Zum Jahrestag des Überfalls der russischen Armee auf die Ukraine präsentiert die Evangelische Kreuzkirchengemeinde im Walkmühltal während der Passionszeit eine leidpointierte Ausstellung mit den Exponaten des Mainzer Künstlers Thomas Richartz. Traumatisierte Menschen bekommen ein individuelles Gesicht als Manifestation des Schreckens von zeitloser Gültigkeit. Die Eröffnung mit neuvertonter Stummfilm-Aufführung ist am 24. Februar.
Richartz hat sich bei seiner künstlerischen Arbeit von dem Stummfilm „Arsenal“ von Oleksandr Dowschenko, dem renommierten russischen Regisseur und Schriftsteller mit ukrainischer Herkunft, leiten lassen. Dieser Revolutionsfilm – am 25.02.1929 in Kiew uraufgeführt -, heroisiert den Januaraufstand 1918 in der Kiewer Waffenfabrik Arsenal gegen die Bourgeoisie, inspiriert von Werken der Künstlerpersönlichkeiten Otto Dix und Käthe Kollwitz.
Eindrucksvoll und gekonnt bannt Thomas Richartz Filmstills der Aufständigen auf Leinwand. Der Künstler zeigt so auf besonders eindringliche Weise die psychischen und körperlichen Leiden der Menschen und die Schrecken der kriegerischen Auseinandersetzung und schlägt gleichzeitig einen historischen Spannungsbogen von der Oktoberrevolution zur aktuellen politischen Situation.
Ausstellung „Arsenal – Der lange Weg zur Freiheit“, Kreuzkirchengemeinde Wiesbaden, Eröffnung 24. Februar, 18 Uhr, im Anschluss Uraufführung Neuvertonung Stummfilmklassiker „Arsenal“ mit der elektronischen Musik des Komponisten und Musikproduzenten Patrick C. Engel. Die Ausstellung endet am Karfreitag, 7. April. Öffnungszeiten: Sonntag 10-12 Uhr, Dienstag bis-Freitag 9-13 Uhr, Mittwoch 15-18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter 0178/5566707.