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Straßengespräch: Beate, Medizinisch-technische Assistentin, 54 Jahre, vor dem @home-Kinderbücherhaus

Interview und Foto: Maximilian Wegener

Ein Haus komplett aus Kinderbüchern… was denken Sie, wenn Sie das sehen?

Als erstes habe ich an das Lebkuchenhaus von Hänsel und Gretel gedacht, nur eben mit Büchern.

Wussten Sie, dass es bei dieser Installation der Schweizer Künstlerin Piroska Szönye, die zum 60-jährigen Bestehen der Wiesbadener IFB-Stiftung entstand, um Aufmerksamkeit für Kinderhospize geht?  

Nein, das wusste ich nicht. Ich glaube, ich wäre auch nicht unbedingt darauf gekommen. Ich finde aber, das passt zum Thema.

Warum passt das in Ihren Augen gut?

Weil die Botschaft subtil ist, aber Neugier weckt. Das Thema Kinderhospize ist ja ein sehr schwieriges und unangenehmes, mit dem man sich nicht gerne befasst. Da muss man behutsam mit umgehen.

Haben Sie sich vorher schon einmal mit Kinderhospizen beschäftigt oder werden Sie das jetzt, wo Sie hier waren, tun?

Ich arbeite selbst im Krankenhaus und habe eine Freundin, die seit zehn Jahren in einem Hospiz arbeitet, da bekommt man natürlich einiges mit. Ich habe mich aber selbst nie näher damit auseinandergesetzt – zum Glück gab es in meiner Familie dazu bisher keine Notwendigkeit. Aber das hier hat mein Interesse schon geweckt – ich werde mir auf jeden Fall einen Flyer von hier mitnehmen und mir das mal anschauen.

Apropos Kinderbücher– haben Sie ein Lieblings-Kinderbuch?

Ich komme ursprünglich aus Polen, da hatten wir andere Kinderbücher als hier. Ich mochte immer die Kinderbücher mit lustigen Geschichten von Jan Brzechwa.

Mit ihrer begehbaren, mit 2500 Kinderbüchern bestückte Kunstinstallation „@home“ will die Schweizer Künstlerin Piroska Szönye,  die auch Kinderhospiz Löwenmut-Botschafterin ist, auf das Tabuthema schwerstkranker und sterbender Kinder hinweisen. Die Installation soll bis zum Jahresende auf dem Platz am Dern´schen Gelände vor dem Café Lumen stehenbleiben – www.piroskakunst.ch

Märchenstunden am Kinderbücherhaus @home: Samstag, 19.10., 11 bis 15  Uhr:
12:00 Uhr Märchenstunde mit Piroska Szönye: „Im Himmel gibt es Luftballons“ von Melanie Gerber für Kinder ab 8 Jahre + (Baeschlin Verlag, Schweiz)
14:00 Uhr Märchenstunde mit Hartmut Volle: „Der Bär, der nicht da war“ von Oren Lavie für Kinder ab 8 Jahre + (Rowohlt Verlag)
Ein Beitrag von fünf Euro pro Kind (Märchenstunde, plus Heidi-Suppe mit Brot vom Restaurant Lumen und einem Softgetränk) kommt zu 100 Prozent dem von der Wiesbadener IFB Stiftung betriebenen Kinderhospiz Löwenmut in Südafrika zugute. Bei Regen findet die Märchenstunde im sam (Stadtmuseum am Markt) statt.
Die interaktive Installation @home entstand im Rahmen der Gruppenausstellung „Gemischte Gefühle“, die bis Ende September 2019 im sam zu sehen war. Die Kinderbücher auf der Fassade des Holzhäuschens werden bis Weihnachten der Witterung ausgesetzt. Dabei geht es der Künstlerin um die Vergänglichkeit. Zeitgleich bietet das Häuschen aber auch Schutz und Geborgenheit. Bis zum Jahresende werden weitere Aktionen für Kinder und Erwachsene rund um @home stattfinden.
Auf der Frankfurter Buchmesse stellt die Graubündenerin Piroska Szönye ihr preisgekröntes „Heidi&Friends – Das Kochkunstphilosophiepoesiebuch vor. Darin lädt die erwachsen gewordene Heidi zu einer kulinarischen und künstlerischen Schweizer Entdeckungsreise ein.