
Zwei Ortskräfte aus Afghanistan und deren Familien wurden der Landeshauptstadt Wiesbaden zugewiesen und werden in dieser Woche erwartet. Heute um 18 Uhr findet eine Kundgebung für „Solidarität mit Afghanistan“ auf dem Dern´schen Gelände statt.
Integrationsdezernent Christoph Manjura befürwortet die Aufnahme von in Afghanistan bedrohten Personen. Die zuständigen Fachbereiche, wie der Sozialdienst Asyl, das Unterbringungs- & Maßnahmenmanagement sowie die Ausländerbehörde, hätten Vorbereitungen für weitere Zuweisungen getroffen. Ein geregeltes Zuweisungsverfahren sei aber die Grundvoraussetzung für eine reibungslosen Ablauf zur Einleitung erster Integrationsmaßnahmen, so der Dezernent.
Um afghanische Gemeinde in Wiesbaden kümmern
„Neben der Tatsache, dass es unsere humanitäre Pflicht ist, Menschen in Not zu unterstützen und Schutz zu bieten“, möchte Manjura aber auch darauf aufmerksam machen, „dass wir uns insbesondere auch um die Menschen in Wiesbaden kümmern müssen, die voller Sorge um eigene Angehörige in Afghanistan sind, deren Chancen das Land zu verlassen schwinden“. Zusammen mit dem zuständigen Amt für Integration und Zuwanderung hat Manjura daher Kontakt zur afghanischen Gemeinde aufgenommen. Unabhängig davon seien auch rechtliche Regelungen zu treffen. Viele bereits in Wiesbaden lebende Afghaninnen und Afghanen hätten noch keinen gesicherten Aufenthaltstitel, die Integrationsbemühungen seien entsprechend reguliert. „Wir hoffen, dass den hier lebenden Menschen daher auch rechtlich eine Perspektive geboten wird“, sagt Manjura.
Bündnis ruft heute zu Kundgebung auf
Heute um 18 Uhr ruft ein Bündnis verschiedener Wiesbadener Gruppierungen zu einer „Solidarität mit den Menschen in Afghanistan“-Kundgebung auf dem Dern´schen Gelände auf. „Wir möchten ein deutliches Zeichen setzen, dass Deutschland und die NATO sich jetzt nicht aus der Verantwortung ziehen dürfen. Es muss alles daran gesetzt werden, die Menschen in Afghanistan zu retten“, heißt es im Aufruf, der mit der Forderung schließt: „Luftbrücke jetzt!“. Im Aufruf steht: „Wir gehen gemeinsam auf die Straßen und stehen solidarisch mit allen Menschen, die gerade in Afghanistan bedroht werden und um ihre Leben bangen müssen. Kommt mit! Seid laut! Zeigt eure Solidarität!“ Aufgerufen wird auch zu Geldspenden als „wichtige Säule der Solidarität“. Eine Möglichkeit seien Spenden an den Afghanischen Frauenverein e.V. – „oder bringt zur Kundgebung Bargeld mit, dass ihr spenden möchtet, wir machen eine Sammelspende an den Verein“, so die Organisatoren.
(dif/Foto Bundeswehr/Marc Tessensohn)