mit Jazz- und Improvisationserfahrung. Instrumente aller Art und SängerInnen sind willkommen. Der Workshop wird in englisch gehalten. Zum Abschluss spielt das Workshop-Ensemble um 18.00 Uhr auf der Studiobühne. Anmeldung per Mail oder telefonisch unter 0611-401554. Ab 11 Uhr.
Bundesfinale im Bogensport in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Es ist wieder so weit: An diesem Samstag ist Bundesligafinale im Bogensport! Die acht besten deutschen Bogenvereine treten gegeneinander an und ermitteln ihren Meister. Teilnahmeberechtigt sind die jeweils vier besten Klubs aus der Nord- und Südliga. Zunächst in zwei Vierergruppen nach dem Modus „jeder gegen jeden“ geschossen, anschließend folgen die Halbfinals und die Finalmatches. Wie in der Vergangenheit wird das Bundesligafinale mit aufwendiger Licht- und Tontechnik in Szene gesetzt, sodass es für die Zuschauer vor Ort ein echter Genuss sein wird. Das Turnier beginnt um 11.30 Uhr.
Berglauf „Auf die Platte – Fertig – Los!“ an der Talstation Nerobahn. Der 23. Berglauf des LC Olympia Wiesbaden e.V. ist Auftakt für ein neues Format: Den „Nerocup“. Mit der Kombi-Wertung aus dem Berglauf „Classic“ und dem Cross-Triathlon „Neroman“ am 27. April haben die TeilnehmerInnen die Chance, erste „Queen“ bzw. „King of Nero“ zu werden. Zunächst gilt es, beim traditionsreichen Berglauf „Auf die Platte – Fertig – Los!“ von der Talstation der Nerobahn aus, den Wiesbadener Hausberg zu stürmen. Läuferinnen und Läufer aus Hessen und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet erwarten bei der Strecke „Classic“ 8 km mit 450 Höhenmetern und bei „X-treme“ sogar 25km mit 900 Höhenmetern. Auch die Kleinsten kommen nicht zu kurz. Im Nerotal wird für 6- bis 9-jährige ein Rundkurs von 800m, für 3- bis 5-jährige von 400 m, vorbereitet. Der Berglauf startet um 14 Uhr.
Käsekönig Kurt, der als Gourmet den Geschmack und die Vielfalt der verschiedenen Käsesorten
liebt und nun nach langer Amtszeit seine Tochter Mozzarella auf den Thron setzen möchte. Doch er wird von einem Aufstand seiner engsten Berater Yogi Yoghurt und Rolli Harzer daran gehindert.
Die beiden Bösewichte unterdrücken die Milchindustrie und möchten nur noch billigen Einheitskäse in Käsien produzieren, um maximalen Profit zu machen. Das gilt es unbedingt zu verhindern! Das Criminal von Peter Schindler führen die Kinderkantorei der Evangelischen Singakademie Wiesbaden gemeinsam mit einem Instrumentalensemble auf. Die Leitung hat Jud Perry. Um 17 Uhr. Eine weitere Vorstellung am Sonntag zur selben Uhrzeit.
Amjad im Theater im Pariser Hof. Palästinenser Amjad hat seine Mission: Lachen verbreiten, Angst vermeiden. So lautet auch der Titel seiner ersten Live Tour. Auf sympathische Art und Weise kokettiert Amjad mit den kulturellen Unterschieden zwischen arabischer und deutscher Kultur. Mit einem Vornamen der wie „Anschlag“ klingt und einem Nachnamen der so lang ist wie ein arabisches Festtagsgebet, entkräftet das ein oder andere Alltags-Vorurteil In seinem Stand-Up Programm nimmt der sympathische Palästinenser mit Rucksack zwar kein Blatt vor den Mund, seine Landsleute und sich selber aber aufs Korn. So erfährt das Publikum zum Beispiel worin die Unterschiede zwischen einer deutschen und palästinensischen Hochzeit bestehen. Amjad blickt mit einem Augenzwinkern auf sein Leben zwischen ersten Dates, Kindheitserinnerungen und seiner deutschen Freundin. Und vielleicht lüftet Amjad auch das Geheimnis um den Inhalt seines mysteriösen Rucksacks. Um 19.30 Uhr.
Erich-Kästner-Abend im Studio ZR6. „Ja, das mit der Liebe …“ ist der Chansonabend zum 120. Geburtstag von Erich Kästner mit Sabine Gramenz (Gesang) und Malte Kühn (Klavier) überschrieben. Um 20 Uhr.
Cashmo und Twin im Kontext. Die beiden Rapper haben gemeinsam die EP „Welcome to Hate“ veröffentlicht und kommen nun gemeinsam mit ihrem klassischen Westcoast-Sound ins Kontext an der Welfenstraße. Um 21 Uhr.
SONNTAG
„Fasanerie im Winter“ – ein Rundgang für Erwachsene in der Fasanerie. Gerade im Winter lassen sich die Fasanerietiere besonders gut beobachten. Bei dem Rundgang durch den Park werden die besonderen Winterstrategien der heimischen Tierwelt dargelegt: Wie kommt welche Art am besten durch die kalte Jahreszeit? Welche aktuelle Anpassung und Folgen gibt es für die Tiere durch den Klimawandel? Anmeldung per E-Mail unter carolin.dreesmann@biotopics.de. Treffpunkt ist am Haupteingang. Von 11 bis 13 Uhr.
Brunch für junge Menschen mit Krebs im Lomo Mainz. Die bundesweit aktive Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs hat einen Treffpunkt für Mainz und Wiesbaden ins Leben gerufen. Alle zwei Monate finden Treffen statt, an denen Menschen zwischen 18 und 40 Jahren teilnehmen können, die sich aktuell in Krebstherapie befinden oder in der Vergangenheit an Krebs erkrankten. Das erste Brunch-Treffen wird am Sonntag, 24. Februar, um 10 Uhr im Lomo, am Ballplatz 2, in Mainz stattfinden.
Ensemble Arava im Museum Wiesbaden. Das deutsch-israelische Ensemble Arava setzt sich zusammen aus Stimme, Violine, Violoncello und Cembalo. Arava ist hebräisch und bedeutet sowohl Weidenbaum als auch Wildnis. Ein Wort, das zwei starke Bilder vereint – den zarten Weidenbaum als Symbol für den sich ewig erneuernden, fruchtbaren Frühling und die Wildnis als Ort der ungezähmten, fremden Natur. So baut das Ensemble eine Brücke zwischen den Kulturen, in einer Symbiose aus Sprache und Musik, Instrument und Gesang. In ihren facettenreichen Konzertprogrammen nimmt jeder Musiker zweitweise die Rolle des Begleitenden sowie die des Solisten ein. Dabei schlagen sie eine Brücke zwischen geistlicher und weltlicher Musik der Barockzeit. Um 11 Uhr.
„Vernunft – Bertolt Brecht – Sinnlichkeit“ in der Frischluft Scheune. Eine ungewöhnliche Veranstaltungskombination aus Philosophie, Lesung und Musik an einem besonderen Ort: Die Frischluft-Scheune „Am Speiergarten 8“ in Bierstadt hat Kurt Sternberger auf seinem privaten Hof selbst hergerichtet, jetzt findet dort mit diesem außergewöhnlichen Abend die erste Veranstaltung in familiärem Rahmen statt. Armin Nufer liest Berthold Brecht, während Rainer Huthmann Philosophisches zum Besten gibt. Musikalisch untermalt wird der Abend von Jürgen Schmitt am Klavier, dazu singt Kurt Sternberger, unterstützt durch einen Überraschungsgast, über den an dieser Stelle noch nichts verraten werden soll. Gäste sind gebeten, sich sprichwörtlich warm anzuziehen, denn in der Scheune kann es kalt werden. Heiße Getränke stehen aber bereit und im Anschluss an das Programm gibt es eine heiße Suppe. Um 11.30 Uhr. Wegen begrenzter Platzzahl ist eine Anmeldung erwünscht unter kurtsternberger@yahoo.de oder SMS 01781806572.
Der visionäre Frühschoppen im Walhalla im EXIL. Ein „Jeder gegen jeden“ beherrscht derzeit den Ton und das Tun rund um das Rathaus unserer Stadt, mit recht fatalen Folgen. Der visionäre Frühschoppen geht der Frage nach: Was hält Wiesbaden zusammen? Wo hält Wiesbaden zusammen? Präsentiert und diskutiert werden Visionen, Initiativen, Ideen des Miteinanders und des Zusammenbringens – zum Beispiel in den Bereichen Demokratie, Wohnen, Kultur, Bildung, Ernährung. Kurzweilig und gerne auch streitbar stellt sich das Geschehen auf der Bühne dar: „Gespräche mit Format. Hier kommt Wiesbaden auf den Punkt!” lautet die Ansage. Auch das Publikum wird ins Geschehen involviert. „Die visionäre Minute“ gibt Gästen die Chance, ihr ganz persönliches kreatives Projekt oder Anliegen vorzustellen – in aller Kürze. Und vorneweg und hinterher gibt es Gelegenheit zum Austausch und vielleicht sogar dem Ausbrüten ganz eigener neuer Visionen. Um 12 Uhr, alle Infos, Updates und Gäste hier.
Figurentheater und Suzie´s Diner-Konzert in der Kreativfabrik. Hach, so ein Sonntag. Einfach mal langsam machen, spazieren gehen, auskatern… Gerade bei Sonnenschein ist der Kulturpark natürlich immer einen Besuch wert. „Und wenn ihr schonmal da seid – wir haben da noch ein schönes Akustikkonzert und das Figurentheater Kania im sonntäglichen Angebot“, sagt die Krea und meint: 15 Uhr „1000 und eine Nacht“, 18 Uhr Suzie’s Diner #18: Julie et Moi.
dem Erfinder des Mambo, im Duo mit Lars Stolley, Gesang, Gitarre und Tres Cubano. Im „Zeitgeist“ in der Luisenstraße 1, Ecke Wilhelmstraße. Um 16 Uhr.
„Wiener Melange“ in der Kulturstätte Monta. Der Mythos des „Wiener Cafés“ gründete sich um die Jahrhundertwende. Vorrangig haben die Intellektuellen und Literaten der habsburgischen Monrachie ihr Scherflein dazu beigetragen. Peter Altenberg, Anton Kuh, Alfred Polgar, Egon Friedell oder später Hans Weigel stehen für ein Künstlertum, das aus der Loge des Caféhauses das weltliche Treiben beobachtet und schriftstellerisch seziert. Die Glosse, das Feuilleton und andere kleine Textformen spießten den Zeitgeist. Diese Schmetterlingssammlung von Figuren und ihren politischen, amourösen, wirtschaftlichen Verwicklungen inszenierte sich nirgendwo amüsanter, als unter der Käseglocke des Cafehauses. In Kurztexten, Fotographien und kleinen Kinoausschnitten werden damalige Protagonisten und ihre Stammhäuser von der süßen Konditorei, über die Intellektuellen-Treffpunkte bis hin zum Nachtcafé vorgestellt. Um 17 Uhr.
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„Lazara Cachao trifft den Zeitgeist“
Die kubanische Pianistin Lazara Cachao
ist die Tochter des Bassisten der original Buena Vista Social Club Band
und Grossnichte von Israel „Cachao“ Lopez,
dem Erfinder des Mambo,
im Duo mit Lars Stolley, Gesang, Gitarre und Tres Cubano