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Was es mit den plötzlich im Stadtgebiet aufgetauchten Wasserspendern auf sich hat

„Kein Trinkwasser“ steht auf großen Wasserspendern, die plötzlich im Stadtgebiet aufgetaucht sind. Aber was ist ihr Sinn und Zweck?

„Es handelt sich hierbei und Wassercontainer, die vom Grünflächenamt aufgestellt wurden und die es engagierten Bürger:innen ermöglicht, Baumscheiben/Bäume, die ehrenamtlich gepflegt werden, während des trockenen Sommers zu bewässern“, teilte heute auf sensor-Nachfrage David Bartelt vom städtischen Dezernat für Umwelt, Grünflächen und Verkehr. Nähere Details zu dem Pilotprojekt teilte das Grünflächenamt anschließend per Pressemitteilung mit.

Hintergrund der Maßnahme sind demnach die Folgen des Klimawandels: „Insbesondere die trockenen und heißen Sommer, belasten unser Wiesbadener Stadtgrün“, wissen die Expert:innen: „Die Stadtbäume leiden unter der Trockenheit, aber auch die oft attraktiv und liebevoll gestalteten Baumscheiben um die Bäume herum haben mit Trockenstress zu kämpfen.“ Diese kleinen „Oasen“ stellen laut Grünflächenamt zahlreiche Funktionen für die Regulation des Mikroklimas und auch für den Artenschutz sicher. Oftmals würden diese von Anwohner:innen und Anwohner intensiv gepflegt und bewirtschaftet und bereichern damit das Straßenbild.

Dem Grünflächenamt sei es ein Anliegen, engagierte Bürger:innen vor allem in den Sommermonaten zu unterstützen und das erforderliche Wasser für bepflanzte Baumscheiben anzubieten. Hierfür wurden in den letzten Tagen sechs Wassercontainer an innerstädtischen Straßenzügen aufgestellt, die regelmäßig durch die städtische Baumkolonne kontrolliert und mit Brauchwasser befüllt werden. Trinkwasser werde nicht verwendet, um diese wertvolle Ressource zu schützen.

Zahlreiche Baumpatenschaften rund um Standorte

Derzeit befinden sich diese Wassercontainer an folgenden Standorten: Bülowplatz, Klopstockstraße, Blücherstraße, Marcobrunner Straße, Goeben-/Ecke Scharnhorststraße sowie Westend-/Ecke Roonstraße. Diese Standorte wurden aufgrund der in diesem Bereich zahlreich vorhandenen Baumpatenschaften ausgewählt. Die Wasserhähne sind abgeschlossen und können mit einem vom Grünflächenamt ausgegebenen Schlüssel geöffnet werden.

Pilotprojekt mit Zukunftsperspektive

„Es handelt sich um ein Pilotprojekt, welches derzeit für die Monate Juni bis September geplant ist“, so die Veranwortlichen: „Sollte der Zuspruch der Anwohnerinnen und Anwohner sehr groß sein, wird dieses Projekt auch in den nächsten Jahren fortgeführt.“

„Die Container besitzen derzeit noch ein etwas unauffälliges und weniger ansehnliches Layout“, beugt man Meckereien über die Optik proaktiv vor: „An der Findung eines Namens sowie eines Logos wird derzeit gearbeitet. Dies erfordert ein wenig Zeit. Trotzdem sollt die Aktion bereits jetzt starten“. Kosten für dieses Projekt entstünden nur durch die Anschaffung der Container.

Weitere Standorte möglich

Wer Interesse an der Nutzung des Gießwassers hat und einen Wassercontainer bei sich in der Nähe vorfinden, kann sich unter: baumpflege@wiesbaden.de oder unter (0611) 312357 melden. Gern stelle das Grünflächenamt auch Gießkannen im Rahmen der Aktion bereit. Vorschläge für weitere Standorte von Wassercontainern seien ebenfalls gern gesehen. Sie würden dann nach Prüfung durch das Grünflächenamt in den nächsten Aktionsphasen berücksichtigt. (dif)

2 responses to “Was es mit den plötzlich im Stadtgebiet aufgetauchten Wasserspendern auf sich hat

  1. Stichwort „Mikroklima“: Der Ansatz ist richtig und wichtig. Schön, dass er mal erkannt wird als Teil einer Lösung. Meiner Meinung nach, muss aber sofort viel mehr in der Richtung getan werden. Gerade Vegetation bringt Abkühlung und verbraucht die Energie der Sonne, anstatt sie zu speichern oder zu reflektieren.

    1. +1
      Zumal viele Bäume so versiegelt oder die Erde drumherum festgetrampelt ist, dass kaum Regen oder Gießwasser einsickern kann. Warum nicht mehr Flachdächer in der Innenstadt begrünen? Dafür gibt es in vielen Städten Förderprogramme. Wenn ich über Wiesbadens Dächer in der City gucke, sehe ich viel Potenzial (z. B. Weinand-Haus, Landtag, Karstadt, ADAC-Gebäude, Post am Mauritiusplatz – es gäbe viele Stellen, wo man etwas anpflanzen könnte).

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