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Aktueller denn je „in Zeiten von Gewalt und Rassismus“: Brittens „War Requiem“ am 1.10. hochkarätig im Kurhaus

Am 1. Oktober wird Benjamin Brittens War Requiem um 19.30 Uhr im Kurhaus in Wiesbaden aufgeführt. Das Konzert ursprünglich Anfang Mai 2020 zum Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren – am 8. Mai 2020 – geplant und musste damals aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

Eine internationale Besetzung mit einem hochkarätigen Solistenensemble, den Limburger Domsingknaben und dem Knabenchor der Maîtrise de Chartreux Lyon, dem Beethoven Akademie Orchester aus Krakau und dem Konzertchor Darmstadt unter Leitung von Wolfgang Seeliger lassen ein einmaliges Konzerterlebnis erwarten.

Mit der Sopranistin Evelina Dobračeva, dem Tenor Ian Bostridge und dem Bariton Oliver Zwarg sind die Solisten wie bei der Uraufführung mit einer russischen Sopranistin, einem britischen Tenor und einem deutschen Bariton besetzt. Auch alle weiteren Mitwirkenden dieser Konzerte kommen aus am Krieg beteiligten Ländern.

Uraufführung in zerstörter Kathedrale

Brittens War Requiem wurde am 30. Mai 1962 in der wiederaufgebauten Kathedrale von Coventry uraufgeführt. Die alte Kathedrale war bei der Luftschlacht um England im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört worden. Die Ruine neben der neu errichteten Kathedrale erinnert bis heute an die Bombardierung der Stadt Coventry und setzt Vergangenheit und Gegenwart in Beziehung, so wie Britten mit seinem Requiem nicht anklagen, sondern ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden setzen wollte. „In Zeiten von Gewalt und Rassismus weltweit ist die Kernaussage dieses Requiems wieder sehr aktuell“, heißt es in der Ankündigung: „Aus diesem Grund soll mit diesem Konzert an Frieden und Völkerverständigung appelliert und ein Zeichen für Respekt und Toleranz gesetzt werden.“

(sun/Foto: Veranstalter)