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Editorial Dezember/Januar-sensor: Einmal wirklich fertig sein …

Einmal wirklich fertig sein,

liebe sensor-Leserinnen und –Leser, träumen Sie auch manchmal davon? Ich eigentlich sogar ständig. Weil ich zwar oft – im besten Falle freudig, erleichtert, glücklich –  „Fertig!“ sagen kann, wenn wieder was erledigt, wieder was fertig geworden ist. Aber meistens habe ich kaum das „Fertig!“ fertig gedacht, da wartet schon wieder ein, ach was, meistens mehrere: „Weiter machen!“ Oder: „Anfangen!“. So bin ich nie wirklich fertig. 

Auch wenn ich regelmäßig stöhne: „Mann, bin ich fertig!“ Ein Kreislauf des Nie-fertig-seins, der auf Dauer ganz schön fertig machen kann. Man muss da schon aufpassen und dann und wann einfach mal einen Cut machen, selbst wenn man vielleicht – manchmal bildet man sich das auch nur ein – noch gar nicht fertig ist.

Jetzt ist bald wieder das Jahr fertig, und wie jedes Jahr nehme ich mir wieder vor, diese Zeit – wegen der vorliegenden sensor-Doppelausgabe auch eine kleine Verschnaufzeit, schließlich muss der nächste sensor nicht wie sonst in schon wieder einem, sondern erst in zwei Monaten fertig sein – zu nutzen, um den Kreislauf des ständig noch irgendwas zu machen und zu erledigen hinter mir zu lassen.

Und … einfach … endlich … mal … nichts … zu … müssen …

Wird natürlich wie alle Jahre wieder schief gehen, weil irgendwas ist immer. Auch dann, wenn eigentlich nichts ist.

Dass in unserer Stadt nichts wäre, kann man so gar nicht behaupten. Sie müssen nur in eine x-beliebige Sensor-Ausgabe eintauchen, um herauszufinden, was in Wiesbaden alles ist. Zum Jahresende wird es jetzt sogar richtig brisant. Man kann fast von einem Politkrimi sprechen, der sich da Bahn gebrochen hat, seit eine Dame es gewagt hat, unseren Kollegen vom Wiesbadener Kurier aus ihrer Sicht zu berichten, was sie als Prokuristin eines der mächtigsten und einflussreichsten Männer dieser Stadt erlebt hat. Und was das mit einem anderen mächtigen und einflussreichen Mann dieser Stadt zu tun haben könnte.

Als Monats-, mit dieser Ausgabe sogar Zwei-Monats-Magazin können wir natürlich unmöglich mit den Entwicklungen rund um die offenbar innig verbundenen Herren Schüler und Lorenz Schritt halten. Wir verfolgen das Geschehen aber aufmerksam und halten Sie auf dem Laufenden – in der gedruckten neuen Dezember/Januar-Ausgabe, zeitnah auch immer wieder auf www.sensor-wiesbaden.de und sicher auch in kommenden Ausgaben. Dieses Thema wird sich voraussichtlich nicht von selbst erledigen und vielleicht gar noch weitere Kreise ziehen. In der Titelstory dieser Ausgabe lesen Sie außerdem, was in dieser Stadt an allerlei Projekten so erledigt ist – oder eben noch nicht.

So – Cut: Fertig ist das Editorial! Wieder was geschafft.

Bringen Sie gut das Jahr zu Ende und starten Sie hervorragend in das Neue.

Dirk Fellinghauer, sensor-Finisher

PS: Das sensor-Jahr ist fertig, ich aber noch nicht ganz. Am Donnerstag, 29. November, moderiere ich zum zweiten Mal „Eine Runde Tresentalk“ in der EXIL Bar in der Nerostraße. Mein Gast auf dem Barhocker: Felix Martin, „so ´ne Art HIV-Aktivist“ – frisch gewählt in den Hessischen Landtag als mit gerade mal 23 nicht nur einer der jüngsten, sondern auch bundesweit erst der zweite Landtagsabgeordnete, der offen mit seiner HIV-Infektion umgeht. Habe ich´s nicht gesagt? Irgendwas ist immer. Das Gute an der Sache: Ich freue mich riesig auf den Abend. Und auf Sie!? Um 19 Uhr öffnet die Bar, hier können Sie auch nochmal die Ausstellung „Texte und Bilder aus dem Paradies“ von Marie Fromme und Simon Hegenberg sehen, um 21 Uhr starten wir unser Gespräch. Schauen Sie doch mal vorbei.

Foto (c): Michael Eibes