Einiges hat sich getan seit unserer ersten Berichterstattung über die Notsituation der Wiesbadener „Marktplatz-WG“ vor genau einer Woche. Die erfreuliche Nachricht: es hat sich tendenziell Gutes getan und einiges, das berechtigte Hoffnung auf ein Weiterbestehen dieser Institution gelungenen Zusammenlebens macht.
Die Zahl der Unterstützer der „Rettet unsere WG am Marktplatz“-facebook-Seite ist mittlerweile auf über 1200 angewachsen. Das ist ein schönes Zeichen der Solidarität weit über den Kreis der Bewohner hinaus: „Wir hätten niemals gedacht, dass uns solch eine Welle der Sympathie und des Interesses erreicht und dafür sind wir jedem/jeder der 1.221 dort draußen sehr dankbar“, schreiben die Bewohner. Jenseits dieser eindrucksvollen virtuellen Unterstützung gab es aber auch handfeste Tipps, Hilfe und Ratschläge von Außenstehenden. Und es gab und gibt bereits konkrete Fortschritte im Bemühen um eine Lösung des Konflikts mit dem Vermieter, der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft GWW.
„Kommunikationsbrücke zur GWW“ steht wieder
„Die Kommunikationsbrücke zwischen uns und der GWW wurde gebaut“, berichten die WG-ler: „Eine Tatsache, die uns sehr wichtig ist! Dies bedeutet für uns einen wichtigen Schritt hin zur Erhaltung der WG.“ Die sieben Bewohner stellen klar: „Unser Ziel ist und bleibt der Erhalt der Wg am Marktplatz. Jeder einzelne von uns 7 versteht sich als Mitglied einer Gemeinschaft, die sich im Jahr 1983 gründete und deren Räume vielen jungen Menschen und Studenten ein Zuhause und eine Geschichte gegeben haben“.
Auch die Stadtpolitik hat die Bedeutung des Themas schnell erkannt. Heute (Mittwoch, 6. November) steht „Erhalt der Siebener-WG am Wiesbadener Marktplatz“ auf der Tagesordnung im „Ausschuss Soziales und Gesundheit“ der Stadtverordnetenversammlung. Der Trägerverein der WG wird vor dem Ausschuss sprechen. Die Sitzung um 17 Uhr im Rathaus (Raum 22, EG) ist öffentlich, jeder Interessierte kann daran teilnehmen.
Auch OB Sven Gerich hat sich wie versprochen des Themas angenommen und berichtete sensor gestern, dass er sich hierzu in direkten, noch laufenden Gesprächen mit GWW-Geschäftsführer Xaver Braun befinde. Der Rathauschef sagte uns zu, in den nächsten Tagen zum Thema Stellung zu nehmen.
Ein/e Bewohner/in der WG wird bei der zweiten Ausgabe von „Der visionäre Frühschoppen“ am Sonntag, 24. November, um 12 Uhr im Walhalla Theater die Vision der WG vorstellen und zur Diskussion stellen. Thema des Vormittags mit weiteren spannenden Podiumsgästen: „Stadt(t)räume“. (Dirk Fellinghauer)