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Der EXILente sensor-Wochenendfahrplan: wir müssen nicht ins EXIL aber wir könnten

Von Nico Lange. Fotos Veranstalter.

Nach über einem Jahr ohne festen Wirkungssitz hat das Walhalla Team wieder ein zu Hause, und das soll auch ordentlich gefeiert werden. Gleich das ganze Wochenende lang ist im ehemaligen Gestüt Renz die Tür offen und es kehrt wieder Leben ein, da wo lange eines von Wiesbadens letzten Clubherzen schlug. Wer nicht ins EXIL möchte, hat viele Möglichkeiten die Stadt zu erleben. Josephine feiert ihren 1. Geburtstag in der Westendstraße, man kann romantisch wandern, allein oder mit Freunden und es ist wieder so viel los, dass man sich einen echten Plan machen muss, nachdem man unseren Fahrplan gelesen hat. Also Leute, raus auf die Straße. Dort findet das Leben statt. Jahaaa, auch in unserer Stadt. Viel Spaß!

FREITAG

Bunte Büchsen. Draußen lässt sich schon erahnen, dass im Kontext in der Welfenstraße viele Spraydosen zu finden sind. Schon immer werden bei Events die Innenräume von Interessierten und Fähigen erneut besprayt. Heute kann man sich mal einen ordentlichen Fundus an Dosen zulegen, um selbst zu Hause loszulegen. Das Kontext Team verkauft heute alle Dosen (NBQ, Loop, MTN) für schlappe 3€ pro Dose. Alles Markenprodukte, damit Platz für Neues geschaffen wird. Im Anschluss gibt´s dann noch einen fetten Vortrag von Patti Astor über Wild Style und den frühen Tagen der Graffit-Kultur in NYC! Eintritt frei! Von 15 bis 20 Uhr.

Überall Plastik. Welche Folgen hat unser Plastikmüll für den Lebensraum Meer und damit auch für uns selbst? Wie können wir den katastrophalen Zustand verbessern? Die preisgekrönte Dokumentation „A Plastic Ocean“ zeigt wie dramatisch die Verschmutzung unserer Meere schon ist. Auf Initiative von Yvonne Thiele aus dem StartWerk-Team und ihren Unterstützerinnen Violetta Schuba und Steffi Witting kommt der Film heute ins Co-Working-Haus StartWerk-A in der Äppelallee. Der Film startet um 19 Uhr. Im Anschluss gibt es eine Diskussionsrunde zum Thema. Eintrittsgelder und Spenden des Abends kommen der gemeinnützigen Plastic Ocean Foundation zugute.

EXIL für alle. Nun ist es endlich soweit. Das Walhalla eröffnet seine neue Spielstätte in der Nerostraße 24 und zwar ein ganzes Wochenende lang. Dort wo früher bis in die Morgenstunden getanzt und gefeiert wurde, geht es nun etwas leiser, dafür umso kreativer zur Sache. Das Walhalla im EXIL startet in den neu gestalteten Räumen des ehemaligen „Gestüt Renz“ und gibt Wiesbaden damit einen Ort als lebendige, aufregende, anregende, offene und provozierende Plattform für Medien, Sprache und Musik.

Ab 18. 30 Uhr gibts Impressionen und eine kontroverse und radikale Medien-Foto-Installation aus der alten Walhalla Spielstätte von Simon Hegenberg. Um 20 Uhr heizt die Kölner Band „Feliz“ mit Jazz, Bossa Nova und Soul ein. Cole Porter oder Stan Getz werden mit Neuzeit Interpreten wie Alicia Keys oder Daft Punk kombiniert. Und um 22.30 Uhr wird´s zwar nicht laut, wie früher, aber vielleicht ganz schön wild. Der EXIL Talk startet – ein Late-Night-Talk Format, mit Kinski Impressionen von Sigrid Skoetz, interpretiert von Llewellyn Reichmann, Paul Simon und Max Pulst – alles zwischen Genie und Wahnsinn. Hingehen ist irgendwie Pflicht. Als Andenken ans Gestüt und für den Glauben an die Stadt und das Walhalla in seiner Zwischenstation – hoffentlich. Samstag und Sonntag gehts übrigens weiter. Dazu mehr hier im Wochenendfahrplan SAMSTAG/ SONNTAG.

Kah ist wunderbar. Ihre Songs sind selbstgeschrieben und getragen von Gesang und Gitarre, ein Wechselspiel aus berührenden, ruhigen Tönen und mitreißenden, rockigen Sounds. Seit 2009 ist die Mainzerin Hanne Kah auf den Bühnen Deutschlands und Europas unterwegs und wird mit ihrer Band das Publikum im Theater im Pariser Hof mit einem Musikmix aus Folk mit Einflüssen von Rock, Pop und Country verzaubern. Sie hat schon mit Nena, Andreas Bourani und Marla Glen auf der Bühne gestanden, heute Abend ist sie aber nur für uns da. Beginn ist um 19.30 Uhr

Chilli im Tschillma. Im kleinen Tschillma wird heute Abend improvisiert. Keine Skripte, keine Requisite, dafür sinnfrei-absurde und manchmal auch völlig fehlgeleitete Szenen. Die Spieler von „Chili con Impro“ vereint die Leidenschaft für das Unvorhersehbare und dabei verwundern sie nicht nur das Publikum, sondern gern auch mal sich selbst. Um 20 Uhr im Tschillma in der Adolfsallee.

Tür zu.  Das New Basement feiert – noch 3 Mal. Dann ist es vorbei mit dem Techno und House Kult Keller in der Schwalbacher Straße. Unglaublich, aber so schnell kann es gehen. Wer nochmal Sehnsucht hat, geht hin. Heute und morgen und nächste Woche. Teil 1/3 des „Der Letzte schließt die Tür“ macht Mike Väth. Vielleicht wirds auch so voll, dass sie es sich doch nochmal überlegen. Also, ab in den Keller und die Türklinke abschrauben. Beginn um 23 Uhr.

SAMSTAG

Ab in den Schnee. Wenns mal schneit, wollen auch alle hin. Auf die Platte. Den Stress der Parkplatzsuche kann man an diesem Wochenende umgehen, wenn man den eigens dafür eingerichteten Ski Bus der ESWE Verkehr nimmt. Mit der Linie 30 gehts ab 8.27 Uhr stündlich vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt bis zur Platte. Die letzte Fahrt erfolgt in dieser Richtung um 15.27 Uhr. Zurück geht es von 10 Uhr an ebenfalls stündlich bis 17 Uhr von der Platte aus zum Hauptbahnhof. Da macht das Rodeln noch mehr Spaß und ein Glühwein ist auch noch drin. www.eswe-verkehr.de

Nicht lang fackeln. Sondern einfach mal anmelden. Denn wer Single ist und jemanden sucht, wird ihn nicht zu Hause in Form des Postboten treffen. Also Aktion! Das Team von Wanderdate hat sich dieses Mal gehts eine romantische Fackelwanderung durchs hessische Ried ausgedacht. Mit der Fackel in der Hand gehts los auf die 8 km lange Route, vorbei am romantischen Vogelsee und hin zueinem privaten Gartengrundstück, wo Glühwein und Kinderpunsch auf die Wanderer warten. Nach einer wärmenden kurzen Pause und sicher netten Gesprächen am prasselnden Feuer gehts dann weiter zur Einkehr. Man sitzt auf Rentierfellen in einem traditionellen Lappland-Zelt und guckt zu, wie in der Mitte an einem Buchenholzfeuer ganze Lachsseiten auf Flammlachs-Brettern langsam garen. Vegetarisch gibts dann auch, damit dem Glück nichts im Wege steht. Am Ende des Essens kann man noch bleiben, bis das Feuer erloschen ist, oder das neue Feuer pflegen und sich vielleicht zu zweit auf den Nachhauseweg machen. Losgewandert wird um 16 Uhr. Anmeldung und Infos hier.

Perlen putzen. Das kleine liebenswerte Café in der Westendstraße  wird schon 1 Jahr alt und das soll auch gefeiert werden. Im „Josephine Soul Food Café“ werden die 30er Jahre Hot Clubs wieder aufleben. Neben Fingerfood, Cocktails und kleinen Überraschungen gibt es heißen Electro-Swing von Janeck Altshuler an den Plattenspielern und Gypsy-Swing von La Route du Bonheur (live) auf die Ohren. Wer mag hübscht sich à la 20er und 30er auf und kramt die Zigarettenspitze und die Perlenkette aus der Klamottenkiste. Ab 19 Uhr in der Westendstraße.

ZR6 und Bob. Die neue Kulturperle des Westends – die Mehrzweckhalle ZR6 (von Zietenring 6) – war schon bei der Eröffnung eine echte Besonderheit. Nun kommt auch noch Bob Dylan zu Besuch und gibt sich die Ehre. Naja, zumindest seine besten Nachahmer. Der Mannheimer Sänger und Klangkünstler Ziggy Has Ardeur, der Mainzer Multiinstrumentalist Ulrich Hartmann und der Schauspieler Cornelius Danneberg  sind das „Bob Dylan Projekt“. Sie spielen Songs aus allen Epochen Dylans, neu arrangiert, mit akustischen und elektronischen Klangquellen und machen aus den Original-Lyrics den phantastischen Humor und die sehnsuchtsvolle Tiefe von Dylans Texten greifbar. Das „Bob Dylan Projekt“ startet um 20 Uhr im ZR6.

Tango Time. Während Tango sonst von Sehnsucht und unglücklicher Liebe handelt, hat es die Band „Bändi“ geschafft, aus der Schwermut mitreißenden finnischen Tango zu machen, der charmant und sehr speziell ist. Seit 11 Jahren sind die Frankfurter der Geheimtipp der Musikszene. Denn sie mischen den klassischen Tango gekonnt mit Bossa-, Rumba-, Jazz- und Country-Elementen. Im „Walhalla im EXIL“ im ehemaligen Gestüt Renz um 20 Uhr.

Kunstgefixe – Prädikat besonders bumms. Die nächste Ausgabe »Kunstgefixe. Die Theaterwundertütenfete mit Anfassen« startet um 21.45 Uhr in der Wartburg statt. Das absurd-sinnliche Künstlerformat ist ab dieser Spielzeit, präsentiert von sensor, einmal im Monat zu erleben. »Kunstgefixe« will ein schnelles Format sein: Teile des Schauspielensembles finden sich drei Wochen vor dem jeweiligen Termin zusammen, um spontan ein etwa einstündiges Programm zu produzieren. So kann es um Liebe, Schmerz, Liebesschmerz, Politik, Emotionen, Sensationen, Gott und die Welt gehen. Also um alles, Hauptsache es verdient sich das Prädikat »besonders bumms!«. Jedes »Kunstgefixe« endet mit einer Party mit DJ.

Bart mit Bart. In echter Wohnzimmer Atmosphäre – ok, etwas verstaubt, aber authentisch – ist ein echter Singer Songwriter aus Portland USA zu Gast. Bart Budwig kommt zurück und besucht auf seiner Europa Tour das Café Klatsch im Rahmen der Wohnzimmer-Konzertreihe. Im Frühling 2017 war er das letzte Mal hier – dieses Mal ist er in Bekleidung seines Contra Bassisten sorgt dafür, dass die alten Sofas beim Mitwippen wieder etwas gelüftet werden.  Kuscheliger Abend im Klatsch. Los gehts um 21 Uhr.

Tür zu die 2te. Vorletzte Chance in den Kultkeller einzufallen und den Machern die Klinke aus der Hand zu zerren. Teil 2/3 der Closingparty findet im New Basement ab 23 Uhr statt. Mit dabei sind TH;ENPi mal DaumenFernando MusciagnaBjoern Few und Lou Dkr. Die allerletzte Chance ist dann übrigens am 23.2.2018. Na mal sehen, ob sie sich wirklich von ihren Fans verabschieden wollen.

SONNTAG

Spannender Café. Der Detektiv an sich ist ja Einzelkämpfer. Aber, wenn es darum geht der Geschichte – und insbesondere der hessischen Kulturgeschichte – okkulte Fakten und Zusammenhänge zu entlocken, dann ist das „Team“ der Schlüssel zum Erfolg. Professor Heiner Boehncke (Ex-HR) und Hans Sarkowicz (HR) haben in den letzten Jahren Hessens bewegte Geschichte im Zentrum europäischer Verstrickungen, Umwälzungen und Kultur gemeinsam erfolgreich und sauber filetiert. Jetzt sind sie schon wieder einschlägig unterwegs, in der Verwandtschaft des Geheimrats Johann Wolfgang von Goethe. Mit Armin Conrad plaudern sie aus dem gemeinsamen Nähkästchen –  und Überraschungen sind versprochen. Ein spannender Vormittag in der Villa Clementine. Los gehen die „Gespräche in der Villa“ nach dem ersten Kaffee, den man auch sehr gut vor Ort nehmen kann, um 11 Uhr.

Mitreden im EXIL. Das Walhalla feiert die Eröffnung seiner neuen Wirkungsstätte im ehemaligen Gestüt Renz „Walhalla im EXIL“ heißt das dann und ab sofort findet damit auch der legendäre „visionäre Frühshoppen“, die gemeinsame Veranstaltung von Walhalla und sensor –  wieder eine Bühne. Am Sonntag gehts los – um 12 Uhr und auch bei der 18. Ausgabe mit dem Thema “ Präge deine Stadt – jeder kann etwas in Wiesbaden bewegen“ kann wieder jeder mitreden. Zum Beispiel bei der „visionären Minute“, in der jeder seine Ideen in 60 Sekunden vorstellen kann. Mit dabei sind alte Bekannte wie Dirk Vielmeyer,  2 Vertreter des ASta Kulturreferates der Hochschule Rhein Main, die Antoniuspaten, Sven Back vom Stadtjugendring Wiesbaden und sensor-Chefredakteur und Moderator der Veranstaltung Dirk Fellinghauer. Ziel der Veranstaltung – Netzwerken, Kennenlernen, Updates bekommen, was in Wiesbaden so geht und bei Bier und Sekt mit Menschen reden, die etwas bewegen wollen. Seid dabei! Einlass ab 11.30 Uhr im ehemaligen Gestüt Renz, jetzt „Walhalla im Exil“.

Kirche die Spaß macht. Jedes Jahr kommen 100.000 Jugendliche in den südfranzösischen Ort Taizé um zu beten. Warum? Weil der Gottesdienst da auch irgendwie etwas mit Freude und Leichtigkeit zu tun hat. Anders als bei uns wird dort auch auf dem Boden gesessen, es werden einfache Texte und Melodien gesungen und die Jugendlichen lesen abwechselnd Bibeltexte vor. Klingt verlockend schön. Live miterleben kann man das auch an diesem Wochenende und muss dafür nicht mal nach Frankreich fahren, denn in Biebrich in der Evangelischen Jugendkirche Wiesbaden in der Adolf-Todt-Straße findet ein Gottesdienst wie in Taizé statt.  Die „Nach der Lichter“ heißt das und vielleicht kommts auch wirklich zur Erleuchtung – auf beiden Seiten. Bei den Mitmachern, das Kirche etwas sehr Schönes ist und bei den Kirchenmachern, dass Kirche auch anders geht. Der ökumenische Gottesdienst wird zum wiederholten Mal von einem Team um den katholischen Jugendseelsorger Jürgen Otto und die evangelische Stadtjugendpfarrerin Astrid Stephan organisiert. Um 18 Uhr in der Oranier-Gedächtnis-Kirche.

Depparett. Alles Deppen außer mich, ich kann auch Talent. Wenn der Titel schon so lautet, kann es nur lustig werden. Singend, spielend, blödelnd und vor allem komisch stellen sich Bernd Fachinger und Sebastian W. Wagner den substanziellen Fragen unserer Gegenwart wie zum Beispiel, ob Essen auch schon genug Kultur ist? Ein bunter Abend mit Klavier und Bummsfallera im Künstlerhaus43 um 19 Uhr.

PECH gehabt. Guten Tag, isch hätt da gern mal ein Problem. So kennt man ihn seit Jahren aus Funk und Fernsehen. Nun ist er im Haus der Vereine in Dotzheim und bringt seine neues Comedy Programm „Pech gehabt“ mit. Er stellt die richtigen Fragen, wenns ums Leben geht und ist dabei wie immer philosophisch komisch unterwegs. Denn wenn man Pech hat, ist das Glück nicht weg, es hat nur ein anderer. Ja – nämlich alle, die sich nicht frühzeitig Karten gesichert haben. Die Veranstaltung ist leider ausverkauft. Aber vielleicht ist das Glück ja doch nicht ganz weg und jemand möchte die Karte kurz vorher abgeben. Ein Versuch lohnt sich sicher.  Im Haus der Vereine, Wiesengrund 14, in Dotzheim um 18 Uhr.

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