„Dass sich für eine solch wichtige Schaltstelle im Verbund der städtischen Beteiligungen eine Frau als Beste durchsetzen konnte, freut mich zusätzlich. In solchen Spitzenpositionen herrscht Nachholbedarf im Hinblick auf die Gleichstellung von Frauen und Männern. Deshalb ist die Berufung auch in dieser Hinsicht ein starkes Signal“, sagte OB und WVV-Aufsichtsratsvorsitzender Gert-Uwe Mende, als er gemeinsam mit Noch-WVV-Geschäftsführer Rainer Emmel offiziell die neue Geschäftsführerin der Wiesbadener Stadtholding WVV begrüßte. Bernadette Boot hatte am 1. März ihre Tätigkeit bei der WVV aufgenommen.
Die 49-Jährige wird bis zum altersbedingten Ausscheiden von Rainer Emmel im Sommer mit ihm gemeinsam an der Spitze der WVV stehen. Mende sagte: „Die Weichen für einen reibungslosen, kontinuierlichen Übergang sind damit gestellt.“ Unklar ist noch, ob die CDU-Frau mit Hauptwohnsitz in Frankfurt und Zweitwohnsitz in Oberhausen nach dem Ausscheiden von Emmel die WVV alleine leiten wird oder es eine Doppelspitze geben wird. Über lange Jahre war die WVV von Ralph Schüler, der bekanntlich von der Stadt fristlos entlassen wurde (und gegen die Kündigung klagt), und Emmel geführt worden.
Die WVV ist eine 100-prozentige Tochter der Landeshauptstadt Wiesbaden und im „Konzern Stadt“ deren Bindeglied zu den städtischen Versorgungs-, Verkehrs- und Immobilienunternehmen, insbesondere in Finanz-, Rechts- und Steuerfragen. Auch die Walhalla-Immobilie, deren Zukunft weiterhin intensiv diskutiert wird, ist im Besitz der WVV. Im März des vergangenen Jahres hatte der Aufsichtsrat begonnen, die Nachfolge des Geschäftsführers Rainer Emmel zu regeln, im Sommer wurde Bernadette Boot im Rathaus vorgestellt.
Mit bisherigen Tätigkeiten als Staatsanwältin, Referatsleiterin in einem Landesministerium und in verschiedenen Dezernaten der Stadt Frankfurt sowie zuletzt als Prokuristin beim Energieversorger Süwag bringt Boot juristisches, strategisches und kaufmännisches Know-how mit nach Wiesbaden.
(sun/Foto: Pressereferat der Landeshauptstadt Wiesbaden)